26.06.2001,
Dienstag
Ich
war da kaffeebehämmert, weil ich am Montag ein Pils trinken ging,
aber wohl versackte, denk ich, denn ich litt unter Tumbheitsgefühlen,
redigierte am Sonntag, Montag "Zeit für '2011'" auch
nicht, die Pause ging dann sogar noch bis zum 02. Juli 2001, womit M.
beginnt (noch ein letztes Mal mit Punkt geschrieben): "Memories!
Die Realität zieht anders aus", als ich es mache; eigentlich
sah sie anders aus, aber ich geriet immer mehr in Titelrückstand,
deshalb modelte ich die etwas um, bildete eine Synthese des nicht
geschriebenen, gedachten "Memoiren"-Bandes und halt DiRsaa
("Die Realität sieht anders aus"): Die relative Kürze der
Bergersagabände hängt mit dem Inhalt und dem Zielpublikum zusammen,
jugendliche Nicht- oder Comics-, IllustriertenleserInnen. Immer, wenn
ich konkret mit Kafka konfrontiert wurde, mich konfrontierte, dann
wurde meine Sprache ambig, vielfältig interpretierbar, wie die
"Übernacht", und da ich da im relativen Redigiertraining
war, ging auch meine Angetrunkenensprache; ich baggerte im New Times
dann noch erfolglos die top durchschnittliche Kellnerin, ging ins
Ghosttown, baggerte dort etwas rum, weiß nicht, ob ich in die
Kabinen ging, dann jedenfalls nach Hause. Durch das Tennis Grand
Slams-TV-Vegetieren im Juni 01 bei Freunden, die trinken, kam ich vom
Redigieren weg, zog mir aber auch privat einen (Anfang des Monats in
Paris, am Ende in Wimbledon); durch das Lesen der Handschriften von
2001 kam ich wieder auf die Calypso-Idee, blieb dort bis zum frühen
Morgen (eigentlich wie gestern, heute [im März 2008]; ich stand
gestern um halb 12 auf, ging gegen sechs ins Bett, wie vorgestern
auch bereits, gestern war ich ca. 20 Stunden auf, achtzehneinhalb bis
19, redigierte knappe 4 Stunden, den Rest des Tages vegetierte ich
mehr oder weniger; also ähnliches Verhalten, auch im Redigieren, nur
schaffe ich momentan viel lockerer drei Seiten zu tippen als 2001
eine; der Arbeitsaufwand hat sich auf ca. 3/8 eingependelt). Wenn ich
heutzutage 24 Stunden am Tage kreativ sein wollte, dann dürfte ich
im Schnitt mehr als 20 Seiten täglich tippen; sogar bei einem
8-Stunden-Schreibarbeitstag müsste ich 12 - 15, 13 - 16 Seiten am
Tag schaffen, und nebenbei noch Englisch lernen oder was weiß ich
was? Im März 2008 schrieb ich bisher an 3 Tagen mehr als acht
Stunden, knapp mehr, es war eigentlich Kunstarbeit, Korrektur- oder
kritisches Lesen oder vorbereitende Arbeiten; und dennoch könnte ich
knappe 20 Seiten täglich erreichen, zumindest sechs Mal die Woche;
einen Tag dürften die Sehnen, Handgelenke oder so ausruhen, müssten
sie sogar. Also bin ich wohl sowas wie ein Freizeitkünstler, mit
sehr viel Freizeit. Die Buchhaltungsthese hatte schon was an sich,
für mich; nach dem Tippen von 10 - 13 Seiten bin ich geistig
meistens relativ unfit, Zeit für eine Stunde Relax- oder Pennpause,
dann legt sich die Scheiße im Geiste, dann gehts weitere 7 Seiten
lang weiter; vor allem würde ich mich dann nicht so sehr an
Kleinigkeiten aufgeilen, da es ja immer weitergeht, ohne Ende.
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