Donnerstag, 5. Oktober 2017

Messerumdrehung im Herzen/Der gebrochene Blick/Weltliteratur/Prozesse/Der Prozess/1984

"Bad News! Ein Ärgernis"
Eine falsche Datierung baute ich mir zum Ende von BN doch noch ein, ich schlug die "Kafka"-Alternative dem 18.06.01 zu, dabei redigierte ich das Kafka-Kapitel vom 08. - 13. Juni 2001 (im Gedächtnis blieb mir das Vorurteil, dass ich damit nicht zu Potte kam, mich an verschiedenen Versionen aufgeilte, dennoch pushte ich es ziemlich schnell durch, die 7 Seiten, in ca. 30 Stunden). Das habe ich jetzt rückverwandelt (dem 13.06.01 zugeschlagen); diese Notiz finde ich ganz gut, die auch extrem die Wichtigkeit des Inhaltes eines Stückes für die Interpretation zementiert, im ersten Schritt: "Ullstein und Fischer: '1984' und 'Der Prozess' haben jeweils eine Schlüsselszene: Messerumdrehung (Das Ende), kein Hilferuf, Rattengehirnaufraß, Verraten der Freundin...
'1984' ist im Ullstein Taschenbuchverlag erschienen, nur echt von George Orwell; und in welchem Verlag erschien DP? Ordne die Szenen mal selbst zu, so kommst du auch mal zum Lesen von Weltliteratur, tja, BS, Bergers Schund, bildet...
Warte, warte nur ein Weilchen, jedenfalls lang genug, dann erscheinen auch BS und DP, die 'Deppen-Post' (das Richtige für dich)!"
Ich schnallte im ersten Moment nicht, dass mit DP zuerst "Der Prozess" gemeint war, Kafkas Prozess, als Kontrast zu Ziffern des 48-Romanes "1984"; Bergers Schund offenbarte sich hier in Form von BN, "Bad News! Ein Ärgernis"; sofort kam mir die "Bergers Schund! Der allerletzte Abfall"-Idee für ein Manuskript, da ich ja noch allerhand Schund zur Hand hatte, und die Deppen-Post schwebte mir beim Redigieren von BN auch zumindest schon vor, denn es gab in den Shorties ja den rasenden Reporter Peniz-Schwansilio Liegtnü.
"Der Prozess" erschien bei Fischer, wärest du darauf gekommen? Zwar thematisieren beide Werke der Weltliteratur das Brechen von Menschen durch ein totalitäres System, aber die von mir genannten Schlüsselszenen sind mehr Höhepunkte meiner Sicht (ich habe ne Aversion gegen Ratten, kann ein Verraten von Geheimnissen bei ner Rattengehirnfraß-Androhung total nachvollziehen, bei lebendigem Leibe; obwohl ich aus rationalen Gründen die Frau vielleicht nicht verraten hätte, ich erwartete, dass die Schergen des Big Brother Smith sowieso getötet hätten, nicht nur brechen wollten; außerdem zeigte Orwell auf, dass sowieso jeder jeden verrät, die Schwäche des einzelnen Menschen erst die Entwicklung totalitärer Regime ermöglicht; Josef K. wurde durch ein Messer gerichtet, ein mir ebenfalls suspektes Ende, zu blutig): Beide Romane sind tatsächlich ähnlich, in 2011 schrieb ich, dass "1984" eine durchorganisierte, komprimierte Form des Prozesses sei, so falsch scheint mir die These nicht. Die Methoden der Herrschenden im Diesseits sind bei Orwell am Ende etwas subtiler, Winston stirbt nicht, "Der Prozess" ist unvollendet, vielleicht muss K. sogar noch nach dem Tode leiden, er entkommt dann überhaupt nicht, man entkäme nie.
Der Vorschlag, diese Werke selbst zu lesen, ist gut, da blickt man als Leser eher durch, denn mir fiel es schwer, meine Gedanken in eine vernünftige Werkswürdigung einfließen zu lassen, vor allem lag das Lesen des Prozesses 2001 (beim 2011-Redigieren) bzw. 2004 (bei der BN-Redigierung) ein bzw. dreieinhalb Jahre zurück, einige Thesen, die ich 2000 äußerte und auch hätte belegen können, entschärfte ich 2001 deshalb, obwohl sie vermutlich richtig waren. 2008 kriege ich den Namen des "1984"-Romanhelden nicht mehr auf die Reihe, ich werde mich firm machen (Winston Smith schwebt mir vor), obwohl ich 2002 dann auch noch die Neuauflage des Spielfilmes "1984" sah, mit einem guten Eurythmics-Titelsong: "Nineteenhundred-Eightyfour", hatte aber auch noch nen Untertitel (anderen Obertitel), das Musik-Video ist gut.
Den "1984"-Spielfilm sah ich aber angetrunken, kam 2001/02 schon mal vor, im Laufe des Filmes nüchterte ich aus, Richard Burton spielte da eine seiner letzten Rollen (oder die letzte), bevor er starb. Und ob der "Prozess"-Held Josef K. heißt, weiß ich auch nicht genau, auch K. kommt in Frage, nein, so heißt der Held des Schlosses, den Helden von Kafkas Amerikaroman "Der Verschollene" hab ich auch so parat, kein Vertun: Karl Rossmann. Alles klar? Jedenfalls habe ich mich wieder verloren, das passiert mir bei Kafka andauernd, ich las den Prozess ja auch bereits ein zweites Mal (als Rechtswissenschaftsstudent, für die Bezüge zur Juristerei sensibilisiert, 2007), werde den "Amerika"-Deutschkurs an der Uni belegen, um weitere fremde Kafka-Sichten mit zu bekommen (Kafka oder Berger sind durchaus zwei Autoren, über die ich mir ne Doktorarbeit vorstellen könnte: Franz Kafka oder ich über mich, einen Auszug von mir, meines Werkes).
Beim kritischen Lesen von BN war mir die Existenz von Bergers DP sonnenklar, deshalb fiel es mir nicht leicht, an ein "Der Prozess"-Kürzel zu denken; ich kannte 2001 die Bedeutung des Terminus Prosa nicht, erschloss ihn aber aus dem von und über Kafka Gelesenen; eigentlich heißt das ja nur, dass Kafka keine Gedichte schrieb, denn die Prosadefinition ist eine negative; die ungebundene Schreibform, nicht an ein Reimschema gebunden. Dass Kafka Jurist war, bestimmte Termini der Rechtswissenschaften für ihn selbstverständlich waren (er klotzte mit ihnen nicht, vermied sie weitestgehend, schrieb simpel, sagte mit wenigen Worten viel aus, Vielsagendes; und er kannte viele Worte, sprach Tschechisch, Deutsch, Griechisch, Lateinisch, Hebräisch, etwas Jiddisch, Französisch, Italienisch), wird in der Kafka-Kritik zu wenig berücksichtigt.
Ich kann nicht erwarten, dass meine Schriften über Kafka vorläufig publiziert werden, bei nem unbekannten Autor unmöglich, aber im Rahmen eines Tagebuches gehen die Ausführungen, auch für Leser/innen, die keine Kafka-Fans sind (bin ich ja auch nicht mehr, ich habe nur allerhand Ahnung, die ich vorläufig meinem Tagebuch mitteile).

