Mittwoch, 31. Januar 2018

Nicht wirklich Brüno

B. Traven las ich um die 1999 herum auch komplett, nach Twain (auf Deutsch so ziemlich komplett; Englisch, Amerikanisch praktisch nichts, nicht so einfach; er war einer der profiliertesten Autoren der USA und also erschien da fast alles, was er schrieb; das ist hier nicht so gewesen, nicht wie bei Kafka).
Also ging die Reihung schon etwa so: Karl May, Comics, Jugendautoren, Perry Rhodan, Franz Kafka, Mark Twain, B. Traven, ziemlich zu gleicher Zeit, dann Perry Rhodan again, und dann immer Kafka, Berger, und was ich lesen musste: Pornmags: ha, ha.
Na ja.

That Is Life/Internetpoker/Bigamie in Österreich/Winona

In Träumen geisterte ich bei Internet-Usern rum
U.a. bei Hackern, die Andornas Kommunikation mit Hamburg abhörten; würde mich auch interessieren. Da war Flamonta dran, dahinter, die selbst weiterreichende Programme entwickelte, in der Welt der Netze, mit Riesencomputer, im Schuppen ihres Pferdes; dann war ich in der Wiener Neustadt, wollte die Karstadt-Wolkenkratzer sehen, kam aber irgendwie an ihnen vorbei, konnte sie nicht erblicken, -erst danach kamen die Comp-Sachen, mehr eine Sache des Internets, Far-Poker, ne Irin hatte keine Ahnung, aber Geld, da konnte man bluffen, der User war Lami, der noch kein Profi war, mit Notizen zur Bedienung; dann wollte ich nach Hause zurück, traf Lamonta, ging wohl in die falsche Richtung, kam nach längerer Zeit, es wurde schon dunkel, in einem neuen Ort an, es war nicht die Neustadt, ein Bus fuhr an mir vorbei, noch einer, ein großer Laster, Leute verließen die Haltestelle, es war Viertel nach elf abends, ich schaute auf die Uhr, nach Wien konnte ich nicht mehr kommen, höchstens in die Neustadt zurück, fragte eine Frau nach dem Bahnhof, über den Fluss rüber, wollte in einem billigen Hotel übernachten, sah eine Stadt, Alternative waren am Bauen, fast indianertipiähnlich, die Bauweise, die Österreicher kommen immer wieder auf neue, gute Sachen; der Maria Disek begegnete ich auch, anderen Bekannten, auf einer Allee, einer Engländerin, die nach Hause wollte, und dann kam Flamonta; eine Oma monierte, dass die Boys mit dem Bauen nicht voran kämen, mir gefiel es, dann ging ich weiter, in ein großes Kunsthaus, Freakdomizil wäre wohl richtiger, ein Boy führte mich rum, einen kritisierte ich, dass er nicht malen könne, jedenfalls bei weitem nicht so gut wie ich, ne Perle übernahm die Führung, wir wollten dann alle ausgehen, Technoszene, nur abstrakt im Raume da, vorher noch ein Video sehen, da tauchte eine Superperle auf, ich starrte sie fast an, sie mich, eigentlich wollte sie weg: "Jetzt bleib ich." "Besser so." Und beim Film und vorher schon suchte sie meine Nähe, ich ihre, mit Berührungen, sanften Küssen, ohne Sex; der Film plätscherte vor sich hin, das wird nichts, mit uns, nach dem Schlag, ich näherte mich immer mehr an Wienona an, die die Führung durchgeführt hatte, was sie als Schauspielerin dazu sage; etwas Angst vor Eifersucht hatte ich schon, that's Life, wir kamen uns näher, so schön geschnürt, so unschuldig, sanfte Streichelungen, auf in die Disko; Wienona und ich bleiben erst mal zusammen, das Internetsurfen mache sie ja auch...
Die Träume waren Reflektionen der letzten Realität, inklusive des Kafka-Stücks "Gibs auf!" Der Titel von Max Brod gesetzt, keine Reklamation, ich bin der Täter, danach beendete ich noch fast Beb, BdB, "Berger, das Buch", nicht ganz, las mich Korrektur, über 2 Stunden hinweg, spielte etwas gegen mich Schach, Remis endete das Spiel, reizvolle Shannen-Li, so etwas mag ich, sie, bin da etwas vorsichtig, bei Felicy.
Dass ich beim Korrekturlesen den Juli letzten Jahres erreichte, mit der Zeitschriftenaufforstung begann, und immer weniger zu geschrieben, aus dem Schreiben raus gekommen, obwohl ich einen neuen Drucker habe, usw., fahre wohl auf Wienona ab, in Träumen.
In einem der Träume wollte ich nach Wien zur Uni fahren, dann sah ich Perlen vor einem Kino, stieg aus, bläute etwas, ging einkaufen, in den nächsten H&M-Laden, danach zu Deichmann, Adidas-Turnschuhe gekauft, ich hatte Taschengeld bekommen, Daddy war großzügig, dachte an Felice, warum ließ sie mich nur sitzen, auf der Parkbank, als sie sagte, sie ginge aufs Klo, in Prag, irgendwo.
Und natürlich kommt man zufällig dahin, war es Suche nach Zärtlichkeit, Verständnis von Basfia, danach, die ich ihr im Arbeitsstress nicht geben konnte, sie verlässt ihren Mann, hatte Stress mit einem Finanzbeamten, er wollte sie heiraten, dabei ist Bigamie in Österreich doch verboten, also erst nach der Scheidung, denn Scheiden tut weh.

Machs mir nie! Irische Abenteuer/Willumeita/Allerdingse

Zu meinem 21. Geburtstag habe ich einen Liebesbrief mit Herzchen bekommen, von Willumeita Klotz: "Junge, Du spinnst!!"
That's all! Ich muss eingestehen, dass ich auf Willumeita mal scharf war, noch mehr allerdings auf ihre Schwester Sieglondoa Wonntzia, zweites Allerdings (in Anlehnung an Franz Kafka, na, Franz, altes Haus, wie geht's dir denn? Ach, du bist schon tot, so'n Pech aber auch!), was soll das, ja, das is it, was ich mich in Bezug auf den Brief auch frage, vermutlich wollte Willumeita literarisch verewigt werden...
Und meine irischen Abenteuer liest du hier: https://dortmundhurra.blogspot.de/

Josie Karl Rossmann/Bildungsroman

Allein in der Welt
Kafkas "Amerika"-Roman sollte ein Bildungsroman sein, werden, also wäre ein Titel wie "Der Verschollene" unsinnig, jedenfalls entstehungsgeschichtlich, werkskritisch aber vertretbar, als Kafka seine Ausgangsintentionen vergessen hatte, die Wilhelm Meister-Attitüden.

Dienstag, 30. Januar 2018

Unterm Bett/Draußen in Niemitz

Ein Kurzgeschichten-Versuch
Eines schönen Tages kam Franz K. in ein einsam gelegenes Dorf in den Schweizer Alpen, Niemitz. Er kehrte im dortigen "Dorfgasthaus" ein und bestellte erstmal ein Viertel. Die Bedienung, eine nette Dame gesetzteren Alters, nahm die Bestellung entgegen, lächelte und sagte: "Fremde verirren sich selten nach Niemitz." Sie brachte den Weißwein, denn um einen solchen handelte es sich: "Wohl bekomms." Franz, der eine weite Reise hinter sich hatte, lehnte sich zurück, dachte an einen Wald-Spaziergang, den er zur Verdauung unternehmen wollte, denn er gedachte eine Kleinigkeit zu speisen. "Der Wein schmeckt aber nach Satz", "Wirtinnnnn".
Er erwachte: "Neii...n", erneut explodierte etwas in seinem Gehirn. Der Waldspaziergang, Seiltanz. Unterm Bett! War es die Bedienung? Wer war es? Dämmer. Schmerz. Explosion. Nichts. Die Zeit bestand nur noch aus Qual.
?!?Alles Denken ist vorbei?!?
"Warum, ich wollte doch nur..." Da durchbohrte sein Herz den Pflock.
Schweigend trägt die Prozession den Fremden zu Grabe.

