1800
Seiten in einem Zug gelesen
Muss
der lang gewesen sein: Kafka die von Hebbbel, 1904.
dtv
portrait "Franz Kafka" von Detlev Arens
München,
April 2001, Originalausgabe: Das ist das Buch, das ich momentan
lese...
Auf
Seite 69 steht der zweite mir aufgefallene Fehler
"Übrigens
hatte Felice selbst Grete Bauer", müsste selbstverständlich
Bloch heißen, "um diese Vermittlung gebeten", dass Kafka
wieder Kontakt zu ihr aufnahm, nach dem Sanatoriumsaufenthalt in
Riva, wo er G. W. kennen lernte, Gertrude Wasner (nix ging,
sexuell!).
Felice
hatte da Kafkas Eheersuchen angenommen (sic!)...
Übrigens
habe ich jetzt die ersten konkreten Lebensdaten von Felice Bauer
erfahren, dass sie ja Prokuristin gewesen sei, in Berlin, also
durchaus Franz hätte als Autor mit ernähren können (meine
Meinung); sie ähnelt einer gescheiterten Beziehung von mir: Deborah
Wrxtl (früher schrieb ich mal Frauen auf dem Lande, aber das eine
schließt das andere ja nicht aus, vor Deborah, die mittlerweile in
der Hölle schmort, Witz).
Felice
ging dann nach Amerika, entkam also der Judenmeuchelei, dem
Holocaust, als eine der wenigen, verscherbelte dann Kafkas Briefe,
als ihr Mann starb und sie krank wurde (so hat Franz sie dann noch
doppelt errettet).
Und
jetzt der erste (Seite 49, Kapitel "Beamtenlos")
"Sehr
wichtig war die Hilfe von Josef David, wenn Franz Kafka Briefe auf
Tschechisch abfassen muss"te. Franz bedankte sich dann bei
dessen Frau und seiner Schwester Ottla "'für die Übersetzungen,
sie fast so gut wie Marmelade'; beide Briefe gehen wieder an die
'Anstalt'". Im Original, zitiert aus: Franz Kafka, "Briefe
an die Eltern aus den Jahren 1922 - 1924", herausgegeben von
Josef Čermák und Martin Svatoš, Frankfurt am Main, 1993: Sie seien
"fast so gut wie die Marmelade", Seite 52: Kafka lebte da
mit Dora Diamant in Berlin, es ging um benötigte amtliche
Beglaubigungen dafür, dass er weiterhin arbeitsunfähig sei, dass
ihm weiterhin die Pension ausbezahlt werden würde, seinen Eltern in
Prag für ihn, von der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt (ehemals
für das Königreich Böhmen, da der Tschechei). Und Lebensmittel,
"Marmelade", bekam Kafka zugesandt, da in Deutschland die
Ultrainflation herrschte, er kaum was zu fressen hatte, es sich kaum
leisten konnte, von der Pension (wegen der Inflation und des
Devisenumtausches; 1004 Kronen waren damals so wenig nicht, als
Frühpension).
Kleine
Anekdote
Felice
Bauer war schockiert, als Franz Kafka in einem Brief vom Sie zum
vertraulichen Du wechselte, gleichzeitig das Thema Ehe und Negierung
der Vaterschaftsfähigkeit anschneidend, das verstörte die
Empfängerin doch sehr (a.a.O., Seite 66): November 1912 (die Briefe
noch nicht gelesen hab, um etwas zu dem Zusammenhang zu sagen oder
halt auch nicht).
"Der
'Brief an den Vater'"
Das
Buch von Detlev Arens fängt etwas unglücklich an, dass er die
Privatheit des Briefes in Zweifel zieht, obwohl die Berechtigung da
sein mag, nicht bei Kafka als Kind: Wenn Felice heute nicht schlapp
gewesen wäre und früh eingeschlafen, wir also gesexelt (oder auch
nur gechattet) hätten, dann mag sein, dass ich das Buch zur Seite
gelegt hätte, weil mir der Anfang missfiel, auch nur wenig Neues
brachte, jedenfalls mir, Fkavka, meine Freundin.
Und
dann habe ich ja auch noch 15 € bezahlt, dass ich mir die Bücher
auslieh, Verlängerung des Leseausweises um ein Jahr, in der
Uni-Bibliothek hätt ich mir das oder andere Kafka-Bücher umsonst
ausleihen können, sogar für zwei Monate, für nur 28 Tage, mit
restriktiver Überziehungshandhabung, sofort Cash zu bezahlen.
Mit
Kafkas Jugend war ich bei Klaus Wagenbach schon unzufrieden gewesen
(das ließ mich hier auch weiter lesen): "Kafka", Reinbek
bei Hamburg, 1964 (die rororo-Monographie im Original; nun mit
Ergänzungen käuflich zu erwerben).
"Eine
Ende machen"
Arens,
S. 73: Natürlich ist da der Druckfehlerteufel am wirken gewesen und
auch kein so bedeutender Fehler, dies, aber dass "Der Prozess"
1992 unter der Regie von David Jones entstanden sei, das erscheint
mir doch fragwürdig (a.a.O., S. 89); ich vermute David Lynch.
Stimmt
aber, mit Kyle Mc Lachlan in der Hauptrolle, halb unpassend.
Wie
Kafka so Twain
Von
beiden las ich fast alles, von Twain fast alles vergessen,
rudimentäre (und mehr) Erinnerungen an Tom Sawyer und Huckleberry
Finn, aber auch den "Yankee aus Connecticut an König Artus
Hof", den Springfrosch von Calaveras County, der bestimmt leicht
anders hieß: "Der berühmte Springfrosch von Calaveras".
Und
auch dass ich Tom Sawyer fortsetzen wollte, fällt mir dazu ein.
Und
mir gefiel fast alles von beiden, das muss ich auch so sagen.
All
die Sanatorien
Arens
setzt als selbstverständlich voraus, dass Kafka immer krank war, wie
kommt er darauf?
Obwohl
ich mich auch fragte, was Kafka als Gesunder in all den Sanatorien
wollte, wenn nicht irgendwelche Heilung, nur wovon: Komm und besorg
es mir, Lungentuberkulose.
Der
Autor seines Lebens
Trifft
nicht nur auf mich zu, sondern auch auf Kafka: Da ist Josef K. nun
zufällig Prokurist, hat wie Felice B. die Prokura: "Der
Prozess".
Und
so wenig wie die Juristerei den juristischen Begriffen beigeordnet
wurde, so auch den anderen andere Alltäglichkeiten nicht, selten.
"Vor
dem Gesetz"
Die
"Türhüter-Legende" zum Kern vom Prozess zu machen, nur
weil sie an anderer Stelle publiziert werden sollte, wird Kafka
ungerecht, da er gute Teile (als gut erachtete) stets aus seinen
Romanfragmenten, Tagebüchern und so weiter raus zog; oder ist etwa
deshalb "Der Heizer" der Mittelpunkt vom Verschollenen?
Traum
mit Derishow
Von
ihm träum ich, von Kämpfen, von Felice nicht, *heul*, Franz schon:
Kafka.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen