Donnerstag, 5. Oktober 2017

Freizeitkünstler, aber heute nicht/Übernacht/Kürze/Ambiguität

26.06.2001, Dienstag
Ich war da kaffeebehämmert, weil ich am Montag ein Pils trinken ging, aber wohl versackte, denk ich, denn ich litt unter Tumbheitsgefühlen, redigierte am Sonntag, Montag "Zeit für '2011'" auch nicht, die Pause ging dann sogar noch bis zum 02. Juli 2001, womit M. beginnt (noch ein letztes Mal mit Punkt geschrieben): "Memories! Die Realität zieht anders aus", als ich es mache; eigentlich sah sie anders aus, aber ich geriet immer mehr in Titelrückstand, deshalb modelte ich die etwas um, bildete eine Synthese des nicht geschriebenen, gedachten "Memoiren"-Bandes und halt DiRsaa ("Die Realität sieht anders aus"): Die relative Kürze der Bergersagabände hängt mit dem Inhalt und dem Zielpublikum zusammen, jugendliche Nicht- oder Comics-, IllustriertenleserInnen. Immer, wenn ich konkret mit Kafka konfrontiert wurde, mich konfrontierte, dann wurde meine Sprache ambig, vielfältig interpretierbar, wie die "Übernacht", und da ich da im relativen Redigiertraining war, ging auch meine Angetrunkenensprache; ich baggerte im New Times dann noch erfolglos die top durchschnittliche Kellnerin, ging ins Ghosttown, baggerte dort etwas rum, weiß nicht, ob ich in die Kabinen ging, dann jedenfalls nach Hause. Durch das Tennis Grand Slams-TV-Vegetieren im Juni 01 bei Freunden, die trinken, kam ich vom Redigieren weg, zog mir aber auch privat einen (Anfang des Monats in Paris, am Ende in Wimbledon); durch das Lesen der Handschriften von 2001 kam ich wieder auf die Calypso-Idee, blieb dort bis zum frühen Morgen (eigentlich wie gestern, heute [im März 2008]; ich stand gestern um halb 12 auf, ging gegen sechs ins Bett, wie vorgestern auch bereits, gestern war ich ca. 20 Stunden auf, achtzehneinhalb bis 19, redigierte knappe 4 Stunden, den Rest des Tages vegetierte ich mehr oder weniger; also ähnliches Verhalten, auch im Redigieren, nur schaffe ich momentan viel lockerer drei Seiten zu tippen als 2001 eine; der Arbeitsaufwand hat sich auf ca. 3/8 eingependelt). Wenn ich heutzutage 24 Stunden am Tage kreativ sein wollte, dann dürfte ich im Schnitt mehr als 20 Seiten täglich tippen; sogar bei einem 8-Stunden-Schreibarbeitstag müsste ich 12 - 15, 13 - 16 Seiten am Tag schaffen, und nebenbei noch Englisch lernen oder was weiß ich was? Im März 2008 schrieb ich bisher an 3 Tagen mehr als acht Stunden, knapp mehr, es war eigentlich Kunstarbeit, Korrektur- oder kritisches Lesen oder vorbereitende Arbeiten; und dennoch könnte ich knappe 20 Seiten täglich erreichen, zumindest sechs Mal die Woche; einen Tag dürften die Sehnen, Handgelenke oder so ausruhen, müssten sie sogar. Also bin ich wohl sowas wie ein Freizeitkünstler, mit sehr viel Freizeit. Die Buchhaltungsthese hatte schon was an sich, für mich; nach dem Tippen von 10 - 13 Seiten bin ich geistig meistens relativ unfit, Zeit für eine Stunde Relax- oder Pennpause, dann legt sich die Scheiße im Geiste, dann gehts weitere 7 Seiten lang weiter; vor allem würde ich mich dann nicht so sehr an Kleinigkeiten aufgeilen, da es ja immer weitergeht, ohne Ende.

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