Montag, 29. Januar 2018

Nach Franz Kafka/"Der Verschollene (Amerika)" 2010/Jüngling Rossmann

Documentation of Masculine Innocence/Sweet Sixteen/Unschuld
Dass Josie Karl Rossmann erst im Hotel Occidental 16 wurde, obwohl es bereits im ersten Kapitel "Der Heizer" heißt, dass er sechzehn sei, als er an der Freiheitsstatue mit ihrem flammenden Schwerte in den Hafen von New York einfuhr, da vollendete er sein 16. Lebensjahr; mag sein, dass man im 16. Lebensjahre einen schon als sechzehnjährig bezeichnete. Und da war er bereits Vater, vollkommen unschuldig also; seine Beschläferin war immerhin so fair, seinen Onkel über die Amerika-Ankunft zu benachrichtigen, seine Eltern nicht (die besorgten ihm nur das Ticket, und weg!). Und würden die Eltern der Mutter denn keine Alimente zahlen müssen, sie aus ihrem Haushalte entfernen?


Kampf um Klara
Natürlich wollte Josie Karl ihre Verlobung mit Herrn Mack nicht wahr haben und deshalb bemühte er sich, sie zu einem Spaziergang in der Nähe des Landhauses zu bewegen, damit sie mal kurz alleine sein könnten; er war von den Gefühlen ganz benebelt, die ihm doch so fremd schienen, obwohl er den Atem seiner Haushälterin ja bereits gespürt hatte, aber das war hier alles ganz anders, der süße Duft des Fräulein Klara, ihre geschliffene Ausdrucksweise und dann andererseits doch ihre gestählten Arme und Beine, die er sah, als sie sich am Teiche der Sonne hingab, unbeobachtet, wie sie glaubte, oder doch mit Absicht getrieben, wie Josie durchaus nicht ausschloss. Er war von ihrem Duft benebelt, der raubte ihm die Sinne und das wusste sie, auch dass Mack und andere Kavaliere Schlange standen, da sie ja die alleinige Erbin der Bank Pollunder und des Landhauses war, das noch größer war, als es auf den ersten Blick erschien. Und war Herr Pollunder nicht schon von einer ungesunden Hautfarbe gezeichnet und obwohl er sich die besten Ärzte leisten konnte, er durchaus an Diabetes litt, der Zuckerkrankheit, ja, die war nicht so leicht heilbar, und trank er nicht ab und zu einen Whiskey, konnte dem Schlucke nicht widerstehen, nachdem seine Frau so früh im Kindbett verstarb und er seine Tochter alleine erziehen musste und es ihm ja eigentlich vortrefflich gelungen war, das; nur gesunde Menschenkenntnis erlangte sie so nicht und etwas Weltfremdheit und die Kriecherei der Diener, die manchmal angenehm, oftmals aber auch lästig war.

Ist doch klar/Keiner weiß/Alles von Kafka/Nippon in Südamerika/Kunst/Literaturbüro/Sinnesorgane im Zug

Berger schreibt
Tagebücher, SS, short'n simple, KG's, Kurzgeschichten, Popromance, manchmal auch mit Doppel-P: P-Popmuzik, trinken, singen, kein Petting. Die Manuskripte sind druckfertig, mit Titel-"Bild", Selbstwerbung; aber auch mit Poster, Sticker, Aufkleber sind Berger-Bücher denkbar, orientiert an Pop-Musik, Comics, MAD, Kafka, aber unverkennbar JL Berger!
JL Berger, einfach unverkennbar, typical Berger!

Literaturbüro
Sehr geehrter Herr Berger!
Nach Ihrer letzten Ankündigung, uns mit der regelmäßigen Zusendung Ihres Lebenswerkes zu beglücken, beeile ich mich, Ihnen (endlich) zu antworten. Wäre das Literaturbüro ein Verlag und gäbe es darin einen Lektor, der über Lust und Zeit verfügt, sich durch Ihre Manuskriptberge zu fressen, um zu sortieren, zu suchen, zu finden, zu onanieren, wären Sie gut dran. Aber das ist nicht so. Mir ist auch nicht recht klar geworden, was Sie eigentlich von uns erwarten, Rechtschreibhilfe? Aber vielleicht wissen Sie das auch nicht, und es macht auch nichts, dass ich selbst ein gutes Rechtschreibprogramm bräuchte, können Sie mir eins sponsern, bezahlen? Normalerweise verfahren wir so, dass wir uns mit dem Autor oder der Autorin zu einem ausführlichen Gespräch verabreden. Wenn Sie also daran interessiert sind, rufen Sie in den nächsten Tagen an. Bringen Sie ja nicht noch mehr mit! Vielleicht eine heiße Breitling-Uhr, zwei 500 Euroscheine?
Mit freundlichen Grüßen...
Oder einen neuen Kafka-Roman.

Verlagsgruppe Kafka, Würg und Rölps
Sehr geehrte Frau Berger!
Sie hatten uns freundlicherweise mit Schreiben vom 11.1. einige Manuskripte zugeschickt. Nach Durchsicht muss ich Ihnen leider mitteilen, dass sie für eine Veröffentlichung in unserer Verlagsgruppe leider nicht in Frage kommen.
Ich halte Ihre Texte für sehr unausgegoren, nicht durchkomponiert, zu wenig ausgearbeitet.
Am interessantesten fand ich ihr Manuskript über die Amerika-Reise. Das schiene mir wirklich als Freak-Roman ausbaufähig zu sein. Allerdings sind die Zug-Abenteuer doch recht simpel dargestellt, da wird nur Wii gezockt; und irgendwelche näheren Angaben über die bereisten Länder Südamerikas wie Japan, China, Nippon fehlen völlig. So entsteht der Eindruck, dass die Autorin zu nichts anderem in der Lage ist, als zur Betätigung ihrer Hände; da der Mensch aber über reichlich Sinnesorgane verfügt, ist das ein bisschen wenig, oder?
Um einen ordentlichen Text zu verfassen, bedarf es einer außerordentlichen Disziplin und eines guten Rechtschreibprogramms, wie unserem. Arbeiten Sie daran - oder lassen Sie das Schreiben sein, es sei denn, es macht Ihnen Spaß.
Mit freundlichen Grüßen", gerade im Klo...
Als Putzmann, schaffen gehen, um die Schulden zu begleichen, leider vergebliche Leibesmüh (er hat nur eine linke Hand).
Die Verlagsgruppe machte leider Pleite, leider (haha).

Wunderrechtschreibprogramm Kafka
Kauf ich (nicht: Es steht dann nur dumm in der Ecke rum!)!

Donnerstag, 25. Januar 2018

Die Hände eines Mannes/Verlagsgruppe Kotz, Würg und Rölps

Sehr geerter Dame Kafkarr!
Sie hatten uns freundlicherweise mit Schreiben vom 11.1. einige Manuskripte zugeschickt. Nach Durchsicht muss ich ihnen leider mitteilen, dass Sie für eine Veröffentlichung in unserer Verlagsgruppe leider nicht in Frage kommen, da sie pleite ging. Ich halte Ihre Texte für sehr unausgegoren, nicht durchkomponiert, zu wenig ausgearbeitet.
Am interessantesten fand ich ihr Manuskript über die Amerika-Reise. Das schiene mir wirklich als Freak-Roman ausbaufähig zu sein. Allerdings sind die Zug-Abenteuer doch recht simpel dargestellt, da wird nuhr Wii gezockt; und irgendwelche näheren Angaben über die bereisten Länder wie Japan, China, Nippohn fehlen völlig. So entsteht der Eindruck, dass der Autor zu nichts anderem in der Lage ist, als zur Betätigung seiner Hände; da der Mensch aber über reichlich Sinnesurgane verfügt, isst dass ein bisschen wenig, oder?
Um einen ordentlichen Text zu verfassen, bedarf es einer außerordentlichen Disziplihn uhn ein guthes Reechschreihbprohgram, wie unsars. Arbeiten Sie daran - oder lassen Sie das Schreiben sein, es sei denn, es macht Ihnen Spahßß.
Mit freundlichen Grüßen", gerade im Klo...
Als Putzmann, schaffen gehen, um die Schulden zu begleichen, leider vergebliche Leibesmüh (er hat nur eine linke Hand).

Wuhnderrechscreibprograhm
Kauf ich!

Rechschrei-Literatuhrbüro/Kafka pur

Sehr geehrter Herrin Kafka!
Nach Ihrer letzten Ankündigung, uns mit der regelmäßigen Zusendung Ihres Lebenswerkes zu beglücken, beeile ich mich, Ihnen (endlich) zu antworten. Wäre das Literathurbihro ein Verlag und gäbe es darin einen Lektor, der über Lust und Zeit verfügt, sich durch Ihre Manuskriptberge zu fressen, um zu sortieren, zu suchen, zu finden, um X-Box zu spielen, wären Sie gut dran. Aber das ist nicht so. Mir ist auch nicht recht klar geworden, das ist doch klar, was Sie eigentlich von uns erwarten, Rechschreibhilfe? Aber vielleicht wissen Sie das auch nicht, und es macht auch nichts, dass ich gerade pleite bin, sehlbst ein guhtes Rechshreibprogramm bräuchte, kannst du mir eins sponsern, bezahlen? Normalerweise verfahren wir so, dass wir uns mit dem Autor oder der Autorin zu einem ausführlichen Gespräch verabreden. Wenn Sie also daran interessiert sind, rufen Sie in den nächsten Tagen an. Bringen Sie ja nicht noch mehr mit! Vielleicht ne heiße Breitling-Uhr (ich bin bestechlich)?
Mit freundlichen Grüßen...

Erkenntnisse einer Mutter/Überhaupt total egal/Irgend ein Tag

Kafkas Mutter
"Heute sprach ich beim Frühstück mit der Mutter zufällig über Kinder und Heiraten, nur ein paar Worte, aber ich bemerkte dabei zum ersten Mal deutlich, wie unwahr und kindlich die Vorstellung ist, die sich meine Mutter von mir macht. Sie hält mich für einen gesunden jungen Mann, der ein wenig an der Einbildung leidet, krank zu sein. Diese Einbildung wird mit der Zeit von selbst schwinden, eine Heirat allerdings und Kinderzeugung würden sie am gründlichsten beseitigen. Dann würde auch das Interesse an der Literatur auf jenes Maß zurück gehn, das vielleicht den Gebildeten nötig ist. Das Interesse an meinem Beruf oder an der Fabrik oder an dem, was mir gerade in die Hände kommt, wird in selbstverständlicher ungestörter Größe einsetzen. Zu dauernder Verzweiflung an meiner Zukunft ist daher nicht der geringste, mit keiner Ahnung zu berührende Grund; zu zeitweiliger Verzweiflung, die aber auch nicht tief geht, ist dann Veranlassung, wenn ich wieder einmal den Magen verdorben zu haben glaube oder wenn ich, weil ich zu viel schreibe, nicht schlafen kann. Lösungsmöglichkeiten gibt es tausende. Die wahrscheinlichste ist, dass ich mich plötzlich in ein Mädchen verliebe und von ihm nicht mehr werde ablassen wollen. Dann werde ich sehn, wie gut man es mit mir meint und wie man mich nicht hindern wird. Wenn ich aber Junggeselle werde wie der Onkel in Madrid, wird es auch kein Unglück sein, weil ich in meiner Gescheitheit mich schon einzurichten wissen werde... Eine Stunde dann auf dem Kanapee über Aus-dem-Fenster-Springen nachgedacht...: Gegen das Fenster laufen und durch die zersplitterten Hölzer und Scheiben, schwach nach Anwendung aller Kraft, die Fensterbrüstung überschreiten." Franz Kafka: "Tagebücher 1910 - 1923", herausgegeben von Max Brod, Frankfurt am Main 1973, Seiten 125, 166 und 134 (19. Dezember 1911; 8. März 1912; 25. Dezember 1911). Aber friedfertig.

Irgendein Tag
"Geschlafen, aufgewacht, geschlafen, aufgewacht, elendes Leben." Wie wahr! Zitat aus: Franz Kafka, "Tagebücher 1910 - 1923", herausgegeben von Max Brod, Frankfurt am Main 1973, Fischer Taschenbuch 1346; Seite 12 (19. Juli 1910).
Und dann wieder eingeschlafen, aufgewacht, mitten in der Nacht.

Der Beurteiler/Kafkas Vater/Der ganze Rudolf

Hermann
"In früheren Jahren pflegte mein Vater, wenn ich irgendeine scheinbare Dummheit... machte, zu sagen: 'Der ganze Rudolf!' Womit er mich mit einem für ihn äußerst lächerlichen Stiefbruder meiner Mutter verglich, einem unenträtselbaren, überfreundlichen, überbescheidenen, einsamen und dabei fast geschwätzigen Menschen. Im Grunde hatte ich kaum etwas Gemeinsames mit ihm, außer dem Beurteiler." Und so näherte sich Franz Kafka dem Onkel dann beinahe noch an: "Briefe 1902 - 1924", herausgegeben von Max Brod, 2. Auflage, Frankfurt am Main 1966, Seite 361.
Ein Brief an Robert Klopstock, von Brod Prag und "Mitte Oktober 1921" zugeordnet.

Mittwoch, 24. Januar 2018

"Das Urteil", 2

Nach Franz Kafka
Georg Bendemann musste aus Wien stammen, denn St. Petersburg, wohin es seinen Freund verschlagen hatte, war weit weg, dann zog es ihn zum Wasser hin, auf eine Brücke über den Fluss Wien, wo er das Urteil seines Vaters an sich vollstrecken wollte, der nach dem Ausspruch auf seine Polster darnieder sank in seiner schmutzigen Leibwäsche und zu Tode kam, als seine Begeherin schon zu ihm eilte: zu spät, zu spät!
Als ehemals geübter Turner, nun erfolgreicher Geschäftsmann, schwang Georg sich über das Geländer der Brücke, die nah an seinem Hause lag; seine Hände klammerten sich fest, noch gab er dem Abgrund nicht nach, ein Bus donnerte über die Brücke, den Georg noch sah, dann verließen ihn die Kräfte, er stürzte hinab: Der Verkehr rollte wie in einem unendlichen Fluss aus Geräuschen in die Ewigkeit hinauf, als er auf den Flussboden knallte; er hatte sich ein Bein gebrochen, verfluchte sein Missgeschick, aber der Fluss war nun mal nicht tief, begradigt, das hätte er wissen müssen; er schrie um Hilfe, jemand kam zu seiner Rettung, die Verletzung war nicht so gefährlich, so dass seine Verlobung noch rechtzeitig statt finden konnte, ohne den Freund aus Russland, der da an einer Lungeninfektion verstarb.
Und so lebte Georg glücklich bis ans Ende seiner Tage mit der ehemaligen Frau Brandenfeld, nun Bendemann, die für ihn die Röcke hob und auch so Glück bereitete, da sie beim Tode ihrer Eltern als Einzelkind eine Menge erbte und auch schon die Aussteuer war beträchtlich, so dass Georg sein Geschäft weiter ausbauen konnte, ja sogar seinem Freunde eine Position als Geschäftsführer hätte anbieten können, wenn der noch lebte.
Manchmal liegt halt das Unglück in der Ferne, manchmal so nah.
Auch Georgs Vater hatte noch ein kleines Vermögen in seinen Polstern versteckt gehabt, die er vor Georg verheimlichte, als er die Geschäfte seinem Sohn übergab, nach dem Tode seiner Frau; so stellt sich schon die Frage, ob Georg nur seinen Vater hinterging und seinen erfolglosen Freund, der ja nicht in die Ferne hätte ziehen müssen, sondern auch seine Familie ihn, und hätte der Freund aus der Ferne nicht Georg um Hilfe bitten können?

Dienstag, 23. Januar 2018

Die Unüberprüfbarkeit der Zukunft/Büro- und Schreibstand/Felice Bauer und Elke Bumse/Felice Fkavka

Büro- und Schreibstand
"Gestern Abend schon mit einem Vorgefühl die Decke vom Bett gezogen, mich gelegt und wieder aller meiner Fähigkeiten bewusst geworden, als hielte ich sie in der Hand; sie spannten mir die Brust, sie entflammten mir den Kopf, ein Weilchen wiederholte ich, um mich darüber zu trösten, dass ich nicht aufstand, um zu arbeiten: 'Das kann nicht gesund sein, das kann nicht gesund sein', und wollte den Schlaf mit fast sichtbarer Absicht mir über den Kopf ziehn. Immer dachte ich an eine Mütze mit Schirm, die ich, um mich zu schützen, mit starker Hand mir in die Stirne drücke. Wie viel habe ich gestern verloren, wie drückte sich das Blut im engen Kopf, fähig zu allem, und nur gehalten von Kräften, die für mein bloßes Leben unentbehrlich sind und hier verschwendet werden." Franz Kafka: "Tagebücher 1910 - 1923", Gesammelte Werke, hrsg. von Max Brod, Frankfurt am Main 1964, S. 161 (15.11.1911); zitiert, aus: "Franz Kafka: Dichter über ihre Dichtungen", hrsg. von Erich Heller und Joachim Beug, E. Heimeran/S. Fischer Verlag, München 1969, Seite 120.
Ich konnte stundenlang nicht einschlafen, und die Arbeit im Büro quälte sich den ganzen heutigen Tag dahin, was habe ich verpasst?

F. und Elke B.
"Ich konnte damals nicht heiraten, alles in mir hat dagegen revoltiert, so sehr ich F. immer liebte. Es war hauptsächlich die Rücksicht auf meine schriftstellerische Arbeit, die mich abhielt, denn ich glaubte diese Arbeit durch die Ehe gefährdet. Ich mag Recht gehabt haben; durch das Junggesellentum aber innerhalb meines jetzigen Lebens ist sie vernichtet. Ich habe ein Jahr lang nichts geschrieben, ich kann auch weiterhin nichts schreiben, ich habe und behalte im Kopf nichts als den einen Gedanken und der zerfrisst mich. Das alles habe ich damals nicht überprüfen können. Übrigens gehe ich bei meiner durch diese Lebensweise zumindest genährten Unselbständigkeit an alles zögernd heran und bringe nichts mit dem ersten Schlag fertig. So war es auch hier." Franz Kafka, a.a.O., Seite 365 (09.03.1914), zitiert aus: "Franz Kafka: Dichter über ihre Dichtungen", hrsg. von Erich Heller und Joachim Beug, E. Heimeran/S. Fischer Verlag, München 1969, Seite 139.
So ähnlich stellt sich bei mir das Problem mit Frau B. dar; nur dass schriftstellerische Arbeit durch wenig Geld (Armut) zu ersetzen ist und es sich nicht um Hochzeitsvorbereitungen handelt.
Leider war dem so, Elke nie wieder sah, und auch bei meiner Felice eine Heirat nicht gelang, die ich im Geiste sogar am Krankenbette vorgenommen hätt; sie auch gern geschwängert hätt, um zu sehen, was aus unserem Genpool entstanden wäre. Doch sie wollte nid (das sagt alles und auch nichts).

Donnerstag, 18. Januar 2018

Destruktive Liebe/Zigarettensucht/Weekend/Hilferuf

Ein kaputtes Wochenende, ich leide unter Zigarettensucht, Nikotinunterfütterung, obwohl ich bestimmt schon über 10 Zigaretten in 4 Stunden geraucht habe, auch zwei Roth-Händle ohne Filter. Das einzig Sinnvolle (?) ist, dass die geile, unbefriedigte Spannung anhält. Ansonsten kann ich mich nicht konzentrieren, sogar die Line zu Kafkas "Schloss" fehlt mir, ich mache nichts, kann mich zu nichts aufraffen. Es ist schlimm, ich finde aber keinen Ausweg; Nichtrauchen wäre das Beste, besser Entzugserscheinungen und kein Abraff, dafür aber auch kein Rauchen, als Rauchen, um nach vielleicht 25 Zigaretten das Suchtbefriedigungslevel zu erreichen und dann auch schon fast schlafen gehen müssen. Das Rauchen blutet mich derzeit finanziell, körperlich und seelisch aus. Warum mache ich es dann? Angst vor dem Entzug, und dann doch kein endgültiges Aufgeben, sinnlos. Vor allem aber Angst vor der in den ersten Tagen eintretenden geistigen Eingeschränktheit und Unzurechnungsfähigkeit (die Arbeit geht aber normal weiter und fordert mich voll). Und ich fand die Entzugserscheinungen beim letzten Rauchaufgeb-Versuch so schlimm, aber ich stand so kurz vor der Befreiung; und jetzt, noch schlimmer als damals der Entzug, die Sucht, unbefriedigte, unbefriedigbare Nikotin-Sucht, nur durch immer mehr Zigaretten, -und scheinbar kein Ausweg... Aber vom Alkohol bin ich ja auch weggekommen, schöner als jemals, ne Ersatzbefriedigung musste auch nicht her. Das Rauchen, zu jeder Gelegenheit und Ungelegenheit, nachts, morgens, tagsüber, beim Fernsehen, beim Arbeiten, Lesen, beim Gehen, beim Schlafen (in Schlafenspausen), beim Wichsen, beim Musikhören, Toilette gehen, Aufwachen, teilweise schon beim Essen, Trinken, Reden, es beruhigt nicht, es macht nervös, ich drehe durch, werde leicht, sehr leicht, d.h. nicht stark, aggressiv, bin aufgedreht, nicht konzentrationsfähig (wenn die Sucht nicht befriedigt wird, wird sie befriedigt, dann ungenügend)...
Eineinviertel Stunden ohne zu rauchen ausgehalten, "Popsounds" war eine große Hilfe...
Die letzte Pause umfasste eine Stunde, dann von 17 Uhr 20 bis 19 Uhr 20 vier Zigaretten geraucht, trotzdem unbefriedigte Sucht, ich spüre das Nikotin von den Fußspitzen bis zu den Fingernägeln: Zu wenig Zigaretten; und dabei war wieder eine Rothe Hand im Spiel.
Jede halbe Stunde eine Zigarette reicht nicht aus. Vielleicht zwei, drei, fünf, ...zehn, nein. Ich muss das Rauchen aufgeben! Ich muss; es ist derzeit genauso schlimm wie damals in Dublin als Rothaut vom Alkohol, eher noch schlimmer...; gestern beim Rasieren habe ich mich halbwegs massakriert, zwei Schnitte, und dazu noch ein Stückchen Haut wegrasiert! Das ist eine eindeutig physische Rauchabhängigkeit, die ins Psychische rein spielt: Ich dachte schreiben zu können, an Marion F., aber es klappte genauso wenig wie alles andere an diesem Wochenende, keine Konzentrationsfähigkeit, nur Sucht; das Sich-dem-Langlauf-Widmen habe ich seit dem Marathonlauf der LA-WM bis jetzt auch schon vergessen...
Doch jetzt habe ich mein Soll an Nikotin fast drin, aber nur fast, und es ist schon Schlafensgeh-Zeit. Schlimm, schlimm. Schlimm! Oh, wie sinnlos: So ein Wochenende! Da freut man sich die ganze Woche drauf, und dann weniger als nichts; außer Freitagabend (aber ist der schon Wochenende, schließlich habe ich morgens noch gearbeitet?)... Ich habe das Rauchen mittlerweile fast wieder internalisiert, jetzt gehe ich pennen, scheißegal. Vorher noch ne Kippe.

Freitag, 12. Januar 2018

Abwärts/Der Sinn fehlt/Zeitung und TV

Test!
Ich habs heute in der Berufsschule nicht geblickt, einfach nichts geblickt. Schon der Schlaf muss chaotisch gewesen sein, ich wachte Viertel vor 6 von der Morgenkälte auf und bemerkte, dass ich meine lange Unterhose ausgezogen hatte: Wie ich das während des Schlafes gemanagt habe, ich weiß es nicht? Ein gewisses Unsicherheitsgefühl beschlich mich, zur Schule und Duschen, ja oder nein? Ich entschied mich nur für Schule, machte meine Rechen-Hausaufgaben, richtig (!), blätterte etwas unverstehend im Wirtschaftslehre-Heft herum, Toilette, alles zusammen packen. Fahrkarte und Zeitung gekauft, hungrig gewesen, obwohl ich gefrühstückt hatte.
Fachrechnen, lustlos und abwesend, zweite Stunde: Technologie (Fachkunde), unangekündigte Arbeit, keine Ahnung von nichts, von fünf Fragen konnte ich nur eine genau beantworten, wie Eiskaffee hergestellt wird, und die Aufgaben waren teilweise noch in a, b und c unterteilt. "Nennen Sie zwei Fischgerichte mit Garnituren", nichts, mit dem Kugelschreiber gespielt, -gottseidank, die Stunde ist rum, erstmal Kaffee am Automaten ziehen, beim ersten Mal klappt es nicht, 3,50 ÖS futsch, beim zweiten Versuch gelingts, noch zwei Schaumwaffeln, 7,- ÖS; ein Apfel und das Gekaufte als Frühstück, 2 Zigaretten, weiter Fachkunde; ich vergaß zu erwähnen, dass ich mein Technologie-Buch und -Heft zu Hause liegen ließ, daher keine Hilfe, und da mein Stammplatz besetzt war, mich woanders hingesetzt habe, statt neben die Frau auf meinem Platz; der Kaffee und das Essen, ein Hoffnungsschimmer, der zweite Teil der Arbeit klappt normal, für Fachkunde, -bis auf zwei Teilfragen alles mehr oder weniger richtig beantwortet. Dann Politik, lustlos, aber nicht schlecht (die Lustlosigkeit ist eigentlich ein bemerkenswerter Faktor, normalerweise fesselt mich dieses Fach), wieder Pause, noch mal Wirtschaft überfliegen; ich check nichts, no fight, no mind. Deutsch, neuer Lehrer, neue Unterrichtsart, gut, der einzige Joke des Tages, mein Vorname in Abwandlungen; Schluss, Toilette und Rauchen; meine Schnitten habe ich immer noch nicht gegessen, aber nen zweiten Kaffee in der Pause geholt, der hilft auch nicht mehr; zumindest nicht für zwei Stunden. Wirtschaftsarbeit, außer Wechsel kenn, weiß ich alles, aber das habe ich auch schon vor einer Woche, davor gewusst, die Sachen, die ich morgens bzw. in der Pause überflogen habe, kein Blick; die Stunde neigt sich dem Ende zu, der Lehrer hat später angefangen, ich werde nervös, simpelste Aufgabe falsch gelöst, kein Kampf, nur abgeben, raus, hoffentlich habe ich ne Drei, Scheiße; zur Bahn, Warten; das Wetter ist gut, ich bin ausgezeichnet angezogen, sehe ziemlich gut aus, die Brille stört (ich bin heute fast blind, konnte mit der Brille nicht lesen, was an der Tafel stand), die Haare unverständlicherweise etwas zu ungepflegt. Straßenbahn, ein Disco-Sternchen geilt mich auf, ich gucke weg, lange nicht mehr erlebt, bin verlegen, kaputt. Aussteigen, ab ins Bett, Schleudern, na, wenigstens das klappt, nothing, ich penne ein. Ein verlorener Tag, Gedächtnisstörungen, geistiges Ausklinken, ich vergesse, was ich wollte, jetzt wieder, ich wollte mir einen Kaugummi holen und eine Platte auflegen, Platte aufgelegt, beim Schreiben fällt mir ein, dass ich mir ja auch einen Kaugummi holen wollte, eine Box funktioniert nicht, ich raffe mich wegen des Kaugummis auf, bloß nicht auch noch rauchen, mein Magen dreht sich, wo habe ich mir das schon wieder geholt, jetzt folgt eine Krankheit auf die andere, erst Hypochonder, jetzt davon geheilt und tatsächlich krank, wie Kafka: Erst Selbstzweifel und dann das Verrecken; mit mir gehts auch abwärts. Ob das mit den Geldschwierigkeiten zusammenhängt und psychosomatisch bedingt ist, wer ist schon psychosomatisch blind geworden, wie beendet man so einen Tag, wenn noch nicht einmal Schlaf hilft? Ausgehen, sich ablenken, geht nicht, kein Geld, Teufelskreis, schlimm! Ablenkung allein tuts nicht, Weekend hatte ich Ablenkung genug, auch ausgezeichnet gegessen, Kaffee getrunken, daran kanns nicht liegen. Gestern Abend war auch fein, nur etwas zeitverwirrend, Sommerzeitende, nur 5einhalb Stunden geschlafen, davor die Rauchabhängigkeits-Session, bewusst mache ich nichts mehr, kann ich nichts mehr machen, auch viele ausgelassene Buchstaben beim Schreiben, Schmieren, der Kuli schmiert, das Werbegeschenk der Apotheke, aber die Schreibpotenz ist da, nur Angst, dass irgendetwas zwischendurch passiert, natürlich Negatives, pessimistische Grundstimmung, der Suizid wartet mal wieder, mein Leben vielleicht endgültig zu zerstören, Arschlecken, klappt nicht, jetzt erst recht, ich gebe nicht auf, nicht wie in Fachkunde bzw. Wirtschaftslehre, es wird zwar hart, aber ich schaffe es, Arbeit, sehr viel Arbeit harret meiner; die Musik dringt zu mir, Hörschwierigkeiten, too, doch krank, Urlaub könnte ich gebrauchen, aber ohne einen Groschen, auch Scheiße, dann besser arbeiten, jetzt den Tabak vergessen, Filter geholt, Tabak aber vergessen, die Sorgen nehmen überhand, Blödsinn, echter Blödsinn, Selbstbewusstsein ist hin, ich bin initiativlos, etwas Schönes machen, aber was, Lesen, Laufen, Schreiben, Duschen, Saufen (nicht gut), für die Ausbildung lernen, vor allem Fachkunde hätte es nötig, d.h. ich in...; jetzt total initiativlos, soll ich zum Arzt, was erzähle ich dem, das der Wahrheit entspricht und er mir auch abnimmt, das würde nicht leicht sein, praktisch unmöglich, hängt es mit der Sexualität zusammen? Wohl kaum, ich habe genug Erfolgserlebnisse auch in sexueller Hinsicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Leute mit einer nicht so großen Persönlichkeit sich jetzt dem Suff ergeben würden, die Probleme herunter spülen würden, und wenn ich Alkohol nicht schon hinter mit hätte, wer weiß, vielleicht würde ich damit anfangen.
Ich habe Telefon, Farb-TV, schöne Wohnung, Stereoanlage, Comics, Bücher, bin Parteimitglied, HGPD-Mitglied, zahle Strom, Miete, Lotto, warum gehts mir dann so schlecht? Der Sinn fehlt!

Kafka macht Freude/Lustwiese/Südamerikanisches Abenteuer

Der Bürger-Würger
Donnerstagabend war ich mit Armenia in einer Kneipe, sie pennte bei mir, wir pennten bis halb 3 (15 Uhr 00), der erste Abschied war, als ich zum Handballspiel aufbrach, der zweite um halb 5 Uhr morgens, am Samstag; danach habe ich zu schreiben angefangen; Biboy Senfto, W. ist eine Art von Selbstbefriedigung, statt Herrenabend nun Bohemienabend (mit Frauen), inspiriert vom Kafka-Lesen; 2011, "Zeit für '2011'! Ein Episodenroman", könnte man auch einen Kurzgeschichtenroman nennen. Die Grünen sind eine Partei und ich bin doof (wer weiß das nicht?), was Ficken ist bzw. wofür eine Lustwiese gut ist, weiß ich nicht, nach Sex bin ich eingepennt, auch nach sechs (Uhr)... SAA, mein Südamerikanisches Abenteuer, in NW, "Punk! Heute schon gekotzt?" Bereit mir Vergnügen, wichs meinen Schwanz!

