Freitag, 17. November 2017

21.10.2000/Rezeptionsausbildung/Faktoren eines erfüllten Lebens/Frauen

Die Zigarette bringt keine Impulse, der Kaffee gibt keine Ideen
Scheiße! Zeit fürs WC.
Die Arbeit ging gut von der Hand, einige Male gebucht (ich drängte mich auf), Telefonzentrale gut gecheckt, bis zur Mittagspause gut, dann cool, nicht kalt, das Notwendigste getan, über genug. Die geistige Variabilität war zum Feierabend hin weg (nach 14 Uhr 30), der Diesel noch nicht einmal meine Telefonnummer verraten, d.h. ich war mir nicht bewusst, dass ich Telefon habe, also beschränkt (für die Arbeit reichte es aus), Müdigkeit und Kaputtsein (ich habe einen Videorecorder zum Kaufladen gebracht und mehrere Koffer geschleppt), Missverhältnis zwischen Wollen und Können, d.h. zwischen Erreichbarem und wie es erreicht wird. Das Ziel war natürlich der Beginn eines Verhältnisses mit Gaby. Jetzt beginne ich langsam Kafkas Verhältnis zu Frauen zu verstehen (ich hoffe, ich mache es besser): Es ist schon schwierig genug, Kunst, Arbeit und Schlaf in Einklang zu bringen, wenn dann noch ein vierter gleichwertiger Faktor hinzukommt, kann das alles nicht gut gehen, nicht intensiv genug betrieben werden. Ein Faktor von den Vieren muss weg: Kunst ist unmöglich, Schlaf kann ich nicht verhüten, also Arbeit oder Frauen (Sexualität) oder Kombinationsmöglichkeiten suchen:
1. Faktor, Schlaf: weder kombinierbar, noch zu verhindern, lebensnotwendig.
2. Faktor, Kunst: Lebensinhalt und Lebensaufgabe, mit der Kunst würde ich absterben (stirbt die Kunst, sterbe ich). Kurzfristig mit Arbeit nicht kombinierbar (ich muss von etwas leben, derzeit brotlose Kunst, also muss Arbeit sein), frühestens bei noch nicht absehbarer Veröffentlichung bzw. Creaisation, Kunst gleich schöne Arbeit, Arbeit = Kunst (Faktor Arbeit entfällt) bzw. Kombination von Teilzeitarbeit und Kunst. Kombination Kunst und Frauen: fragwürdig, theoretisch möglich, zeitliches Erreichen nicht absehbar. Möglichkeiten: Mäzenin (äußerst
unwahrscheinlich, würde Faktor Arbeit ab Ausbildungsende löschen), Freundin mit Voraussetzungen (Hilfe bei Veröffentlichung oder Schreibmaschinenschreiberin), ähnliche Arbeitszeit, nahestmögliche Wohnung bzw. Zusammenziehen, häuslich (am liebsten Übernahme aller schwachsinnigen Arbeiten wie Waschen, Kochen, Putzen und ähnlicher Perversitäten), intelligent, nicht hässlich, politisch nicht zu rechts, nicht allzu ausgehfreudig (Sturm- und Drangperiode hinter sich bzw. keine Ambitionen), vielleicht Künstlerin (Konkurrenz belebt das 'Geschäft', beflügelt), kein Geilchen und nicht mehr vieles andere mehr; eine trag- und verkraftbare Kombination, allerdings auch nicht leicht zu finden, solch eine Freundin: Zeit erübrigbar, für die Suche.
3. Faktor, Arbeit: nicht absehbares Ende, Lebensunterhalt, aber Zeit- und Energieverschwendung, die Kombinationen wurden weiter oben aufgeführt; Job als Damen-Alleinunterhalter (Callboy), Faktor 4 entfällt (nicht leicht verwirklichbar, aber denkbar: Cool, aber nicht
kalt, eine Frau liegt mir in den Armen, ner anderen werfe ich Küsse zu, Intensität und Oberflächlichkeit gleichzeitig); Top-Verdienst (unmöglich), dann Arbeitspausen (Zeit für Kunst und Frauen).
4. Faktor, Frauen bzw. Sexualität (mehr Faktor Sexualität): leichteste Selbstbestätigungsart, Freizeit, am entbehrlichsten (wie mein bisheriges Leben beweist), würde ich aber nicht gerne entbehren. Sexualität ist abschaffbar bzw. auf die rechte Hand reduzierbar, kombinationsfreudig. Ideal: Kunstförderin! Die Faktoren 2, 3 und 4 vermischen sich zu einer Einheit, 2 Faktoren insgesamt, noch erfüllteres Leben, Zeitmangel hinfällig, erweiterte die Lebensvielfalt. Wenn ich auf Sexualität verzichte, Schleudern verzichte, verkümmert die Sexualität, Phantasie reicht aus; meine Sexualität ist auf Frauen fixiert, wenn die Lust erweckt wurde; die Stelle der Hand könnte auch ein Mann übernehmen, allerdings hätte ich dann immer noch Lust auf Frauen (Erfahrungswert), trotz Bisexualität, an einem Verhältnis mit Männern liegt mir nichts, ich möchte ein Verhältnis mit Frauen. Wenn ich auf Sexualität verzichte, habe ich überhaupt kein Interesse an Frauen, verliere ich das Begehren.
