Dienstag, 29. November 2016

Brods "Der Prozess"/George Orwell/Neue Ordnung/Franz Kafka

Zu lesen
Den "Prozess" beendet...
Inhaltlich 4 (als Note), Spannung und Flüssigkeit 2 +, mit drei Nachworten von Max Brod versehen; 328 Seiten, erschienen im S. Fischer Verlag, FfM 1965; Roman mit Anfang und Ende, ca. 10 Kapitel fehlen.

"Der Prozess"
Kafka hat wie eine Sucht von mir Besitz ergriffen, jetzt lese ich schon das dritte Kafka-Buch in 4 Tagen.
Sogar "Der Prozess" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite, mit Ausnahme der Seiten 81 bis 92, Ende des 3. Kapitels der 3. Ausgabe der Gesammelten Werke, gefesselt. Im Gegensatz zu Brod würde ich die Kapitel bzw. Fragmente wie folgt ordnen:
1). Erstes Kapitel
2). Viertes Kapitel
3). Zweites Kapitel
4). Drittes Kapitel
5). "Zu Elsa"
6). Fünftes Kapitel ("Der Prügler"), ein notwendiges Kapitel, irgendwo nach Kapitel zwei anzuordnen, könnte aber auch vor dem 7. Kapitel stehen; inhaltlich notwendig, der Ort des Geschehens ist fraglich (Abstellkammer der Bank, ein Irrtum Kafkas?)!
7). Sechstes Kapitel
8). "Ein Fragment" (könnte auch Teil des Sechsten Kapitels sein, der Abschluss)
9). Siebentes Kapitel
10). "Staatsanwalt" (laut Aussagen Brods zeitlich und inhaltlich nicht einzuordnen)
11). Achtes Kapitel
12). "Das Haus" -der gestrichene Teil, zumindest aber seit: "Wie einfach war die Überlistung des Gerichtes!..." könnte auch nach dem Zehnten Kapitel ("Ende") handeln.
13). Neuntes Kapitel
14). "Fahrt zur Mutter"
15). Zehntes Kapitel
Das Fragment "Kampf mit dem Direktor-Stellvertreter" ist weder zeitlich noch inhaltlich eindeutig anzusiedeln, vermutlich aber zwischen Kapitel Sieben und Neun (K. fühlte sich mal wieder stark).
Der Roman beginnt mit K. als lässigem Helden, der alles nicht zu eng sieht, bis Kapitel Sechs. Vom Sechsten bis Neunten Kapitel ist er vom Prozess doch betroffen, teilweise stark und kämpfend, teilweise mitgenommen, depressiv und kränklich.
Zwischen Achtem Kapitel, "Das Haus" und dem Neunten Kapitel fehlen einige Kapitel (zeitlich zu große Lücken).
Vor dem Zehnten Kapitel fehlen einige, da K. sich dort völlig ergeben hat, nicht mehr kämpft, oder die Möglichkeit der Austricksung des Gerichts erkannte, den "Tod".
Das Werk beginnt als Kritik an gesellschaftlichen Zuständen, an Staat, Gerichtswesen, Verwaltung (Verselbständigung und Unüberschaubarkeit, Bestechlichkeit u. a.); präzisiert dann die Verlorenheit des Individuums, der Intelligenzija (Selbstbedauern, auch die Kapitel mit den Frauen lassen darauf schließen), etc. Dann folgen religiöse Wirrnisse: ziemlich planlose Mystifizierung des Gerichts und der Vollzugsbeamten, logisch nicht entwirrbare, da verwirrte Darstellung der Personen "oben und unten", ihrer Handlungen, sinnlose Erklärung des Gleichnisses vom "Türhüter": Kafka brachte zwar gute Gleichnisse, war aber nicht imstande, sie zu erklären, siehe auch: "Es ist ein Mandat" (es ist an und für sich schwachsinnig, einleuchtende Gleichnisse umständlich zu erklären).
Eine Frage stellt Kafka speziell im Schlusskapitel: Selbstmord, ja oder nein, Warten auf den Tod (z. B. bei schwerer Krankheit) oder Erlösung (und dann Bestrafung?) oder (wenn meine These in Bezug auf die Einordnung des gestrichenen Teils des "Hauses" Kafkas Intention entsprach) Tod, und dafür Belohnung.
Gott sei Dank ist Kafka viel-deutbar, falls Brods überreligiöse Deutung zutreffen würde (dass er "...dem hohen religiösen Maßstab... nicht entsprechen konnte", den er an sich stellte; Max Brod), würde ich jede Minute mit Kafka als Verschwendung ansehen.
Aber Kafka hat ja des Öfteren ins Tagebuch geschrieben, dass Brod es nicht blickt.
Urängste (Glauben und Aberglauben, Himmel und Hölle, Angst vor dem Etwas nach dem Tode) ließ das Schlusskapitel im ersten Augenblick bei mir entstehen, nicht nur der Abschluss, dass K. das "Messer zweimal in seinem Herzen umgedreht wurde." "Wie ein Hund" verreckte er.