Wann ist heute?/Kein Anfang

Wie die Arkoniden oder auch Franz Kafka!
Bringe ich nichts auf den ersten Schlag zu Ende, heute besonders, teilweise noch nicht einmal einen Anfang.

Donnerstag, 11. Januar 2018

Wieder Raucher/Nachschlag: rauch nicht!/Hypochonder/Schwarm

Ich hab mir doch Nachschlag besorgt
Neustadto und Didier, meine beiden guten Heiligenstädter Freunde, störten mich am weiter schreiben, sie kamen (fast!) aus dem Nichts, wie der "Schwarm", wenn ihnen dies was sagt. Nein? Auch gut, besser. Jedenfalls schaffte ich es nicht, das Jungmann-Image loszuwerden, aber immerhin fast. Ich habe mir einen "Igel" schneiden lassen. Leichte Komplexe, etwas zu kurz geraten, die Haare. Rechtliche Absicherung eines Buches, auch noch kein Plan, Pd-Slang, ich merk es schon. Schwierigkeiten mit Klaus Koslowski (von wegen Unterdrückung und so) in letzter Woche kaum gehabt. Im Lotto auch nicht gewonnen. Schade, kein Bock auf K. Zur Zeit nicht gerade sehr potent, fürchte, dass ich mir von der letzten Nutte Syph weggeholt habe, aber ich glaube sowieso, dass ich alle Krankheiten habe, zu jeder Zeit eine andere. Wahre Krankheiten, die ich besitze, merkt sowieso keiner, kann keiner feststellen, ich erst recht nicht. Hingbert wird auch immer fetter und ist dösiger denn je, schafft nicht mal mehr KK's (Kleinkinder) anzumachen, erzählt groß was vom Ficken, u.a. von einem hypothetischen in Wien-Leopoldau...
Bald muss ich zur FahrS 47/11 aufbrechen (den Code müssen Sie schon knacken, ich weiß nicht, ob ich ihn verraten darf), nach Neunkirchen bzw. Gloggnitz. Den heutigen Tatort versäume ich also. Schade, aber man versäumt ja leider so vieles, vieles Schöne.
Mit mir ins Reine bin ich auch noch nicht gekommen, traurig, aber wahr. Erstmal eine rauchen: Rauchen ist ungesund, Rauchen sollte nicht verboten werden! Ich habe etwas Angst vor der Reaktion der Kameraden auf meinen Haarschnitt, -und vor meiner nächsten Fahrstunde, scheiß Kupplung!

Mittwoch, 10. Januar 2018

Anschiss/Zur Sache/Ein Fragment

Ich habe heute keinen Anschiss bekommen!
Noch nicht einmal eine kleine Anmache, das hing irgendwie mit der Übung zusammen, dem zwangsweisen Schlafentzug, und mit Monika. Ich rauche weiterhin Marloboro, las Kafka, versuche mich am schreiben.

Zur Sache
Mein Kopf zieht sich etwas zusammen, viel Blut überströmt mein Gehirn, jauchzend schön, wie die Tiefe der

Beim Präsenzdienst/Tiefe/Viva

Ein Fragment
Wie ich jetzt weitermachen soll, ist mir zwar nicht so ganz klar, aber ich hoffe, dass ich bald was finden werde. Heute, vor ca. einer Stunde, wusste ich etwas, aber das Lesen des TV-Programms machte das zunichte. Natürlich war es meine eigene Schuld, ich wäre fast eingeschlafen, davor bereits. Jedenfalls kam ich auf die Idee, dass die Fußball-Übertragung schon begonnen hätte, also machte ich die Kiste an, versackte bei Viva; ich habe heute keinen Anschiss bekommen, noch nicht einmal eine kleine Anmache. Es hing irgendwie mit der Übung, dem zwangsweisen Schlafentzug zusammen, natürlich, wieso eigentlich natürlich, auch mit Monika (über Monika werde ich vielleicht später etwas schreiben, wenn ich es kann). Jedenfalls war ich, als ich auf die Idee kam, die noch verbleibenden 2- und einhalb Stunden der Bereitschaft mit Schreiben, welch lange (Schaffens-) Pause, zu verstreunen, müde (Ballermann, ein Zimmerkamerad, hatte den Mut, zuerst zu fragen, ob er schlafen darf und ich ihn wecke: 1st, the winner), jetzt wieder das Gleiche, im Glücks- und Überlegenheitsgefühl gegenüber Nicht-Autoren (reine Vermutung von mir). Leider ist es unbeschreiblich, ich gebe mir allerdings auch keine Mühe, es zu versuchen. Jetzt habe ich schon fast eine DIN-A4-Seite handge-jetzt, -schrieben, fertig, nur Blödsinn, wer will das schon lesen, ich hoffe Sie, glaube es allerdings nicht. Jedenfalls versuche ich seit längerer Zeit bestimmte Erregungszustände, Gefühle verständlich zu verfassen, leider vergeblich. Jedenfalls starte ich jetzt einen neuen Versuch, geschrieben, nicht nachgedacht (achten Sie auf die Kommatasetzung und Betonung, sonst geht ihnen der Sinn verloren, wie bei einigen Autoren, z.B. Brod und Kafka, den z.B. [schon wieder] ich anders als der Lehrer auslegte, Tests über so etwas sind Blödsinn, ich wüsste gerne Kafkas oder Brods persönliche Meinung, allerdings schätze ich [ich rauche zu viel, immer noch Marloboro, frage mich jedoch, ob das nicht Schleichwerbung ist] selbst: Berger, wieso Berger, schon wieder, scheiß Schnupfen, ich denke leider oder doch nicht leider schneller, als ich zu schreiben vermag [geschwollene Schreibweise], muss mir endlich das Viele-in-Klammern-Setzen abgewöhnen, Erklärungen, die den Leser ja fast zum Idioten stempeln, ich weiß aber nicht, seit wann ich dieses idiotische Klammern habe, dass der Autor es mir genauso wenig vermitteln könnte, wie ich ihnen meine Gefühle)... Jetzt endlich, nach einer halben Seite Klammerung, zur Sache: Mein Kopf zieht sich etwas zusammen, viel Blut überströmt mein Gehirn, jauchzend schön, wie die Tiefe der

Dienstag, 9. Januar 2018

Vorname Franz/Boys/Glauben

Band ohne Namen - "Boys"
Da so gut, hier der Link (ich weiß, der Erfolg kommt zu den Erfolgreichen wieder, AH hier, Annette Humpe): https://www.youtube.com/watch?v=CbJM78nfhtE
Sogar ein Embedding erwog, aber meine Blogs bleiben fremdfrei, bis auf Kafka: Vorname Franz.
Das jetzt hier mehr oder weniger schrieb, da der Eintrag noch sehr kurz war und ich außerdem so noch eine weitere Verlinkung anbringen kann (auch nach der Allianz schauen, Die Allianz, wenn du magst; "Missing You" ist glaub ich auch nicht so schlecht, der Song).
Ich glaube ja heutzutage wirklich allerhand.

Widgets & Gimmicks/"Nachtflug"/Betriebssysteme

Weiß nicht, was soll das bedeuten
Nachdem ich eine Festplatte vom Motherboard nahm, dann Windows 7 aufspielte, beim zweiten Versuch klappte es auch mit dem Totengräber, Grub-Bootmanager, obwohl es nach einer Stunde 10 Minuten echt spannend war, ob das erste Booten klappt, dann erkannte Linux die Soundkarte nicht, lud Treiber nach und verwarf die mal, aber endgültigst klappte das doch (als ich schon alternativ von der Realtek-Homepage Linux-Treiber runter lud, ohne zu wissen wie die da installiert werden), sogar meine Uralt-TV-Karte wurde erkannt, d.h. nicht unbedingt, dass sie demnächst laufen wird (ich weiß, ich brauch die auch nicht, so viel TV). Aber die Falco-Nachtflug-CD konnte Linux nicht wiedergeben, weder Amarok noch unterm Rock (weiß nicht, wie das andere Audio-Wiedergabeprogramm heißt, irgendwas mit K, kein Schwanz, King Kafka, was weiß ich); und als Höhepunkt, neben viel Gimmicks-, Widget-Schnickschnack, der das Betriebssystem langsamer als Windows 7 auf dem alten Bock macht, kam die Fehlermeldung, die mich an uralte Windows-Zeiten erinnert, sinngemäß: Haben Sie (sic!) die Administratorrechte für das CD-Laufwerk? Okay, dann verschwindet die Nachfrage, aber die CD wird trotzdem nicht wieder gegeben, obwohl ich sie rechtmäßig gebraucht erworben habe (der Windows Mediaplayer 11 lud das Cover runter, sogar Komponisten- und Textschreibernamen, die Gebrüder Bolland, aus Holland). Okay, gut und krönend die Eingabe nicht wiedergab, aber jetzt: Es ist ein DVD-Brenner, vielleicht liegt ja da der Fehler...
Ha, ha.

Montag, 8. Januar 2018

Die Dunkelheit in der Nacht/Zeitnot/Tasse als Tablett

Die Bedeutung von Pragerismen, Austriazismen!
Selten berücksichtigte, explizit benannte Bedeutungs-Uneindeutigkeit bei Kafka-Betrachtungen.
Zu der Zeitnot in der Nacht, anderen Faktoren.

Franz Kafka - "Der Prozess"/Mein Kafka-Universum/Brod

Neuordnung, meine Ordnung
Sie fußte nur auf der Brodschen deutschen Erstausgabe des Prozesses von 1965, die ich als erste las; als ich die Handschriftversion las, da erschien mir meine Ordnung merkwürdig, schwer nachvollziehbar, aber ich bedachte dabei nicht, dass Brod Kafka geglättet hatte, durch eine Addition von Fragmenten zur Mystifikation beitrug; diesen Aspekt des Kafka-Universums sah ich früher nicht, verstand ihn auch nicht ganz; nicht dass es verschiedene Werke wären, aber durchaus inkongruent, 1 zu 1 sowieso nicht, Brod-manipuliert, veröffentlichungsgeglättet.
Und wahrscheinlich nicht auf der Erst-, sondern eher Zweitfassung...
3. Ausgabe.

Sonntag, 7. Januar 2018

Kurzgeschichte 22 aus "Bergers Greatest" (Original)/Wie ein Hund/KAFKA

Kafka wühlt die eigenen Urängste in einem, in sich selbst, auf!
Ich glaube vieles von Kafka zu verstehen, u.a. dass es bei einigen Stories nichts zu verstehen gibt, sie einfach unvollendet sind. Gute oder schlechte, auch mittelmäßige Ideen, Spontaneinfälle, wurden nicht zu Ende geführt (das Interesse erlahmte, Unzufriedenheit mit der Geschichte, dem Inhalt stellten sich ein), weil sie einfach einer Augenblicks-Idee entsprangen und dann nicht in letzter Konsequenz durchgeführt wurden oder werden konnten: Müdigkeit, der regelmäßige Arbeitstrott im Büro, erlahmendes Interesse, Selbstzweifel, der Faden konnte nicht mehr richtig aufgenommen werden, riss, Hypochondrie, tatsächliche Krankheiten; zum Ende (des Lebens) hin auch Nachlassen der geistigen Potenz, Konzentrationsmängel, Lethargie. Ein weiterer Grund für die Mystifikation Kafkas: kommerzielle Ausschlachtung durch M. Brod und diverse Verlage, u.a. Reißen aus dem Zusammenhang, Glorifizierung (jedes, aber auch jedes Wort wurde im Original übernommen, im Laufe der Neuausgaben und Sichtungen des Nachlasses ohne zu große, zeitliche Sorgfalt); sprachliche Deutungsversuche: Ich bin der Meinung, dass Kafka einfach die Grammatik nicht 100%ig beherrschte, Indiz, z.B. bei schnellem Schreiben, vor allem abends und in Zeitnot, macht man einiges Nebensächliche verkehrt, die Redigierung fehlt.
Trotz allem ist Kafka ein großer Autor.

Mandatur
"Es ist ein Mandat" ist ein Gleichnis, das zu Beginn der Erzählung erklärt wird, ein schlechtes Gleichnis übrigens, mit einem schwachsinnigen Titel (von wem stammt er?) und einer logischen Aussage, die aber erst erkannt und formuliert werden musste: "Sterbend lebt man, lebend stirbt man."
Ich selbst schrieb nichts, da ich mich schlecht fühlte, erst Kafka machte mich fit...

Ein Tag später
Kafka hat wie eine Sucht von mir Besitz ergriffen, jetzt lese ich schon das dritte Buch in 4 Tagen von ihm. Sogar "Der Prozess" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, Ausnahme die Seiten 81 bis 92, Ende des 3. Kapitels der 3. Ausgabe der Gesammelten Werke.
Im Gegensatz zu Brod würde ich die Kapitel bzw. Fragmente wie folgt ordnen:
1). "Erstes Kapitel"
2). "Viertes Kapitel"
3). "Zweites Kapitel"
4). "Drittes Kapitel"
5). "Zu Elsa"
6). "Fünftes Kapitel" ("Der Prügler"), ein notwendiges Kapitel, irgendwo nach Kapitel zwei anzuordnen, könnte aber auch bis zum 7. Kapitel stehen, inhaltlich, der Ort des Geschehens ist fraglich.
7). "Sechstes Kapitel"
8). "Ein Fragment" (könnte auch Teil des sechsten Kapitels sein, der Abschluss).
9). "Siebentes Kapitel"
10). "Staatsanwalt", laut Aussagen Brods zeitlich und inhaltlich nicht einzuordnen.
11). "Achtes Kapitel"
12). "Das Haus", der gestrichene Teil, zumindest aber seit "Wie einfach war die Überlistung des Gerichtes!..." könnte auch nach dem zehnten Kapitel ("Ende") handeln.
13). "Neuntes Kapitel"
14). "Fahrt zur Mutter"
15). "Zehntes Kapitel"
Das Fragment "Kampf mit dem Direktor-Stellvertreter" ist weder zeitlich noch inhaltlich eindeutig einzuordnen, vermutlich aber zwischen Kapitel sieben und neun (K. fühlte sich mal wieder stark).
Vor dem zehnten Kapitel fehlen einige, da K. dort völlig sich ergeben hat, nicht mehr kämpft.
Der Roman beginnt mit K. als lässigem Helden, der alles nicht zu eng sieht, bis Kapitel sechs. Vom sechsten bis neunten Kapitel ist er vom Prozess doch betroffen, teilweise stark kämpfend, teilweise mitgenommen, depressiv und auch kränklich. Zwischen achtem Kapitel, dem "Haus", und dem neuntem Kapitel fehlen einige (zeitlich zu große Lücken).
Der Roman beginnt als Kritik an gesellschaftlichen Zuständen, dem Gerichtswesen, der Verwaltung (Verselbstständigung und Unüberschaubarkeit), Staat, Bestechlichkeit u.a., dann Verlorenheit des Individuums, der Intelligentzija (Selbstbedauern Kafkas, auch die Kapitel mit den Frauen lassen darauf schließen), etc. Dann folgen religiöse Wirrnisse (ziemlich planlose Mystifizierung des "Gerichts" und der Vollzugsbeamten), sinnlose Erklärung des Gleichnisses vom "Türhüter": Kafka bringt zwar gute Gleichnisse, ist aber nicht im Stande, sie zu erklären, siehe auch "Es ist ein Mandat" (es ist an und für sich schwachsinnig, einleuchtende Gleichnisse umständlich zu erklären), logisch nicht entwirrbare, da verwirrte Darstellung von Handlungen der Personen "oben und unten", da Franz seinem "...hohen religiösen Maßstab... nicht entsprechen konnte", Max Brod, den er hatte.
Ich bin mir absolut sicher, dass George Orwell den "Prozess" gelesen hat: "1984" ist eine komprimierte, durchorganisierte, neuere Fassung des "Prozesses" (am Anfang des Prozesses schien es mir, als lese ich "1984"), das einzige, was den Roman sinnvoll macht, neben den vielen Deutungsversuchen eines einfachen Werkes... Es wäre nicht schlimm gewesen, kein Verlust für die Literatur, wenn das Manuskript verbrannt worden wäre!
Urängste (Glauben und Aberglauben, Himmel und Hölle, Angst vor dem Etwas nach dem Tode) ließ das Buch im ersten Augenblick bei mir entstehen, nicht nur der Schlussabsatz, dass K. das Messer zweimal in seinem Herzen umgedreht wurde. "Wie ein Hund!" verreckte er.
Eine Frage stellt Kafka speziell im Schlusskapitel: Selbstmord, ja oder nein, Warten auf den Tod (z.B. bei schwerer Krankheit) oder Selbst-Erlösung und dann Bestrafung (durch Gott)? Gottseidank ist Kafka vieldeutbar, falls Brods überreligiöse Deutung zutreffen würde, würde ich jede Minute mit Kafka als Verschwendung ansehen, aber Kafka hat ja des Öfteren in sein Tagebuch geschrieben, dass Brod es nicht blickt.
Ziemlich chaotischer Tag, d.h. Unvorhergesehenes geschah, z.B. Advokatos Besuch, und Vorhersehbares geschah anders, z.B. das Lesen von Kafka (mein Schreiben ist chaotisch!)?? Das große Gewitter war auch überraschend, die Aufstehzeit ungewöhnlich, 11 Uhr 50, spät. Am besten, ich hör auf: Das "Mandat" habe ich nicht geblickt, mit anderen, falschen Augen gesehen, Advokato nicht erklären können. "Das Schloss" begonnen...
Siehe auch "Dichter über ihre Dichtungen", Franz Kafka, herausgegeben von Erich Heller und Joachim Beug, E. Heimeran/S. Fischer Verlag, München 1969; "Es ist ein Mandat", in "Die Aeroplane in Brescia und andere Texte", mit einem Nachwort von Reinhard Lettau, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1977; "Der Prozess", S. Fischer Verlag, FfM 1965, "Das Schloss", S. Fischer Verlag, FfM, alles von Franz Kafka; und "1984" von George Orwell, Ullstein Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1978.

