Freitag, 12. Januar 2018

Abwärts/Der Sinn fehlt/Zeitung und TV

Test!
Ich habs heute in der Berufsschule nicht geblickt, einfach nichts geblickt. Schon der Schlaf muss chaotisch gewesen sein, ich wachte Viertel vor 6 von der Morgenkälte auf und bemerkte, dass ich meine lange Unterhose ausgezogen hatte: Wie ich das während des Schlafes gemanagt habe, ich weiß es nicht? Ein gewisses Unsicherheitsgefühl beschlich mich, zur Schule und Duschen, ja oder nein? Ich entschied mich nur für Schule, machte meine Rechen-Hausaufgaben, richtig (!), blätterte etwas unverstehend im Wirtschaftslehre-Heft herum, Toilette, alles zusammen packen. Fahrkarte und Zeitung gekauft, hungrig gewesen, obwohl ich gefrühstückt hatte.
Fachrechnen, lustlos und abwesend, zweite Stunde: Technologie (Fachkunde), unangekündigte Arbeit, keine Ahnung von nichts, von fünf Fragen konnte ich nur eine genau beantworten, wie Eiskaffee hergestellt wird, und die Aufgaben waren teilweise noch in a, b und c unterteilt. "Nennen Sie zwei Fischgerichte mit Garnituren", nichts, mit dem Kugelschreiber gespielt, -gottseidank, die Stunde ist rum, erstmal Kaffee am Automaten ziehen, beim ersten Mal klappt es nicht, 3,50 ÖS futsch, beim zweiten Versuch gelingts, noch zwei Schaumwaffeln, 7,- ÖS; ein Apfel und das Gekaufte als Frühstück, 2 Zigaretten, weiter Fachkunde; ich vergaß zu erwähnen, dass ich mein Technologie-Buch und -Heft zu Hause liegen ließ, daher keine Hilfe, und da mein Stammplatz besetzt war, mich woanders hingesetzt habe, statt neben die Frau auf meinem Platz; der Kaffee und das Essen, ein Hoffnungsschimmer, der zweite Teil der Arbeit klappt normal, für Fachkunde, -bis auf zwei Teilfragen alles mehr oder weniger richtig beantwortet. Dann Politik, lustlos, aber nicht schlecht (die Lustlosigkeit ist eigentlich ein bemerkenswerter Faktor, normalerweise fesselt mich dieses Fach), wieder Pause, noch mal Wirtschaft überfliegen; ich check nichts, no fight, no mind. Deutsch, neuer Lehrer, neue Unterrichtsart, gut, der einzige Joke des Tages, mein Vorname in Abwandlungen; Schluss, Toilette und Rauchen; meine Schnitten habe ich immer noch nicht gegessen, aber nen zweiten Kaffee in der Pause geholt, der hilft auch nicht mehr; zumindest nicht für zwei Stunden. Wirtschaftsarbeit, außer Wechsel kenn, weiß ich alles, aber das habe ich auch schon vor einer Woche, davor gewusst, die Sachen, die ich morgens bzw. in der Pause überflogen habe, kein Blick; die Stunde neigt sich dem Ende zu, der Lehrer hat später angefangen, ich werde nervös, simpelste Aufgabe falsch gelöst, kein Kampf, nur abgeben, raus, hoffentlich habe ich ne Drei, Scheiße; zur Bahn, Warten; das Wetter ist gut, ich bin ausgezeichnet angezogen, sehe ziemlich gut aus, die Brille stört (ich bin heute fast blind, konnte mit der Brille nicht lesen, was an der Tafel stand), die Haare unverständlicherweise etwas zu ungepflegt. Straßenbahn, ein Disco-Sternchen geilt mich auf, ich gucke weg, lange nicht mehr erlebt, bin verlegen, kaputt. Aussteigen, ab ins Bett, Schleudern, na, wenigstens das klappt, nothing, ich penne ein. Ein verlorener Tag, Gedächtnisstörungen, geistiges Ausklinken, ich vergesse, was ich wollte, jetzt wieder, ich wollte mir einen Kaugummi holen und eine Platte auflegen, Platte aufgelegt, beim Schreiben fällt mir ein, dass ich mir ja auch einen Kaugummi holen wollte, eine Box funktioniert nicht, ich raffe mich wegen des Kaugummis auf, bloß nicht auch noch rauchen, mein Magen dreht sich, wo habe ich mir das schon wieder geholt, jetzt folgt eine Krankheit auf die andere, erst Hypochonder, jetzt davon geheilt und tatsächlich krank, wie Kafka: Erst Selbstzweifel und dann das Verrecken; mit mir gehts auch abwärts. Ob das mit den Geldschwierigkeiten zusammenhängt und psychosomatisch bedingt ist, wer ist schon psychosomatisch blind geworden, wie beendet man so einen Tag, wenn noch nicht einmal Schlaf hilft? Ausgehen, sich ablenken, geht nicht, kein Geld, Teufelskreis, schlimm! Ablenkung allein tuts nicht, Weekend hatte ich Ablenkung genug, auch ausgezeichnet gegessen, Kaffee getrunken, daran kanns nicht liegen. Gestern Abend war auch fein, nur etwas zeitverwirrend, Sommerzeitende, nur 5einhalb Stunden geschlafen, davor die Rauchabhängigkeits-Session, bewusst mache ich nichts mehr, kann ich nichts mehr machen, auch viele ausgelassene Buchstaben beim Schreiben, Schmieren, der Kuli schmiert, das Werbegeschenk der Apotheke, aber die Schreibpotenz ist da, nur Angst, dass irgendetwas zwischendurch passiert, natürlich Negatives, pessimistische Grundstimmung, der Suizid wartet mal wieder, mein Leben vielleicht endgültig zu zerstören, Arschlecken, klappt nicht, jetzt erst recht, ich gebe nicht auf, nicht wie in Fachkunde bzw. Wirtschaftslehre, es wird zwar hart, aber ich schaffe es, Arbeit, sehr viel Arbeit harret meiner; die Musik dringt zu mir, Hörschwierigkeiten, too, doch krank, Urlaub könnte ich gebrauchen, aber ohne einen Groschen, auch Scheiße, dann besser arbeiten, jetzt den Tabak vergessen, Filter geholt, Tabak aber vergessen, die Sorgen nehmen überhand, Blödsinn, echter Blödsinn, Selbstbewusstsein ist hin, ich bin initiativlos, etwas Schönes machen, aber was, Lesen, Laufen, Schreiben, Duschen, Saufen (nicht gut), für die Ausbildung lernen, vor allem Fachkunde hätte es nötig, d.h. ich in...; jetzt total initiativlos, soll ich zum Arzt, was erzähle ich dem, das der Wahrheit entspricht und er mir auch abnimmt, das würde nicht leicht sein, praktisch unmöglich, hängt es mit der Sexualität zusammen? Wohl kaum, ich habe genug Erfolgserlebnisse auch in sexueller Hinsicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Leute mit einer nicht so großen Persönlichkeit sich jetzt dem Suff ergeben würden, die Probleme herunter spülen würden, und wenn ich Alkohol nicht schon hinter mit hätte, wer weiß, vielleicht würde ich damit anfangen.
Ich habe Telefon, Farb-TV, schöne Wohnung, Stereoanlage, Comics, Bücher, bin Parteimitglied, HGPD-Mitglied, zahle Strom, Miete, Lotto, warum gehts mir dann so schlecht? Der Sinn fehlt!

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