Orwell's "Prozess"
Ich bin mir absolut sicher, dass George Orwell den "Prozess" gelesen hat: "1984" ist eine komprimierte, durch organisierte, neuere Fassung des "Prozesses". Am Anfang des "Prozesses" schien es mir, als lese ich "1984". Das einzige, was den Roman sinnvoll macht; neben den vielen Deutungsversuchen eines einfachen Werkes: Ein Roman mit Anfang und Ende, ca. 10 Kapitel fehlen.
Es wäre nicht schlimm gewesen, kein Verlust für die Literatur, wenn das Manuskript verbrannt worden wäre...
"1984" ist im Ullstein Taschenbuch Verlag, FfM-Berlin-Wien 1978, erschienen.

Varianten/Kafka, ich/Dichter über ihre Dichtungen/Die Aeroplane in Brescia/In einem Zug/Geistiges Fingerspitzengefühl

ICH über Kafka und mich (vorläufig)
Kafka wühlt die eigenen Urängste in einem, in sich selbst, auf.

"Dichter über ihre Dichtungen"
"Franz Kafka", hrsgb. von Erich Heller und Joachim Beug, E. Heimeran/S. Fischer Verlag, München 1969; Bewertung: 2 minus, da Kafkas Sprache teilweise schwer verständlich ist, außerdem mir des öfteren der Zusammenhang, Bezug zu manchen aufgeführten Werken fehlt. Es handelt sich sicherlich um ein Kafka-Studium-Buch für Kenner; angeblich enthält es alle Aussagen Kafkas zu den eigenen Schriften, was ich bezweifele! Die Aussagen Kafkas gelten nicht speziell sich selbst, zumindest kann man das nicht erkennen, sie sind von den Herausgebern aus dem Zusammenhang gerissen worden, wurden aus Erzählungen, Tagebüchern, Briefen Kafkas und Erinnerungen Max Brods und Gustav Janouchs entnommen.
Bestimmte Passagen mehrmals gelesen (für Kafka braucht man schon ein gewisses Händchen, geistiges Fingerspitzengefühl).
"Dichter über ihre Dichtungen" zu lesen beendet, "Die Aeroplane in Brescia und andere Texte" aus dem Nachlass begonnen.

"Die Aeroplane in Brescia und andere Texte"
Für einen, der Kafka nicht studiert hat, etwas schwer, den Zusammenhang der einzelnen Geschichten zu sehen, da keine Erläuterungen hinzugefügt wurden: reine kommerzielle Ausbeutung des Namens ("in dieser Zusammenstellung noch nie erschienen"): 15 Stories, 2 bis 20 Seiten, Bewertung: zwischen 5 und 1. Beim Titelstück habe ich den Verdacht, dass die Story nicht von Kafka, sondern Brod o. a. stammt. Die Sprachrhythmik ist Kafka-unadäquat (irgendwas stimmt da nicht), auch in Bezug auf die anderen Kurzgeschichten, Separatbewertung: 3 -.
Das Buch erhält die Gesamtnote 2 +, da ich von ihm gefesselt wurde und es in einem Zug durchlas, einiges zweimal. Das Buch enthält zwei unverständliche, also unverwertbare Erzählungen: "Fragment des
'Unterstaatsanwalts'" und "Skizze einer Selbstbiographie".
Nachwort von Reinhard Lettau: 6 -! Noch nie hat ein Mensch Kafka so wenig begriffen wie Lettau, dazu kommt noch seine frappierende Formulierungsunfähigkeit.
Das Buch erschien im S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1977.

