Samstag, 29. Juli 2017

Wohnungs-"Wächter"/Meldung/Träume/Felice/Kafkas Briefe/Ein Nachtrag

Witzig, witzig (Schwesterträume)
Und witzig sind sie nur des Inzestgedankens wegen (anhand der psychoanalytischen Schriften, mit denen Kafka sich in seinen Briefen beschäftigte), Pseudoinzest: In einem Traum fightete ich auf nem Schiff, wurde dann abgeknallt, von zig Feinden, dann aufgewacht (ich glaube, den wollte ich Felice schildern, aber er entfiel mir en détail), dann in nem anderen, dass ich meiner Schwester das Genick brach und dann den abgerissenen Kopf präsentierte, dann stürzte ne Meute mit Macheten auf mich los, da erwachte ich.

Von Max Brod
"Franzi oder eine Liebe zweiten Ranges", Roman, München, 1921: Auch wenn die Felice-Liebe bei mir vielleicht anfänglich zweitrangig war, Kummer über Lauras Tod, dann ist sie jetzt aber eine große.

Falsch geordnete Briefe
War mir alles andere als sicher, diese Kritik hier aufzuführen, denn das wird auch anderen aufgefallen sein, dass die Wahrscheinlichkeit per se größer ist, dass ein Brief eher geschrieben wurde, der schon einen Stempelaufdruck besitzt, als einer mit Datumsangabe vom gleichen Tag (das gleiche Kriterium wandte Brod ja an, nur wurde der nicht abgestempelte Brief im abgestempelten erwähnt, und das ist mir beim Lesen aufgefallen): "Da wahrscheinlich deine Frau etwas für das Jahrbuch abzuschreiben hat, war ich heute gegen Abend bei ihr, habe sie aber, da sie nicht zuhause war, nur durch einen Zettel davon verständigt" (a.a.O., Seite 280), der Zettel ist aber der so genannte Brief an Elsa Brod vom 07. August 1920 (a.a.O., S. 281), und das Datum wurde auch von Brod hinzugefügt, also doch reichlich idiotisch, diese Ordnung, da der gestempelte Brief doch weit über den Inhalt des Zettels hinaus ging (a.a.O., S. 279 f).
Normalerweise müsste die Art des Briefes auch erwähnt werden, ist ein Zettel ein Brief: "Liebe Frau Elsa, der Wächter hat Sie leider nicht angetroffen. Wird gemeldet. Sonst wollte ich nur sagen, dass der jüdische Nationalkalender nach einem Brief von Otto Abeles heuer doch nicht herausgegeben wird, Sie also nichts abschreiben und hin schicken müssen. Herzliche Grüße Ihr F", wobei "der Wächter" Franz Kafka dann wohl selbst gewesen wäre, die Meldung der Brief an ihren Ehemann.
Eine Brieffunktion hat der Zettel schon, im Gegensatz zu der mit einem Fragezeichen für das Jahr 1921 vom Herausgeber versehenen Traumnotiz: "Liebe Ottla, heute in der Nacht zwischen dem 31.I. und 1.II. wachte ich in etwa um 5 Uhr auf und hörte dich vor der Zimmertür 'Franz' rufen, zart, aber ich hörte es deutlich. Ich antwortete gleich, aber es rührte sich nichts mehr. Was wolltest du? Dein Franz", (a.a.O., S. 301). Diese Notiz hat auch eine Brieffunktion, anhand der Ansprache, aber kann nicht aus dem Jahre 1921 stammen, da Kafka da in einem Sanatorium in Matliary war, eher von 1918, als er bei seiner Schwester in Zürau zur Erholung war, aber warum dann Brief statt direkter Frage?
Vielleicht im Schlaf eine Einbildung, oder ein Traum?

Anfang 1921 war für Kafka ein hartes Jahr
Das Wort, das ich eigentlich schreiben wollte, entfiel mir, wo er noch nicht einmal regelmäßig schaffte, Briefe an einem Stück zu schreiben, sie entstanden in bis zu 3 Wochen; und Qual, Elend, Schmerzen, Lärmüberempfindlichkeit.

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