Donnerstag, 18. Januar 2018

Destruktive Liebe/Zigarettensucht/Weekend/Hilferuf

Ein kaputtes Wochenende, ich leide unter Zigarettensucht, Nikotinunterfütterung, obwohl ich bestimmt schon über 10 Zigaretten in 4 Stunden geraucht habe, auch zwei Roth-Händle ohne Filter. Das einzig Sinnvolle (?) ist, dass die geile, unbefriedigte Spannung anhält. Ansonsten kann ich mich nicht konzentrieren, sogar die Line zu Kafkas "Schloss" fehlt mir, ich mache nichts, kann mich zu nichts aufraffen. Es ist schlimm, ich finde aber keinen Ausweg; Nichtrauchen wäre das Beste, besser Entzugserscheinungen und kein Abraff, dafür aber auch kein Rauchen, als Rauchen, um nach vielleicht 25 Zigaretten das Suchtbefriedigungslevel zu erreichen und dann auch schon fast schlafen gehen müssen. Das Rauchen blutet mich derzeit finanziell, körperlich und seelisch aus. Warum mache ich es dann? Angst vor dem Entzug, und dann doch kein endgültiges Aufgeben, sinnlos. Vor allem aber Angst vor der in den ersten Tagen eintretenden geistigen Eingeschränktheit und Unzurechnungsfähigkeit (die Arbeit geht aber normal weiter und fordert mich voll). Und ich fand die Entzugserscheinungen beim letzten Rauchaufgeb-Versuch so schlimm, aber ich stand so kurz vor der Befreiung; und jetzt, noch schlimmer als damals der Entzug, die Sucht, unbefriedigte, unbefriedigbare Nikotin-Sucht, nur durch immer mehr Zigaretten, -und scheinbar kein Ausweg... Aber vom Alkohol bin ich ja auch weggekommen, schöner als jemals, ne Ersatzbefriedigung musste auch nicht her. Das Rauchen, zu jeder Gelegenheit und Ungelegenheit, nachts, morgens, tagsüber, beim Fernsehen, beim Arbeiten, Lesen, beim Gehen, beim Schlafen (in Schlafenspausen), beim Wichsen, beim Musikhören, Toilette gehen, Aufwachen, teilweise schon beim Essen, Trinken, Reden, es beruhigt nicht, es macht nervös, ich drehe durch, werde leicht, sehr leicht, d.h. nicht stark, aggressiv, bin aufgedreht, nicht konzentrationsfähig (wenn die Sucht nicht befriedigt wird, wird sie befriedigt, dann ungenügend)...
Eineinviertel Stunden ohne zu rauchen ausgehalten, "Popsounds" war eine große Hilfe...
Die letzte Pause umfasste eine Stunde, dann von 17 Uhr 20 bis 19 Uhr 20 vier Zigaretten geraucht, trotzdem unbefriedigte Sucht, ich spüre das Nikotin von den Fußspitzen bis zu den Fingernägeln: Zu wenig Zigaretten; und dabei war wieder eine Rothe Hand im Spiel.
Jede halbe Stunde eine Zigarette reicht nicht aus. Vielleicht zwei, drei, fünf, ...zehn, nein. Ich muss das Rauchen aufgeben! Ich muss; es ist derzeit genauso schlimm wie damals in Dublin als Rothaut vom Alkohol, eher noch schlimmer...; gestern beim Rasieren habe ich mich halbwegs massakriert, zwei Schnitte, und dazu noch ein Stückchen Haut wegrasiert! Das ist eine eindeutig physische Rauchabhängigkeit, die ins Psychische rein spielt: Ich dachte schreiben zu können, an Marion F., aber es klappte genauso wenig wie alles andere an diesem Wochenende, keine Konzentrationsfähigkeit, nur Sucht; das Sich-dem-Langlauf-Widmen habe ich seit dem Marathonlauf der LA-WM bis jetzt auch schon vergessen...
Doch jetzt habe ich mein Soll an Nikotin fast drin, aber nur fast, und es ist schon Schlafensgeh-Zeit. Schlimm, schlimm. Schlimm! Oh, wie sinnlos: So ein Wochenende! Da freut man sich die ganze Woche drauf, und dann weniger als nichts; außer Freitagabend (aber ist der schon Wochenende, schließlich habe ich morgens noch gearbeitet?)... Ich habe das Rauchen mittlerweile fast wieder internalisiert, jetzt gehe ich pennen, scheißegal. Vorher noch ne Kippe.

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