"Der Prozess"
Franz Kafkas Prozess, ein Roman mit Anfang und Ende, ca. 10 Kapitel fehlen. Ein guter Roman! Erschienen im S. Fischer Verlag, FfM, 1965.

Mein Bruder/Es ist ein Mandat

Anders
Ein ziemlich chaotischer Tag, d. h. Unvorhergesehenes geschah, z. B. Ados Besuch, und Vorhersehbares geschah anders, z. B. das Lesen von Kafka (chaotisch!?)?
Das große Gewitter war auch überraschend, die Aufstehzeit ungewöhnlich: 11 Uhr 50.
Am besten, ich hör auf: "Es ist ein Mandat" habe ich auch nicht geblickt, mit anderen, falschen Augen gesehen, Ado nicht erklären können. "Das Schloss" begonnen...

Destruktive Liebe/Sucht/Alkohol und Rauchen

Ein kaputtes Wochenende
Ich leide unter Zigaretten-Sucht, Nikotinunterfütterung, obwohl ich bestimmt schon über 10 Zigaretten, in 4 Stunden, geraucht habe, auch zwei Roth-Händle ohne Filter. Das einzig Sinnvolle (?) ist, dass die geile, unbefriedigte Spannung anhält. Ansonsten kann ich mich nicht konzentrieren, sogar die Line zum "Schloss" fehlt mir, ich mache nichts, kann mich zu nichts aufraffen. Es ist schlimm, ich finde aber keinen Ausweg: Nichtrauchen wäre das Beste, besser Entzugserscheinungen und kein Abraff, dafür aber auch kein Rauchen, als Rauchen, und nach vielleicht 25 Zigaretten das Sucht-Befriedigungs-Level erreichen und dann auch schon fast schlafen gehen müssen...
Das Rauchen blutet mich derzeit finanziell, körperlich und seelisch aus. Warum mache ich es dann? Angst vor dem Entzug, -und dann doch kein endgültiges Aufgeben, sinnlos. Vor allem aber Angst vor der in den ersten Tagen eintretenden, geistigen Eingeschränktheit und Unzurechnungsfähigkeit (die Arbeit geht aber normal weiter und fordert mich voll)...
Und ich fand die Entzugserscheinungen beim letzten Rauchaufgeb-Versuch so schlimm, aber ich stand so kurz vor der Befreiung; und jetzt, noch schlimmer als damals der Entzug, die Sucht, unbefriedigte, unbefriedigbare Nikotin-Sucht, nur durch immer mehr Zigaretten, -und anscheinend kein Ausweg... Aber vom Alkohol bin ich ja auch weggekommen, schöner als jemals, Ersatzbefriedigung musste auch nicht her... Und das Rauchen zu jeder Gelegenheit und Ungelegenheit, nachts, morgens, tagsüber, beim Fernsehen, beim Arbeiten, beim Lesen, beim Gehen, beim Schlafen (Schlafenspausen), beim Wichsen, beim Musik hören, Toilette gehen, Aufwachen, teilweise schon beim Essen, beim Trinken, Reden, es beruhigt nicht, es macht nervös, ich drehe durch, werde leicht, sehr leicht, d. h. nicht stark, aggressiv, bin aufgedreht, nicht konzentrationsfähig (wenn die Sucht nicht befriedigt wird, wird sie befriedigt, dann ungenügend)...
Eineinviertel Stunden ohne Rauchen ausgehalten...
Die nächste Pause umfasste 1 Stunde, dann von 17 Uhr 20 bis 19 Uhr 20 vier Zigaretten geraucht, trotzdem unbefriedigte Sucht: Ich spüre das Nikotin von den Fußspitzen bis zu den Fingernägeln: zu wenig, und dabei war wieder eine Rothe Hand im Spiel.
Jede halbe Stunde eine Zigarette reicht nicht aus. Vielleicht zwei, drei, fünf..., zehn, nein!
Ich muss das Rauchen aufgeben! Ich muss, es ist derzeit genauso schlimm wie damals in Dublin als Rothaut vom Alkohol, eher noch schlimmer...
Das ist eine eindeutig physische Abhängigkeit, die ins Psychische rein spielt: Ich dachte schreiben zu können, an Marion F., aber es klappte genauso wenig wie alles andere an diesem Wochenende: keine Konzentrationsfähigkeit, nur Sucht...
Doch jetzt habe ich mein Soll an Nikotin fast drin, aber nur fast, -und es ist schon Schlafensgeh-Zeit. Schlimm, schlimm. Schlimm!
Oh, wie sinnlos, so ein Wochenende! Da freut man sich die ganze Woche drauf, und dann weniger als nichts; außer Freitagabend (aber ist der schon Wochenende, schließlich habe ich morgens noch gearbeitet?)...
Ich habe das Rauchen mittlerweile fast wieder internalisiert, jetzt gehe ich pennen, Scheiß egal, vorher noch ne Kippe.

