"Bad
News! Ein Ärgernis"
Eine
falsche Datierung baute ich mir zum Ende von BN doch noch ein, ich
schlug die "Kafka"-Alternative dem 18.06.01 zu, dabei
redigierte ich das Kafka-Kapitel vom 08. - 13. Juni 2001 (im
Gedächtnis blieb mir das Vorurteil, dass ich damit nicht zu Potte
kam, mich an verschiedenen Versionen aufgeilte, dennoch pushte ich es
ziemlich schnell durch, die 7 Seiten, in ca. 30 Stunden). Das habe
ich jetzt rückverwandelt (dem 13.06.01 zugeschlagen); diese Notiz
finde ich ganz gut, die auch extrem die Wichtigkeit des Inhaltes
eines Stückes für die Interpretation zementiert, im ersten
Schritt: "Ullstein und Fischer: '1984' und 'Der Prozess' haben
jeweils eine Schlüsselszene: Messerumdrehung (Das Ende), kein
Hilferuf, Rattengehirnaufraß, Verraten der Freundin...
'1984'
ist im Ullstein Taschenbuchverlag erschienen, nur echt von George
Orwell; und in welchem Verlag erschien DP? Ordne die Szenen mal
selbst zu, so kommst du auch mal zum Lesen von Weltliteratur, tja,
BS, Bergers Schund, bildet...
Warte,
warte nur ein Weilchen, jedenfalls lang genug, dann erscheinen auch
BS und DP, die 'Deppen-Post' (das Richtige für dich)!"
Ich
schnallte im ersten Moment nicht, dass mit DP zuerst "Der
Prozess" gemeint war, Kafkas Prozess, als Kontrast zu Ziffern
des 48-Romanes "1984"; Bergers Schund offenbarte sich hier
in Form von BN, "Bad News! Ein Ärgernis"; sofort kam mir
die "Bergers Schund! Der allerletzte Abfall"-Idee für ein
Manuskript, da ich ja noch allerhand Schund zur Hand hatte, und die
Deppen-Post schwebte mir beim Redigieren von BN auch zumindest schon
vor, denn es gab in den Shorties ja den rasenden Reporter
Peniz-Schwansilio Liegtnü.
"Der
Prozess" erschien bei Fischer, wärest du darauf gekommen? Zwar
thematisieren beide Werke der Weltliteratur das Brechen von Menschen
durch ein totalitäres System, aber die von mir genannten
Schlüsselszenen sind mehr Höhepunkte meiner Sicht (ich habe ne
Aversion gegen Ratten, kann ein Verraten von Geheimnissen bei ner
Rattengehirnfraß-Androhung total nachvollziehen, bei lebendigem
Leibe; obwohl ich aus rationalen Gründen die Frau vielleicht nicht
verraten hätte, ich erwartete, dass die Schergen des Big Brother
Smith sowieso getötet hätten, nicht nur brechen wollten; außerdem
zeigte Orwell auf, dass sowieso jeder jeden verrät, die Schwäche
des einzelnen Menschen erst die Entwicklung totalitärer Regime
ermöglicht; Josef K. wurde durch ein Messer gerichtet, ein mir
ebenfalls suspektes Ende, zu blutig): Beide Romane sind tatsächlich
ähnlich, in 2011 schrieb ich, dass "1984" eine
durchorganisierte, komprimierte Form des Prozesses sei, so falsch
scheint mir die These nicht. Die Methoden der Herrschenden im
Diesseits sind bei Orwell am Ende etwas subtiler, Winston stirbt
nicht, "Der Prozess" ist unvollendet, vielleicht muss K.
sogar noch nach dem Tode leiden, er entkommt dann überhaupt nicht,
man entkäme nie.
Der
Vorschlag, diese Werke selbst zu lesen, ist gut, da blickt man als
Leser eher durch, denn mir fiel es schwer, meine Gedanken in eine
vernünftige Werkswürdigung einfließen zu lassen, vor allem lag das
Lesen des Prozesses 2001 (beim 2011-Redigieren) bzw. 2004 (bei der
BN-Redigierung) ein bzw. dreieinhalb Jahre zurück, einige Thesen,
die ich 2000 äußerte und auch hätte belegen können, entschärfte
ich 2001 deshalb, obwohl sie vermutlich richtig waren. 2008 kriege
ich den Namen des "1984"-Romanhelden nicht mehr auf die
Reihe, ich werde mich firm machen (Winston Smith schwebt mir vor),
obwohl ich 2002 dann auch noch die Neuauflage des Spielfilmes "1984"
sah, mit einem guten Eurythmics-Titelsong:
"Nineteenhundred-Eightyfour", hatte aber auch noch nen
Untertitel (anderen Obertitel), das Musik-Video ist gut.
Den
"1984"-Spielfilm sah ich aber angetrunken, kam 2001/02
schon mal vor, im Laufe des Filmes nüchterte ich aus, Richard Burton
spielte da eine seiner letzten Rollen (oder die letzte), bevor er
starb. Und ob der "Prozess"-Held Josef K. heißt, weiß ich
auch nicht genau, auch K. kommt in Frage, nein, so heißt der Held
des Schlosses, den Helden von Kafkas Amerikaroman "Der
Verschollene" hab ich auch so parat, kein Vertun: Karl Rossmann.
