Milena
starb 1944 im KZ Ravensbrück an Entkräftung
Wie
ich ihrer Biographie von Margarete Buber-Neumann entnahm: "Kafkas
Freundin Milena", München, 1963. Also überlebte sie Franz um
20 Jahre, und immer krank, am leiden.
In
letzter Zeit bin ich fast immer extrovertiert
Weil
ich gut aussehe! Auch wegen der 2011-3-Redigierpassagen, dem
Kafka-Lesen, der Studiumsaufgabe.
Comme
Kafka aussi, aber Berger
Berger
wie Kafka: "Ich habe Angst, dass ich nicht einschlafe, oh, diese
geistige Potenz!" Wie wahr.
KAFKA
Am
17.08.2000 begann ich das "Kafka"-Stück zu schreiben
Mein
erstes Schreibthema, könnte man sagen...
"'Die
Aeroplane in Brescia und andere Texte' beendet
144
Seiten; 15 Stories (2 - 20 Seiten lang), zwischen mangelhaft und sehr
gut; 2 unverständliche, also unverwertbare Geschichten: 'Fragment
des "Unterstaatsanwalts"' und 'Skizze einer
Selbstbiographie'. Beim Titelstück Verdacht, dass die Story nicht
von Kafka stammt, sondern von Brod o.a. (Sondernote 3 -),
Notendurchschnitt der Kurzgeschichten: 3 +; tatsächliche Buchnote
aber 2 +, da ich vom Buch gefesselt wurde und es in einem Zug
durchlas, einige Stories zweimal. Nachwort von Reinhard Lettau, 6 -
(noch nie hat ein Mensch Kafka so wenig begriffen wie Lettau,
außerdem glänzt er im Nachwort durch eine bemerkenswerte
Formulierungsunfähigkeit", dass er eigentlich ne 7 als
Schulnote verdient hätte). "Für einen, der Kafka nicht
studiert hat, etwas schwer, den Zusammenhang der einzelnen
Geschichten zu sehen, da keine Erläuterungen hinzugefügt wurden,
reine, kommerzielle Ausschlachtung des Namens.
Kafka
wühlt die eigenen Urängste in einem, in sich selbst auf. Ich glaube
vieles von Kafka zu verstehen, u.a. dass es bei einigen Stories
nichts zu verstehen gibt, sie einfach unvollendet sind. Gute oder
schlechte, auch mittelmäßige Ideen, Spontaneinfälle, wurden nicht
zu Ende geführt (das Interesse erlahmte, Unzufriedenheit mit der
Geschichte, dem Inhalt stellte sich ein), weil sie einfach einer
Augenblicksidee entsprangen und dann nicht in letzter Konsequenz
durchgeführt wurden bzw. konnten: Müdigkeit, der regelmäßige
Arbeitsgang im Büro, erlahmendes Interesse, Selbstzweifel, der Faden
konnte nicht mehr richtig aufgenommen werden, riss; Hypochondrie,
tatsächliche Krankheiten, zum Ende des Lebens hin; auch Nachlassen
der geistigen Potenz, Konzentrationsmängel, Lethargie. Ein weiterer
Grund für Kafkas Mystifikation ist die kommerzielle Ausschlachtung
durch Max Brod und die Verlage, primär Schocken und Fischer; u.a.
das Reißen aus dem Zusammenhang, Glorifizierung (jedes, aber auch
jedes Wort wurde im Original übernommen, im Laufe der Neuausgaben
und Sichtungen des Nachlasses ohne zu große zeitliche Sorgfalt);
sprachliche Deutungsversuche: Ich bin der Meinung, dass Kafka einfach
die Grammatik nicht hundertprozentig beherrschte, ein Indiz, z.B. bei
schnellem Schreiben, vor allem abends und in Zeitnot, machte er
einiges Nebensächliche verkehrt, die Redigierung fehlt. Trotz allem
ist Kafka ein großer Autor.
'Die
Aeroplane in Brescia und andere Texte' erschien im S. Fischer Verlag,
Frankfurt am Main 1977: 'Es ist ein Mandat' ist ein Gleichnis, das
zuerst erklärt wurde, ein schlechtes Gleichnis übrigens, mit einem
schwachsinnigen Titel (von wem stammt er?) und einer logischen
Aussage, die aber erst erkannt und formuliert werden musste: 'Lebend
stirbt man,
sterbend
lebt man', a.a.O., Seite 120."
18.08.2000,
Samstag:
"Den
'Prozess' von Franz Kafka beendet: Inhaltlich 4, als Note; Spannung
und Flüssigkeit: 2 +; mit drei Nachworten von Max Brod versehen, 328
Seiten, im S. Fischer Verlag erschienen, FfM, 1965; Roman mit Anfang
und Ende, ca. 10 Kapitel fehlen."
20.08.00,
Sonntag:
"Kafka
hat wie eine Sucht von mir Besitz ergriffen, jetzt lese ich schon das
dritte Buch in 4 Tagen von ihm. Sogar 'Der Prozess' hat mich von der
ersten bis zur letzten Seite gefesselt; Ausnahme: die Seiten 81 bis
92, Ende des 3. Kapitels der 3. Ausgabe der Gesammelten Werke.
Im
Gegensatz zu Brod würde ich die Kapitel bzw. Fragmente wie folgt
ordnen:
1).
'Erstes Kapitel' ('Verhaftung'; 'Gespräch mit Frau Grubach'; 'Dann
Fräulein Bürstner').
2).
'Viertes Kapitel' ('Die Freundin des Fräulein Bürstner').
3).
'Zweites Kapitel' ('Erste Untersuchung').
4).
'Drittes Kapitel' ('Im leeren Sitzungssaal'; 'Der Student'; 'Die
Kanzleien').
5).
'Zu Elsa'.
6).
'Fünftes Kapitel' ('Der Prügler'), ein notwendiges Kapitel,
irgendwo nach Kapitel 2 anzuordnen, könnte aber auch bis zum 7.
Kapitel stehen, inhaltlich, der Ort des Geschehens ist fraglich
(Bankgebäude).
7).
'Sechstes Kapitel' ('Der Onkel'; 'Leni').
8).
'Ein Fragment' (könnte auch Teil des 6. Kapitels sein, der
Abschluss).
9).
'Siebentes Kapitel' ('Advokat'; 'Fabrikant'; 'Maler').
10).
'Staatsanwalt'; laut Aussage Brods zeitlich und inhaltlich nicht
einzuordnen.
11).
'Achtes Kapitel' ('Kaufmann Block'; 'Kündigung des Advokaten').
12).
'Das Haus'; der gestrichene Teil, zumindest aber seit: 'Wie einfach
war die Überlistung des Gerichtes!' könnte auch nach dem 'Zehnten
Kapitel' spielen, nach Josef K.'s 'Ende'.
13).
'Neuntes Kapitel' ('Im Dom').
14).
'Fahrt zur Mutter'.
15).
'Zehntes Kapitel' ('Ende').
Das
Fragment 'Kampf mit dem Direktor-Stellvertreter' ist weder zeitlich
noch inhaltlich eindeutig einzuordnen, vermutlich aber zwischen
Kapitel 7 und 9 (K. fühlte sich mal wieder stark). Vor dem 'Zehnten'
Kapitel fehlen einige, da K. sich dort völlig ergeben hat, nicht
mehr kämpft. Der Roman beginnt mit K. als lässigem Helden, der
alles nicht zu eng sieht, bis zum 'Sechsten' Kapitel. Vom 'Sechsten'
bis 'Neunten' Kapitel ist Josef K. vom Prozess doch betroffen,
teilweise stark und kämpfend, teilweise mitgenommen, depressiv und
auch kränklich. Zwischen 'Achtem' Kapitel, dem 'Haus' und dem
'Neunten' Kapitel fehlen einige (zeitlich zu große Lücken).