Montag, 21. November 2016

Ohne Sinn/Zeitvertreib/In Geldnot

Zeitvertreib
Essen, Musik hören, Zeitungslesen, plötzliche Langeweile, ab ins Bett, erstmal wichsen, -leichte Schwierigkeiten!
Von Anne Jahn, Tüftler und Ulrike Weh geträumt, Aufraffen. Schreiben, aber es klappt nicht (wie man liest), kein Fluss, nichts Gutes (vielleicht die Traumbeschreibung?); latente, finanzielle Schwierigkeiten verdrängend... Fürs einfache Leben, Essen, Trinken, Rauchen (überflüssig) und Gleichwertiges, reicht es, für Mit-Frauen-Ausgehen, Anmache, 'ne Disco, externe Action, nicht; ich habe dazu auch keine Böcke, -mit den Frauen sieht es anders aus.
Der August könnte tödlich sein, trotz des überdurchschnittlichen Aussehens, Intellekts, Selbstbewusstseins. Trotz all dieser Positiva habe ich das Kunststück vollbracht, in den ganzen Ferien, ich habe gearbeitet, außer der Marion F.-Session keine Frau zu beschlafen.
Was nutzt das alles, wenn man nicht verhungert, es einem nicht schlecht geht, man Zeitvertreib hat, z. B. Kafka, TV, Telefon, Partei, Lotto, Musik, Gewerkschaft, Arbeit, aber der Sinn fehlt!

Großer Künstler

Kafka gelesen
Durch die abgemilderte Form der Rauchsucht erschien mir "Das Schloss" wie ein anderer Roman, ein besserer.

Sonntag, 20. November 2016

"Das Schloss"/Begleitung einer Frau/Party/Überschwemmung in der Wüste

"Lesen beim Scheißen"
Fast so gut wie "Überschwemmung in der Wüste" von "Zewa wisch und weg".
Ich musste mich erst vom nicht erreichbaren Perfektionismus lösen, bevor ich mich wie jetzt ziemlich stark der Kunst, hauptsächlich dem Schreiben (ich bin ja auch nur Autor & Creator, Creaisator ist äußerst fraglich), widme und Verwertbares raus suche.
Zum Ausgehen habe ich ja gar keine Zeit: TV, Arbeit und Beschäftigung mit meinen schriftstellerischen Versuchen buchen mich voll aus; ich komme ja kaum zum Lesen des "Schlosses".
Ausnahme: W.´s Party bzw. ein eventuelles Ausgehen in Begleitung einer Frau.

Die Tiefe der literarischen Welt

Ein kafkaeskes Zitat entdeckt, von mir
Ich habe keine Lust, das Zitat zu wiederholen, muss es aber, also: "...Mein Kopf zieht sich etwas zusammen, viel Blut überströmt mein Gehirn, jauchzend schön, -wie die Tiefe"...

Sonntag, 6. November 2016

Böhmischer Schuppen (Hotel)/Schriftstellerische Potenz/Hass

"Sehr gut"
Claudia spukt mir immer noch im Kopf herum...
Der Orgasmus war ganz passabel, trotzdem noch geil, eine Mischung aus Lust und Zigarettenmissbrauch (der Hass auf Gitanes F. beginnt), innerer Versyphtheit und Unlust, etwas zu beginnen, z. B. "Das Schloss" weiter lesen; -ich sehe heute verflucht schlecht. Trotz allem, die Fähigkeit zu schreiben ist da, wenigstens etwas. Obwohl: Immer noch etwas Angst, die totale schriftstellerische Potenz auszuspielen, deshalb nur Tagebuch.

Tests/Ein verlorener Tag/Euro/Teeny Straßenbahn

Test
Ich habs heute in der Schule nicht geblickt, einfach nichts geblickt.
Schon der Schlaf muss chaotisch gewesen sein, ich wachte Viertel vor 6 von der Morgenkälte auf und bemerkte, dass ich meine lange Unterhose ausgezogen hatte: Wie ich das während des Schlafes gemanagt habe, ich weiß es nicht!? Ein gewisses Unsicherheitsgefühl beschlich mich, zur Schule und Duschen, ja oder nein. Ich entschied mich für Schule, machte meine Rechen-Hausaufgaben, richtig (!), blätterte etwas unverstehend im Wirtschaftslehre-Heft herum, Toilette, alles zusammen packen; Fahrkarte und Zeitung gekauft, hungrig gewesen, obwohl ich gefrühstückt hatte. Fachrechnen, lustlos und abwesend, zweite Stunde: Technologie (Fachkunde), unangekündigte Arbeit, keine Ahnung von nichts, von fünf Fragen konnte ich nur eine genau beantworten, wie Eiskaffee hergestellt wird, und die Aufgaben waren teilweise noch in a, b und c unterteilt: "Nennen Sie zwei Fischgerichte mit Garnituren", nichts, mit dem Kugelschreiber gespielt, -Gott sei Dank, die Stunde ist rum, erstmal Kaffee am Automaten, beim ersten Mal klappt es nicht, 0,50 Cent futsch, beim zweiten Versuch gelingts, noch zwei Schaumwaffeln, 1,- €; ein Apfel und das Gekaufte als Frühstück, 2 Zigaretten, weiter Fachkunde; ich vergaß zu erwähnen, dass ich mein Technologie-Buch und -Heft zuhause liegen ließ, daher keine Hilfe, und da mein Platz besetzt war, mich woanders hingesetzt habe, statt neben die Frau auf meinem Platz; der Kaffee und das Essen, ein Hoffnungsschimmer, der zweite Teil der Arbeit klappt normal, für Fachkunde, bis auf zwei Teilfragen alles mehr oder weniger richtig beantwortet.
Dann Politik, lustlos, aber nicht schlecht (die Lustlosigkeit ist eigentlich ein bemerkenswerter Faktor, normalerweise fesselt mich dieses Fach), wieder Pause, nochmal Wirtschaft überfliegen, ich check nichts, no fight, no mind. Deutsch, neuer Lehrer, neue Unterrichtsart, gut, der einzige Joke des Tages, mein Vorname in Abwandlungen; Schluss, Toilette und Rauchen, meine Schnitten habe ich immer noch nicht gegessen, aber `nen zweiten Kaffee in der Pause, der hilft auch nicht mehr, zumindest nicht für zwei Stunden. Wirtschaftsarbeit, außer Wechsel kenn, weiß ich alles, aber das habe ich auch schon vor einer Woche, davor gewusst, die Sachen, die ich morgens bzw. in der Pause überflogen habe, kein Blick; die Stunde neigt sich dem Ende zu, -der Lehrer hat später angefangen, ich werde nervös, simpelste Aufgabe falsch, kein Kampf, nur abgeben, raus; hoffentlich habe ich ne Drei, Scheiße! Bahn-Warten, das Wetter ist gut, ich bin ausgezeichnet angezogen, sehe ziemlich gut aus, die Brille stört (ich bin heute fast blind, konnte mit Brille nicht lesen, was an der Tafel stand), die Haare unverständlicherweise etwas zu ungepflegt. Straßenbahn, ein