Alles klar? Jedenfalls habe ich mich wieder verloren, das passiert
mir bei Kafka andauernd, ich las den Prozess ja auch bereits ein
zweites Mal (als Rechtswissenschaftsstudent, für die Bezüge zur
Juristerei sensibilisiert, 2007), werde den "Amerika"-Deutschkurs
an der Uni belegen, um weitere fremde Kafka-Sichten mit zu bekommen
(Kafka oder Berger sind durchaus zwei Autoren, über die ich mir ne
Doktorarbeit vorstellen könnte: Franz Kafka oder ich über mich,
einen Auszug von mir, meines Werkes).
Beim
kritischen Lesen von BN war mir die Existenz von Bergers DP
sonnenklar, deshalb fiel es mir nicht leicht, an ein "Der
Prozess"-Kürzel zu denken; ich kannte 2001 die Bedeutung des
Terminus Prosa nicht, erschloss ihn aber aus dem von und über Kafka
Gelesenen; eigentlich heißt das ja nur, dass Kafka keine Gedichte
schrieb, denn die Prosadefinition ist eine negative; die ungebundene
Schreibform, nicht an ein Reimschema gebunden. Dass Kafka Jurist war,
bestimmte Termini der Rechtswissenschaften für ihn
selbstverständlich waren (er klotzte mit ihnen nicht, vermied sie
weitestgehend, schrieb simpel, sagte mit wenigen Worten viel aus,
Vielsagendes; und er kannte viele Worte, sprach Tschechisch, Deutsch,
Griechisch, Lateinisch, Hebräisch, etwas Jiddisch, Französisch,
Italienisch), wird in der Kafka-Kritik zu wenig berücksichtigt.
Ich
kann nicht erwarten, dass meine Schriften über Kafka vorläufig
publiziert werden, bei nem unbekannten Autor unmöglich, aber im
Rahmen eines Tagebuches gehen die Ausführungen, auch für
Leser/innen, die keine Kafka-Fans sind (bin ich ja auch nicht mehr,
ich habe nur allerhand Ahnung, die ich vorläufig meinem Tagebuch
mitteile).
Winnies
Freund
Neustadto
verdammte Supermarksdwo wegen des Geldzocks bei Winnie, ich
verteidigte Supermarksdwo etwas, schließlich wusste ich ja, dass er
ein armes Schwein war, ein Kind; Neustadto bekam immer genügend
Taschengeld, ich als junges Kind nicht, zockte meiner Ma auch schon
mal Geld.
Supermarksdwo
ist nun vernünftig, wie fast jeder Erwachsene, hat eine jahrelange
Freundin, verdient passabel, zahlt im Gegensatz zu Neustadto und mir
Steuern, ist dafür 6 Jahre jünger. Der Jugendstrafvollzug hat schon
seinen Sinn, obwohl manche Jugend- oder Kinder-Sünden durchaus
bitter sind, wenn sie einen z.B. zum Krüppel schlagen oder so, aber
es gibt ja auch Erwachsene, die Kriege anzetteln, Waffen
verscherbeln, die Umwelt vergiften, Morde begehen, Leute betrügen.
Und nicht zwangsläufig deswegen ernsthaft bestraft werden:
Jugendliche müssen halt noch lernen.
Das
Lernen kann ja ewig dauern; aber auch die Jugend (vor allem wenn das
jugendliche Aussehen verschwindet)?
Das
letzte war ein Stich gegen mich, weil ich mir wieder relativ einen
abhänge, zu viel esse, gestern Schwierigkeiten hatte, eine verbale
Anknüpfung an die Station zu finden, die mit Hilfe eines Bieres
gelang; ich gab gestern eine Form von Werksfrust und Langeweile zu,
ja nun. Ich blieb bis zum Ende, sah dann doch noch passabel aus,
obwohl ich gestern das Fasten nicht durchhielt; aus Langeweile und
Schreib- und anderer Unlust, da Thata hier teilweise die Hütte mit
Rauch verpestete, Nachbarn die Musik aufdrehten, ich etwas dösig
war, besonders das; leicht beeinflusst haben mich die Brassphasen vom
Ende Juni 2001 doch, als ich auch noch ne Schreibkrise nach "Kafka"
durchmachte, Angst vor dem 2011-Redigierungsende hatte, dass dann ja
nicht kam; ich rollte die Texte im September 01 und später noch
zigmal auf, erinnerte mich an die Redigierungsabenteuer des ersten
Halbjahres 2001 nicht, werde die Scheiße also nochmals durchlebt
haben, sogenannte Quintessenzen aus meinem Werk ziehen, die von
2000/01 stammten, 2002 und später mir aber helfen sollten; dabei
warfen sie mich öfters wohl eher zurück, wir werden sehen, denn ich
hoffe, du gehst mit.
2011,
"Zeit für '2011'! Ein Episodenroman".
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