Donnerstag, 27. Juli 2017

Autoren ihrer Leben/Gut, gut!/Friedrich Hebbel/Kafkas Jugend/Felice Fkavka/Kleine Anekdote

1800 Seiten in einem Zug gelesen
Muss der lang gewesen sein: Kafka die von Hebbbel, 1904.

dtv portrait "Franz Kafka" von Detlev Arens
München, April 2001, Originalausgabe: Das ist das Buch, das ich momentan lese...

Auf Seite 69 steht der zweite mir aufgefallene Fehler
"Übrigens hatte Felice selbst Grete Bauer", müsste selbstverständlich Bloch heißen, "um diese Vermittlung gebeten", dass Kafka wieder Kontakt zu ihr aufnahm, nach dem Sanatoriumsaufenthalt in Riva, wo er G. W. kennen lernte, Gertrude Wasner (nix ging, sexuell!).
Felice hatte da Kafkas Eheersuchen angenommen (sic!)...
Übrigens habe ich jetzt die ersten konkreten Lebensdaten von Felice Bauer erfahren, dass sie ja Prokuristin gewesen sei, in Berlin, also durchaus Franz hätte als Autor mit ernähren können (meine Meinung); sie ähnelt einer gescheiterten Beziehung von mir: Deborah Wrxtl (früher schrieb ich mal Frauen auf dem Lande, aber das eine schließt das andere ja nicht aus, vor Deborah, die mittlerweile in der Hölle schmort, Witz).
Felice ging dann nach Amerika, entkam also der Judenmeuchelei, dem Holocaust, als eine der wenigen, verscherbelte dann Kafkas Briefe, als ihr Mann starb und sie krank wurde (so hat Franz sie dann noch doppelt errettet).

Und jetzt der erste (Seite 49, Kapitel "Beamtenlos")
"Sehr wichtig war die Hilfe von Josef David, wenn Franz Kafka Briefe auf Tschechisch abfassen muss"te. Franz bedankte sich dann bei dessen Frau und seiner Schwester Ottla "'für die Übersetzungen, sie fast so gut wie Marmelade'; beide Briefe gehen wieder an die 'Anstalt'". Im Original, zitiert aus: Franz Kafka, "Briefe an die Eltern aus den Jahren 1922 - 1924", herausgegeben von Josef Čermák und Martin Svatoš, Frankfurt am Main, 1993: Sie seien "fast so gut wie die Marmelade", Seite 52: Kafka lebte da mit Dora Diamant in Berlin, es ging um benötigte amtliche Beglaubigungen dafür, dass er weiterhin arbeitsunfähig sei, dass ihm weiterhin die Pension ausbezahlt werden würde, seinen Eltern in Prag für ihn, von der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt (ehemals für das Königreich Böhmen, da der Tschechei). Und Lebensmittel, "Marmelade", bekam Kafka zugesandt, da in Deutschland die Ultrainflation herrschte, er kaum was zu fressen hatte, es sich kaum leisten konnte, von der Pension (wegen der Inflation und des Devisenumtausches; 1004 Kronen waren damals so wenig nicht, als Frühpension).

Kleine Anekdote
Felice Bauer war schockiert, als Franz Kafka in einem Brief vom Sie zum vertraulichen Du wechselte, gleichzeitig das Thema Ehe und Negierung der Vaterschaftsfähigkeit anschneidend, das verstörte die Empfängerin doch sehr (a.a.O., Seite 66): November 1912 (die Briefe noch nicht gelesen hab, um etwas zu dem Zusammenhang zu sagen oder halt auch nicht).

"Der 'Brief an den Vater'"
Das Buch von Detlev Arens fängt etwas unglücklich an, dass er die Privatheit des Briefes in Zweifel zieht, obwohl die Berechtigung da sein mag, nicht bei Kafka als Kind: Wenn Felice heute nicht schlapp gewesen wäre und früh eingeschlafen, wir also gesexelt (oder auch nur gechattet) hätten, dann mag sein, dass ich das Buch zur Seite gelegt hätte, weil mir der Anfang missfiel, auch nur wenig Neues brachte, jedenfalls mir, Fkavka, meine Freundin.
Und dann habe ich ja auch noch 15 € bezahlt, dass ich mir die Bücher auslieh, Verlängerung des Leseausweises um ein Jahr, in der Uni-Bibliothek hätt ich mir das oder andere Kafka-Bücher umsonst ausleihen können, sogar für zwei Monate, für nur 28 Tage, mit restriktiver Überziehungshandhabung, sofort Cash zu bezahlen.
Mit Kafkas Jugend war ich bei Klaus Wagenbach schon unzufrieden gewesen (das ließ mich hier auch weiter lesen): "Kafka", Reinbek bei Hamburg, 1964 (die rororo-Monographie im Original; nun mit Ergänzungen käuflich zu erwerben).

"Eine Ende machen"
Arens, S. 73: Natürlich ist da der Druckfehlerteufel am wirken gewesen und auch kein so bedeutender Fehler, dies, aber dass "Der Prozess" 1992 unter der Regie von David Jones entstanden sei, das erscheint mir doch fragwürdig (a.a.O., S. 89); ich vermute David Lynch.
Stimmt aber, mit Kyle Mc Lachlan in der Hauptrolle, halb unpassend.

Wie Kafka so Twain
Von beiden las ich fast alles, von Twain fast alles vergessen, rudimentäre (und mehr) Erinnerungen an Tom Sawyer und Huckleberry Finn, aber auch den "Yankee aus Connecticut an König Artus Hof", den Springfrosch von Calaveras County, der bestimmt leicht anders hieß: "Der berühmte Springfrosch von Calaveras".
Und auch dass ich Tom Sawyer fortsetzen wollte, fällt mir dazu ein.
Und mir gefiel fast alles von beiden, das muss ich auch so sagen.

All die Sanatorien
Arens setzt als selbstverständlich voraus, dass Kafka immer krank war, wie kommt er darauf?
Obwohl ich mich auch fragte, was Kafka als Gesunder in all den Sanatorien wollte, wenn nicht irgendwelche Heilung, nur wovon: Komm und besorg es mir, Lungentuberkulose.

Der Autor seines Lebens
Trifft nicht nur auf mich zu, sondern auch auf Kafka: Da ist Josef K. nun zufällig Prokurist, hat wie Felice B. die Prokura: "Der Prozess".
Und so wenig wie die Juristerei den juristischen Begriffen beigeordnet wurde, so auch den anderen andere Alltäglichkeiten nicht, selten.

"Vor dem Gesetz"
Die "Türhüter-Legende" zum Kern vom Prozess zu machen, nur weil sie an anderer Stelle publiziert werden sollte, wird Kafka ungerecht, da er gute Teile (als gut erachtete) stets aus seinen Romanfragmenten, Tagebüchern und so weiter raus zog; oder ist etwa deshalb "Der Heizer" der Mittelpunkt vom Verschollenen?

Traum mit Derishow
Von ihm träum ich, von Kämpfen, von Felice nicht, *heul*, Franz schon: Kafka.

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