Disco-Girlie geilt mich auf, ich gucke weg, lange nicht mehr erlebt, verlegen, kaputt. Aussteigen, ab ins Bett, Schleudern, na, wenigstens das klappt; nothing, ich penne ein, ein verlorener Tag, Gedächtnisstörungen, geistiges Ausklinken, ich vergesse, was ich wollte, jetzt wieder, ich wollte mir einen Kaugummi holen und eine Platte auflegen, Platte aufgelegt, beim Schreiben fällt mir ein, dass ich mir ja auch einen Kaugummi holen wollte, eine Box funktioniert nicht, ich raffe mich wegen des Kaugummis auf, bloß nicht auch noch rauchen, mein Magen dreht sich; wo habe ich mir das schon wieder geholt, jetzt folgt eine Krankheit auf die andere, erst Hypochonder, jetzt geheilt und tatsächlich krank, wie Kafka: Erst Selbstzweifel und dann das Verrecken, mit mir gehts auch abwärts. Ob das mit den Geldschwierigkeiten zusammenhängt und psychosomatisch bedingt ist, wer ist schon psychosomatisch blind geworden, wie beendet man so einen Tag, wenn noch nicht einmal Schlaf hilft, Ausgehen, Ablenken, geht nicht, kein Geld, Teufelskreis, schlimm!? Ablenkung allein tuts nicht, am Weekend hatte ich Ablenkung genug, auch ausgezeichnet gegessen, Kaffee getrunken, daran kanns nicht liegen. Gestern Abend war auch fein, nur etwas zeitverwirrend, Sommerzeitende, nur 5einhalb Stunden geschlafen, davor die Rauchabhängigkeits-Session, bewusst tue ich nichts mehr, kann ich nichts mehr machen, auch viele ausgelassene Buchstaben beim Schreiben, Schmieren, der Kuli schmiert, das Werbegeschenk der Apotheke, aber die Schreibpotenz ist da, nur Angst, dass irgendetwas zwischendurch passiert, natürlich Negatives, pessimistische Grundstimmung, der Suizid wartet mal wieder mein Leben vielleicht endgültig zu zerstören, Arsch lecken, klappt nicht, jetzt erst recht, ich gebe nicht auf, nicht wie in Fachkunde bzw. Wirtschaftslehre; es wird zwar hart, aber ich schaffe es, Arbeit, sehr viel Arbeit harret meiner, die Musik dringt zu mir, Hörschwierigkeiten, too, doch krank, Urlaub könnte ich gebrauchen, aber ohne einen Cent, auch Scheiße, dann besser arbeiten, jetzt den Tabak vergessen, Filter geholt, Tabak aber vergessen, die Sorgen nehmen überhand, Blödsinn, echter Blödsinn, Selbstbewusstsein ist hin, initiativlos, etwas Schönes machen, aber was, lesen, laufen, schreiben, duschen, saufen (nicht gut), für die Ausbildung lernen, vor allem Fachkunde hätte es nötig, d. h. ich in, jetzt total initiativlos, soll ich zum Arzt, was erzähle ich dem, was der Wahrheit entspricht und er mir auch abnimmt, das würde nicht leicht sein, praktisch unmöglich, hängt es mit der Sexualität zusammen, wohl kaum, ich habe genug Erfolgserlebnisse auch in sexueller Hinsicht...
Ich kann mir gut vorstellen, dass Leute mit einer nicht so großen Persönlichkeit sich jetzt dem Suff ergeben würden, die Probleme herunter spülen, und wenn ich Alkohol nicht schon hinter mir hätte, wer weiß, vielleicht würde ich damit anfangen? Ich habe Telefon, Farb-TV, schöne Wohnung, Stereo-Anlage, Comics, Bücher, bin Parteimitglied, HGPD-Mitglied: Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst, zahle Strom, Miete, Lotto, warum gehts mir dann so schlecht: der Sinn fehlt. Die Kunst, ja die Kunst - tut sich schwer mit mir (vor allem finanziell); keine Filter mehr, erst eine rauchen, dann duschen oder joggen, danach duschen, oder das Duschen einfach auf morgen verschieben; was soll ich machen? Der Raucherhusten bringt mich um. Oder auch nicht...