'Der
Prozess' beginnt als Kritik an gesellschaftlichen Zuständen
(Gerichtswesen, Verwaltung [Verselbständigung und
Unüberschaubarkeit], Staat, Bestechlichkeit, u.a.), dann schildert
er die Verlorenheit des Individuums, der Intelligenzija, etc.
(Selbstbedauern Kafkas, auch die Kapitel mit den Frauen lassen darauf
schließen), dann folgen religiöse Wirrnisse (ziemlich planlose
Mystifizierung des Gerichts und der Vollzugsbeamten, sinnlose
Erklärung des Gleichnisses vom 'Türhüter' im Dom; Kafka bringt
zwar gute Gleichnisse, ist aber nicht imstande, sie zu erklären; es
ist an und für sich schwachsinnig, einleuchtende Gleichnisse
umständlich zu
erklären),
logisch nicht entwirrbare, da verwirrte Darstellung von Handlungen
der Personen oben und unten.
Ich
bin mir absolut sicher, dass George Orwell den 'Prozess' gelesen hat,
'1984' ist eine komprimierte, durchorganisierte, neuere Fassung des
'Prozesses' (am Anfang des 'Prozesses' schien es mir, als lese ich
'l984'), das einzige, was den 'Prozess'-Roman sinnvoll macht, neben
den vielen Deutungsversuchen eines einfachen Werkes. Es wäre nicht
schlimm gewesen, kein Verlust für die Literatur, wenn das Manuskript
verbrannt worden wäre.
Urängste
zwischen Glauben und Aberglauben, Himmel und Hölle (Angst vor dem
Etwas nach dem Tode) ließ das Buch im ersten Augenblick bei mir
entstehen, nicht nur der Schlussabsatz, dass K. das Messer zweimal im
Herzen umgedreht wurde und er 'wie ein Hund' verreckte, dachte K.
Eine
Frage stellt Kafka speziell im Schlusskapitel: Selbstmord, ja oder
nein? Warten auf den Tod (z.B. bei schwerer Krankheit) oder Erlösung
und dann Bestrafung (Bestraftwerden)? Gott sei Dank ist Kafka viel
deutbar, falls Brods überreligiöse Deutung zutreffen würde, würde
ich jede Minute mit Kafka als Verschwendung ansehen. Aber Kafka hat
ja des Öfteren ins Tagebuch geschrieben, dass Brod es nicht blickt."
Im
Juli 2000 begann ich Tagebuch zu schreiben, am 17.08.00 hatte ich mit
Kafka das erste Thema, aber literarisch gings eigentlich erst ab dem
28.08.2000 ab (tagebuchmäßig, bis zum 24.10.2000, wo ich mein Werk
zu überfrachten begann), ab 02.09.2000 mit Bergers Frühwerken als
Thema (dem Herausschreiben von "Zitaten"; IT III enervierte
auch bereits 2000, mein drittes, irisches Tagebuch; ich hegte auch
damals Selbstaggressionen gegen mein 98er Verhalten), der Rauchsucht;
ich war eigentlich nur einmal betrunken, in jener Zeit, am Turmwall,
am 15.10.2000, einem Sonntag, an dem ich schlecht drauf war.
Am
16.10.2000 begann der Rezeptions-Ausbildungsabschnitt, am 23./24.
Oktober 2000 die erste Rezeptionsspätschicht. Der Schichtdienst
brachte mich durcheinander, dennoch gings noch bis zum 08.11., dem
2011-Ende; der pure Text ging, die Überfrachtung mit dem Frauen
anmachen und so nicht; dann kam der Urlaub vom 14.11. - 10.12.2000,
mit meiner theoretischen Hotel- und Gastgewerbeassistentenprüfung am
20./21.11. Und mit Daten versehen begann ich erst wieder im Dezember
2000 zu schreiben.
"Zeit
für '2011'" wäre gut geworden, wenn es den 2011-3-Text hätte
("Angst", "IT IV", mein 4., irisches Tagebuch;
"Tagebücher"), plus "Kafka".
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