"Bogota
Weltstadt,
d.h. gefällt mir.
Auf
der Reise habe ich paar Österreicher getroffen, und wenn ich die
Pistole schon dabei gehabt hätte... Ich übernachte in einer
Jugendherberge, versypht, aber billig, meditiere, haue mir einen in
die Rübe, schreibe etwas, fürwahr was, im besoffenen Kopf
Selbsthasssteigerung, wenn jetzt Neustadto bloß hier wäre; Karte
schreibe ich doch nicht, Selbstmordabsichten, Angst davor,
Selbstmordangst, Selbstmord, ja, nein, ja, ja... Nein, ja, vorläufig
nicht? Umkehren, auf keinen Fall!
Das
Leben ist mal wieder äußerst sinnvoll.
Der
Zug ist auch etwas Gutes, hoffentlich manage ichs heute. Wenn nicht,
halb so schlimm", auf dem Umschulungsjob gäbe es viele Frauen;
die Gaby-Chance ist lange vorbei, May's good, better, I loved her,
und die ÖBB ist klasse, na klar: Österreichische Bundesbahn. In
etwa, jedenfalls würde das möglicherweise für Ende April sprechen,
als Neustadto zelten fuhr, vielleicht aber auch davor, er fuhr mal
für paar Tage nach Bayern. Das darauf folgende SAA-Blatt fängt
gemächlich an, wie als ob es einen Tag später wäre, dann
entgleitet mir die Handlung, ich entarte in Bezug auf die
Südamerikaner und auch die Frauen. Und ab Blatt VII gehts dann
normal weiter, bis Blatt XVIII, beinahe so etwas wie das SAA-Ende.
Die
SAA-Geschichte begann ich vielleicht im November/Dezember 1998 zu
schreiben, nachdem ich aus Irland wieder kam, ich hatte ein
komplettes Exposé dafür da, praktisch die einzige Kurzgeschichte,
bei der das geschah; wenn Neustadto dabei war, schrieb ich
literarisch praktisch nicht, nur die ersten irischen Tagebücher, die
wollten wir ja gemeinsam packen, was misslang, klar. Die
Südamerika-Idee hatte ich aus zweierlei Gründen (2 ½): Erstens
gefiel mir Spanisch als Sprache (in Spanien 1998, ich wollte Spanisch
lernen), zweitens fand ich das Michel
Vaillant-Rennfahrer-Comic-Abenteuer der "Carrera Panamericana"
gut (sozusagen Traumstraße der Welt auf Bahnen übertragen), und
außerdem träumte ich mir im Bett einen von starken Frauen ab, die
ich zuhause nicht sah (ich lebte mit Neustadto zusammen in einer
Anderthalbzimmer-Wohnung, wir schliefen in einem Raum, 6 Monate
lang!). Das Südamerikanische Abenteuer beginnt damit, dass ich
schreibe, dass ich es 1999 doch noch geschafft hätte, nach
Südamerika zu kommen; am 16. Januar 99 habe ich keine Böcke, "am
Roman zu schreiben", am 20.01.99 fühle ich mich wegen meines
Südamerika-Projektes als Versager, vermutlich habe ich also doch
erst 1999 SAA zu schreiben angefangen; egal, jetzt ist damit Schluss,
denn ich habe nur ca. 40 Seiten in anderthalb Jahren geschrieben (bis
zum August 1999, und dann nochmals im August 2000, als ich bereits
Kafka-Fan war)...
Jedenfalls
war meine Figur 1999 schlecht, wie ich selbstkritisch bemerkte, des
Öfteren; an den Zähnen hatte ich noch nichts auszusetzen, erst Ende
1999 dann.
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