Dienstag, 1. November 2016

Berufsschule/Kafka, Kommunikation und Frauen

Kommunikation und Frauen
Schule, Bücherei, Schlaf (von der "Verwandlung" süß geträumt), Kafka himself und Deutungen des "Prozesses" gelesen.
In Fachkunde ne 4: 1. Blatt, 5 -, Blatt 2: 3 +: Es ist praktisch unmöglich, die schriftliche Prüfung nicht zu schaffen... Ich setzte mich neben die Heike Wahl, erklärte ihr in der Rechenstunde die Kalkulation, war in Technologie passabel drauf, -ich vergaß das schöne Mädchen an der Straßenbahnhaltestelle zu erwähnen, nichts gemacht, nur geguckt, die Bahn war leer, Sitzplatz, Standard, -im Haus gezockt-, gelesen; Heike versetzte sich nach der Pause, Smalltalk schien wichtiger (und das bei Fühlel). In der Pause Kaffee und erste Fragen von Else Schleimer und Uta Berner wegen der Politikarbeit beantwortet. -Der Deutsch-Lehrer verlor sich... Ich habe fast nichts gesagt, nur wenn es mir unerträglich schien; wie kann auch ein Deutsch-Lehrer Kunst verstehen - ich drücke ja auch nur den Fernsehknopf.
Weitere Fragen der Mitschülerinnen an mich, wieder Else; meine Büroaussage wirkt: "Nix Streber, -gut", Kontakt ist da. Jutta Weber lockte mich herbei, das Gleiche, -ihre Nähe erregte mich. Wie überlegen musste ich mich doch fühlen, nach dem Zocken noch der Mittelpunkt zu sein, kaputt wie ich war, paar Scherze hatte isch auch auf Lager, "sich an den Eiern spielen", man muss wissen, wann man sowas einbringt. Früher habe ich Mario deswegen bewundert. -Nur ein Fauxpas, "schicker und Dope" im Kontext (ob's einer gemerkt hat?).
Ein eklatanter Fehler, ein Vakuum des Denkens, bei der Politik-Arbeit, die Zeit war knapp, 2 - 3 wirds wohl werden, ich bin halt gut, nicht sehr gut, ich habe keine Ambitionen, nur als Künstler, die Schule und die Ausbildung sind lächerlich für mich. Nur die Sehstärke bereitet mir Sorgen, Augenarzt, ratlos (jetzt im Schreiben von Kafka negativ beeinflusst). Corinna war leicht aufdringlich, auch intensives Gespräch über Geld und die Welt, da wäre schon eine Ebene, sexuell heute nicht. Ich habe sie nicht gefragt (der Kugelschreiber bewegte sich schneller). Ich weiß nicht, zwei Wochen warten, Warten ist Blödsinn!
Bücherei-Stöbern, kaputt, zwischenzeitlich Vermieter angerufen, kein freier Tag.

2001/Kunst-Veröffentlichung

S. Fischer Verlag (wegen Kafka)
BS-Hotel-Briefkopf oder Franz Kafka-Berger-Adresse: "Fame, Success and Money 2001", JL-11... Ich muss die Veröffentlichung forcieren!
2001 (der Titel kam spontan) erscheint mir wichtiger als "Do something" (meine irischen Tagebücher), da konservierbarer, aktueller, Gegenwart, nicht tote Vergangenheit, dem kann ich mich stellen, auch über Kafkas "Prozess" reden, meine Thesen vertreten; die Bekannten können mich erschlagen, verklagen, verführen, kein Schlüsselroman, freie Meinungsäußerung, Schwächen und Stärken, man kann mich sehen, anfassen, so wie ich bin, nicht wie ich war (diese Person kenne ich kaum, nur von wenigen Bildern), live, but real live (nicht tot), ehrlich, unbedeutend, bedeutend, Angst vor der Courage, einfaches und doch kompliziertes Leben, hier und heute, unverschleiert, aus meiner subjektiven Sicht, meiner persönlich objektiven Sicht von mir, der Welt, meinen Bezugspersonen in diesem Paradoxon, meiner kleinen, schwächlichen Welt, hier in Wien und anderswo, mit weggelassenen Passagen (für die Memoiren), mit meinen Geistesblitzen und meiner Schreibunfähigkeit, mit meinen Ängsten und Gefühlen und auch primitivem Sexualtrieb, mit Frauen unausgelebten.