Dienstag, 2. Januar 2018

Die Stadt leuchtet/Bauernfängerei

Auch jetzt ist es kurz vor 10
22 Uhr abends, ich am Bauernfänger dran, und normale Bauernfängerei ist es ja nicht, jemanden von etwas abzuhalten, sondern zu, von etwas zu beschwatzen, das ist etwas, was Kafka nicht sah, nicht sehen wollte (erschien aber im Betrachtungs-Band von ihm autorisiert 1913): http://franzkafkagold.blogspot.co.at/2018/01/entlarvung-eines-bauernfangersfranz.html

„Entlarvung eines Bauernfängers"/Franz Kafka in der neuen deutschen Rechtschreibung

Endlich gegen zehn Uhr abends kam ich mit einem mir von früher nur flüchtig bekannten Mann, der sich mir diesmal unversehens wieder angeschlossen und mich zwei Stunden lang in den Gassen herumgezogen hatte, vor dem herrschaftlichen Hause an, in das ich zu einer Gesellschaft geladen war.
"So!" sagte ich und klatschte in die Hände zum Zeichen der unbedingten Notwendigkeit des Abschieds. Weniger bestimmte Versuche hatte ich schon einige gemacht. Ich war schon ganz müde. "Gehn Sie gleich hinauf?" fragte er. In seinem Munde hörte ich ein Geräusch wie vom Aneinanderschlagen der Zähne. "Ja."
Ich war doch eingeladen, ich hatte es ihm gleich gesagt. Aber ich war eingeladen, hinauf zu kommen, wo ich schon so gerne gewesen wäre, und nicht hier unten vor dem Tor zu stehn und an den Ohren meines Gegenübers vorüber zu schauen. Und jetzt noch mit ihm stumm zu werden, als seien wir zu einem langen Aufenthalt auf diesem Fleck entschlossen. Dabei nahmen an diesem Schweigen gleich die Häuser ringsherum ihren Anteil, und das Dunkel über ihnen bis zu den Sternen. Und die Schritte unsichtbarer Spaziergänger, deren Wege zu erraten man nicht Lust hatte, der Wind, der immer wieder an die gegenüberliegende Straßenseite sich drückte, ein Grammophon, das gegen die geschlossenen Fenster irgendeines Zimmers sang, — sie ließen aus diesem Schweigen sich hören, als sei es ihr Eigentum seit jeher und für immer.
Und mein Begleiter fügte sich in seinem und — nach einem Lächeln — auch in meinem Namen, streckte die Mauer entlang den rechten Arm aufwärts und lehnte sein Gesicht, die Augen schließend, an ihn.
Doch dieses Lächeln sah ich nicht mehr ganz zu Ende, denn Scham drehte mich plötzlich herum. Erst an diesem Lächeln also hatte ich erkannt, dass das ein Bauernfänger war, nichts weiter. Und ich war doch schon monatelang in dieser Stadt, hatte geglaubt, diese Bauernfänger durch und durch zu kennen, wie sie bei Nacht aus Seitenstraßen, die Hände vorgestreckt, wie Gastwirte uns entgegentreten, wie sie sich um die Anschlagsäule, bei der wir stehen, herumdrücken, wie zum Versteckenspielen und hinter der Säulenrundung hervor zumindest mit einem Auge spionieren, wie sie in Straßenkreuzungen, wenn wir ängstlich werden, auf einmal vor uns schweben auf der Kante unseres Trottoirs! Ich verstand sie doch so gut, sie waren ja meine ersten städtischen Bekannten in den kleinen Wirtshäusern gewesen, und ich verdankte ihnen den ersten Anblick einer Unnachgiebigkeit, die ich mir jetzt so wenig von der Erde wegdenken konnte, dass ich sie schon in mir zu fühlen begann. Wie standen sie einem noch gegenüber, selbst wenn man ihnen schon längst entlaufen war, wenn es also längst nichts mehr zu fangen gab! Wie setzten sie sich nicht, wie fielen sie nicht hin, sondern sahen einen mit Blicken an, die noch immer, wenn auch nur aus der Ferne, überzeugten! Und ihre Mittel waren stets die gleichen: Sie stellten sich vor uns hin, so breit sie konnten; suchten uns abzuhalten von dort, wohin wir strebten; bereiteten uns zum Ersatz eine Wohnung in ihrer eigenen Brust, und bäumte sich endlich das gesammelte Gefühl in uns auf, nahmen sie es als Umarmung, in die sie sich warfen, das Gesicht voran.
Und diese alten Späße hatte ich diesmal erst nach so langem Beisammensein erkannt. Ich zerrieb mir die Fingerspitzen aneinander, um die Schande ungeschehen zu machen.
Mein Mann aber lehnte hier noch wie früher, hielt sich noch immer für einen Bauernfänger, und die Zufriedenheit mit seinem Schicksal rötete ihm die freie Wange.
"Erkannt!" sagte ich und klopfte ihm noch leicht auf die Schulter. Dann eilte ich die Treppe hinauf, und die so grundlos treuen Gesichter der Dienerschaft oben im Vorzimmer freuten mich wie eine schöne Überraschung. Ich sah sie alle der Reihe nach an, während man mir den Mantel abnahm und die Stiefel abstaubte. Aufatmend und lang gestreckt betrat ich dann den Saal.

Montag, 1. Januar 2018

Kein Titel/Kennedy, 2

Natürlich ist es nicht die Wahrheit
Bei Kafka heißt es "Entlarvung eines Bauernfängers", hier Entzauberung eines Mythos, wem sag ich das bloß?
Die Kafkageschichte nicht im Brain (nur den Titel; ich hab aber keinen), auch keine Sauce in der Hose.