Winnies Freund
Neustadto verdammte Supermarksdwo wegen des Geldzocks bei Winnie, ich verteidigte Supermarksdwo etwas, schließlich wusste ich ja, dass er ein armes Schwein war, ein Kind; Neustadto bekam immer genügend Taschengeld, ich als junges Kind nicht, zockte meiner Ma auch schon mal Geld.
Supermarksdwo ist nun vernünftig, wie fast jeder Erwachsene, hat eine jahrelange Freundin, verdient passabel, zahlt im Gegensatz zu Neustadto und mir Steuern, ist dafür 6 Jahre jünger. Der Jugendstrafvollzug hat schon seinen Sinn, obwohl manche Jugend- oder Kinder-Sünden durchaus bitter sind, wenn sie einen z.B. zum Krüppel schlagen oder so, aber es gibt ja auch Erwachsene, die Kriege anzetteln, Waffen verscherbeln, die Umwelt vergiften, Morde begehen, Leute betrügen. Und nicht zwangsläufig deswegen ernsthaft bestraft werden: Jugendliche müssen halt noch lernen.
Das Lernen kann ja ewig dauern; aber auch die Jugend (vor allem wenn das jugendliche Aussehen verschwindet)?
Das letzte war ein Stich gegen mich, weil ich mir wieder relativ einen abhänge, zu viel esse, gestern Schwierigkeiten hatte, eine verbale Anknüpfung an die Station zu finden, die mit Hilfe eines Bieres gelang; ich gab gestern eine Form von Werksfrust und Langeweile zu, ja nun. Ich blieb bis zum Ende, sah dann doch noch passabel aus, obwohl ich gestern das Fasten nicht durchhielt; aus Langeweile und Schreib- und anderer Unlust, da Thata hier teilweise die Hütte mit Rauch verpestete, Nachbarn die Musik aufdrehten, ich etwas dösig war, besonders das; leicht beeinflusst haben mich die Brassphasen vom Ende Juni 2001 doch, als ich auch noch ne Schreibkrise nach "Kafka" durchmachte, Angst vor dem 2011-Redigierungsende hatte, dass dann ja nicht kam; ich rollte die Texte im September 01 und später noch zigmal auf, erinnerte mich an die Redigierungsabenteuer des ersten Halbjahres 2001 nicht, werde die Scheiße also nochmals durchlebt haben, sogenannte Quintessenzen aus meinem Werk ziehen, die von 2000/01 stammten, 2002 und später mir aber helfen sollten; dabei warfen sie mich öfters wohl eher zurück, wir werden sehen, denn ich hoffe, du gehst mit.
2011, "Zeit für '2011'! Ein Episodenroman".






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