Sonntag, 15. Oktober 2017

Lysergsäurediäthylamid/Richard und Samuel/Metro Paris

Diese Sequenz aus K. passt ganz gut zum Kafka-Thema in BN
"Colarausch oder auch Ein Boot in Paris: Es war kalt, ich war jung und unausgeschlafen, hatte mit Freund Neustadto eine Nacht durchgemacht, nicht gesoffen; wir haben uns einen abgefroren, in den Osterferien 1995 (vielleicht waren es auch keine Ferien, vielleicht war es auch 1996 oder gar 1994, jedenfalls bin ich ausgeflippt): Dann trank ich viel Cola, geriet in nen Koffeinrausch (ich hatte auch schon Kaffee getrunken gehabt, was ich damals selten machte, seltener als heutzutage jedenfalls), fuhr U-Bahn, die Pariser Metro, da merkte ich plötzlich nichts mehr, existierte länger als einen halben Tag neben meinem Körper her, hielt mich für Jesus, auch für befähigt, Auto zu fahren; jedenfalls wollte ich mir in Frankreich eins kaufen, das hätte auch geklappt (bis auf das fehlende Geld), wenn Neustadto mich nicht zurückgehalten hätte, in einem Auto-Geschäft; dann produzierte ich mich auf einer Hochzeitsgesellschaft, wurde glücklicherweise ohne Prügel zu kassieren als ungebetener Gast raus geschmissen, dann versuchte ich ein Boot, das am Straßenrand auf einem Autoanhänger stand, auf die Straße zu ziehen; ich habe echt nichts mehr geschnallt, dennoch könnte es sich um das Nachvollziehen von Erlebnissen der Kindheit gehandelt haben, in der U-Bahn von Kafkas 'Richard und Samuel' (Neustadto und ich), zwei Freunde, deren Romanvorhaben einer Reisebeschreibung misslingt (das Kafka- und Brod-Gemeinschaftsprojekt), dann wurde ich noch unter Wert beurteilt, bei einer Klassenarbeit, die ein Kafka-Stück zur Interpretation hatte, ein Trauma für mich, als sehr gutem Deutschschüler (ein Gut war für mich selbstverständlich, um mehr kämpfte ich öfters, aber ne 4 war unvorstellbar, eigentlich); ich fuhr Metro, dann sah ich nur noch Schlieren vor den Augen, wie unter Drogen (LSD-Trip?). Ein weiteres, unverarbeitetes Erlebnis meiner frühen Kindheit war eine Prügelei auf einer Hochzeit auf dem Lande (Anfang der achtziger Jahre; ich bin 1978 geboren worden). Und mein Urli-Daddy war im 2. Weltkrieg so etwas wie ein Gefreiter auf nem Schiff (Obermatrose wohl), ich wollte Kapitän werden, sagte in meiner nicht mehr so frühen Kindheit, dass mein Großvater Kapitän gewesen sei, wollte nicht zugeben, dass er angelernter Arbeiter war, wie mein Daddy auch, der Betriebsschlosser (die Väter meiner engsten Freunde Neustadto und Woistiewo waren Beamter bzw. Ingenieur), viele Verdrängungen waren da am Werke, tja, no Money, no Honey, Arschlecken! Keine überzeugende Schilderung meiner Jugend, dennoch wahr (ich war auch noch ein Abzocker, aber davon später..."
K., "Knallhart! Es gibt nur ein Ende, und das ist der Tod"; die zitierte Passage schrieb ich ca. im August 2006, als ich noch Kollegschüler war, die letzten Sommerferien hatte. Die Daten krieg ich nicht hundertprozentig auf die Reihe, weil ich öfters in Paris war, zwischen 1994 und '96, einmal bin ich mit Neustadto zusammen nach Paris abgehauen, ausgerissen; 18 wurde ich im Dezember 1996 (ich weiß aber nicht mehr genau, ob das was mit dem Autokauf zu tun hatte).

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