Fazit: Trotz der Splitting-Gefahr, ich werde die drei Faktoren um einen weiteren erhöhen, d.h. ohne großen Zeit- und Geldaufwand mir eine Freundin anschaffen und ausprobieren, usw., usw., wenns schiefgeht.
'Ich bin an Frauen interessiert, speziell an dir', bzw. bei Gesprächen mit Männern, 'an einem Verhältnis mit der und der wäre ich interessiert.' 'Ich habe keine Freundin, bin aber daran interessiert, auch speziell an dir, wie wärs?' Wenn sie Ja sagt, Kuss in aller Öffentlichkeit, sich küssen, romantisch und chaotisch zugleich, also adäquat.
Offerten grundsätzlich annehmen, außer von Mädchen, die mich abstoßen (Uzdarta Kand, Ermina Heißtmuschi u.a., die mir nicht einfallen), auch von scheinbaren Flittchen wie Ridia-Chrysantha Länderspritzfrau, einen Versuch ist sie allemal wert, und wenn nur ein Fick dabei herausspringt, also gar nichts.
Eine Freundschaft beinhaltet regelmäßiges Zusammensein und Sexualität, mehr nicht, zumindest am Anfang.
So einfach ist die ganze Sache, wenn man keine finanziellen Sorgen (Montag unbedingt zur Sparkasse), Selbstbewusstsein und Eigenverantwortlichkeit hat, Offenheit und passables Aussehen (jeder sieht passabel aus), und Probleme nicht verdrängt, sondern sich ihnen stellt, immer wieder, dann hat das Leben auch seinen 'bestimmten' Sinn. Aber: Ein Problem nach dem anderen lösen (kein Mischmasch), nach der Dringlichkeit! Bei mir: Finanzprobleme sind bis Anfang Februar gelöst, jetzt sind die Frauen dran.
Wenn die Kunst stirbt, sterbe ich, ich sterbe aber nicht für die Kunst.
Einen Videorekorder würde ich nicht umsonst annehmen (ein Cassetten-Recorder ist auch überflüssig); Geld (-Mangel) sei Dank habe ich dieses Problem nicht, TV reicht.
Wenn ich eine Platte nicht besitze, einen Film nicht sehe, die Zeitung nicht lese, versäume ich nichts, man muss schließlich Prioritäten setzen können. Wenn ich einen Film nicht versäumen könnte und zur Arbeit müsste, dann würde ich mir eben den Film angucken und alle Konsequenzen auf mich nehmen. Da ich ihn aber nur nicht versäumen möchte...
Bestimmte Frauen anmachen, auch wenn ich dann einige enttäusche, wie heute die Blond. 'Es schien mir so, wenn nicht, entschuldige bitte, Dumbia-Devilia!' Aber besser einige als alle und mich dazu enttäuschen, auch hier Prioritätensetzung, aber nicht zu enge.
Und diese Impulse verdanke ich mehr oder weniger, eher mehr, Gaby Diesel, heute ('Hast du eine Freundin? - Auf welche Frauen stehst du? -Hast du eine eigene Wohnung? Du siehst gut aus! Hast du Führerschein? -Gleich beginnt Petra Baas ihren Dienst, schön, nicht!?' 'Ich finde sie scharf!'), Advokato (a little bit, Donnerstag: 'Willst du dir keine Freundin anschaffen?' 'Keine Zeit und kein Geld.'), Petra Baas ('Willst du mich nicht zum Essen einladen?' 'Leider kann ich nicht!') und meiner schier unerschöpflichen Geistes-Potenz. Ich habe mit Gaby um 70,- Schilling gewettet, die Wette gewonnen (mit Vorbehalt), sie: 'Man kann über die Puma Wellnesshotel-Telefonzentrale die einzelnen Zimmer nicht miteinander telefonisch verbinden!' Ich: 'Man kann, außer die Wohnung Kand!' Leider habe ich mich an der Wette zu lange aufgegeilt: 'Guter Vortrag, leider zu viel Text' (Lilli Berlin, beinahe 'Dumdidum'), Müdigkeit u.a. Kurz vor Feierabend: 'Jetzt reichts, wer bin ich denn?' Feierabend: 'Gaby, hast du Böcke, die siebzig Schilling heute mit mir zu verprassen?' 'Heute geht das nicht. -Machen wir!' 'Tschüs.' Über Saume bin ich natürlich hinweg, viel Spaß! Wenn Gaby einen anlächelt, überläuft mich ein freudiger Schauder. Sie hat eine Topfigur und sieht typical Irish aus."

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