Diese
Sequenz aus K. passt ganz gut zum Kafka-Thema in BN
"Colarausch
oder auch Ein Boot in Paris: Es war kalt, ich war jung und
unausgeschlafen, hatte mit Freund Neustadto eine Nacht durchgemacht,
nicht gesoffen; wir haben uns einen abgefroren, in den Osterferien
1995 (vielleicht waren es auch keine Ferien, vielleicht war es auch
1996 oder gar 1994, jedenfalls bin ich ausgeflippt): Dann trank ich
viel Cola, geriet in nen Koffeinrausch (ich hatte auch schon Kaffee
getrunken gehabt, was ich damals selten machte, seltener als
heutzutage jedenfalls), fuhr U-Bahn, die Pariser Metro, da merkte ich
plötzlich nichts mehr, existierte länger als einen halben Tag neben
meinem Körper her, hielt mich für Jesus, auch für befähigt, Auto
zu fahren; jedenfalls wollte ich mir in Frankreich eins kaufen, das
hätte auch geklappt (bis auf das fehlende Geld), wenn Neustadto mich
nicht zurückgehalten hätte, in einem Auto-Geschäft; dann
produzierte ich mich auf einer Hochzeitsgesellschaft, wurde
glücklicherweise ohne Prügel zu kassieren als ungebetener Gast raus
geschmissen, dann versuchte ich ein Boot, das am Straßenrand auf
einem Autoanhänger stand, auf die Straße zu ziehen; ich habe echt
nichts mehr geschnallt, dennoch könnte es sich um das Nachvollziehen
von Erlebnissen der Kindheit gehandelt haben, in der U-Bahn von
Kafkas 'Richard und Samuel' (Neustadto und ich), zwei Freunde, deren
Romanvorhaben einer Reisebeschreibung misslingt (das Kafka- und
Brod-Gemeinschaftsprojekt), dann wurde ich noch unter Wert beurteilt,
bei einer Klassenarbeit, die ein Kafka-Stück zur Interpretation
hatte, ein Trauma für mich, als sehr gutem Deutschschüler (ein Gut
war für mich selbstverständlich, um mehr kämpfte ich öfters, aber
ne 4 war unvorstellbar, eigentlich); ich fuhr Metro, dann sah ich nur
noch Schlieren vor den Augen, wie unter Drogen (LSD-Trip?). Ein
weiteres, unverarbeitetes Erlebnis meiner frühen Kindheit war eine
Prügelei auf einer Hochzeit auf dem Lande (Anfang der achtziger
Jahre; ich bin 1978 geboren worden). Und mein Urli-Daddy war im 2.
Weltkrieg so etwas wie ein Gefreiter auf nem Schiff (Obermatrose
wohl), ich wollte Kapitän werden, sagte in meiner nicht mehr so
frühen Kindheit, dass mein Großvater Kapitän gewesen sei, wollte
nicht zugeben, dass er angelernter Arbeiter war, wie mein Daddy auch,
der Betriebsschlosser (die Väter meiner engsten Freunde Neustadto
und Woistiewo waren Beamter bzw. Ingenieur), viele Verdrängungen
waren da am Werke, tja, no Money, no Honey, Arschlecken! Keine
überzeugende Schilderung meiner Jugend, dennoch wahr (ich war auch
noch ein Abzocker, aber davon später..."
K.,
"Knallhart! Es gibt nur ein Ende, und das ist der Tod"; die
zitierte Passage schrieb ich ca. im August 2006, als ich noch
Kollegschüler war, die letzten Sommerferien hatte. Die Daten krieg
ich nicht hundertprozentig auf die Reihe, weil ich öfters in Paris
war, zwischen 1994 und '96, einmal bin ich mit Neustadto zusammen
nach Paris abgehauen, ausgerissen; 18 wurde ich im Dezember 1996 (ich
weiß aber nicht mehr genau, ob das was mit dem Autokauf zu tun
hatte).
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