Dienstag, 19. September 2017

Selbstüberschätzung/Jubiläen/Arbeitsmarktservice (AMS)/Amlita-Umarra ist tot/Freiheit

19.03.01, Montag
"Morgen beim Arbeitsservice Frauen anmachen, ihnen dort sagen, dass ich mich bei drei Stellen beworben habe bzw. es will, bei Untergang, Jägerin, dem Hotel Haus Übrigbleiber; dann zum Finanzamt, evtl. anders rum, das Puma Wellness-Hotel anrufen, meinen Wandspiegel höher setzen, diverse Kafka-Bücher ausleihen, ein Schwimm-Lernbuch [ich möchte ein Schwimm-Lehrbuch schreiben, wie ich untergeh, absaufe], ein Wurfsportbuch; am 2011-Manuskript schreiben. Samstag evtl. wieder zum Calypso-Tag machen, die Disko besuchen; sonst: Zeugnis der letzten Berufsschulklasse abholen, Ridias Buch mit einem Fuffi zusammen abgeben, das PWH-Kellnertuch abliefern; außer nem Hunni alles aufs Postsparbuch einzahlen, inklusive des Pfandflaschenerlöses und gesammelter Groschen (Rollgeld), Zock-Tag einführen, Patte machen (im Notfall Kredit-Führerscheinfinanzierung), Schreibmaschinenkurs, Steno und anderes lernen, Sprachen (mach ich im Ausland), Schwimmen (Buch kaufen bzw. ausleihen), Werfen (ebenfalls per Buch), sonst kann ich alles, Computertechnik nicht (vielleicht als Autor), Amlita-Umarra anrufen, Frauen anmachen internalisieren; ich kann alle Freunde vergessen, umziehen? Die Frau mit sehr gut in Deutsch kennen lernen, in der Schule. Rauchen (und Freunde als Freunde) aufgeben, Strippoker spielen; also brauche ich eine Frau dazu. Verlage, noch einen Großverlag antesten (bei Fertigtippen des halben Manuskriptes), dann noch ein Taschenbuchversuch z.B. beim Schwanzwaldverlag in Hamburg, ner Hansestadt, HH, einer deutschen Hafenstadt, dann Versuch, 2011 gebunden veröffentlichen zu lassen (erwarte ich tatsächlich so viele Absagen?). Ich bin nun einmal besser als alle anderen, die ich kenne. Wenn ich nicht Realist wäre, wäre es mir unheimlich! Bücher, Casanova himself ausleihen, dazu wegen der 2011-Zitate die Kafkabücher 'Die Aeroplane in Brescia', evtl. 'Das Schloss', aus dem Fischerverlag, dazu die 'Sieben Prosastücke' aus dem Köselverlag." Selbstüberschätzung, Selbstüberschätzung!

Preisvorschlag
"Stichwortsammlung für 'Zeit für "2011"': Kafka-Jahr ist fast vorbei, Zeit für Berger, beste vorstellbare Kafka-Werbung im Jahre 1. Ein Un-Buch mit Bleistift, damit Sie die Stellen, die Ihnen nicht gefallen, streichen können, und wieder ausradieren... 'Ich weiß, dass ich kein Böll bin, aber der konnte vermutlich Schreibmaschine schreiben bzw. beschäftigte eine Sekretärin...' Der tote, alte Heinrich. Zeit für Muße, Zeit für Berger, Zeit für '2011'...
'Zeit für...' wird bestimmt ein geflügeltes Wort. Sprachlos? Zeit für '2011'! Roman Broschur mit Widmung, für nur 199,- Schilling." Ich weiß nicht mehr, wann Heinrich Böll starb, aber ein Roman mit Widmung wurde 2011 erst im Februar 2002 ("Cokala Motz"), 2000 war ein Kafkajahr, 117. Geburtstag, 2001 ein kleines Jubiläum, 77. Todestag, verstehe gar nicht, dass diese Superjubiläen nicht gefeiert wurden, außer in meinem Kopf, "Zeit für" wurde und ist immer noch bekannt, leider nicht die Ein Mann-Gangbang-Stellung "2011". Und besonders nicht mein Roman.
Böll starb 1985, er hatte ne Raucherzehe, qualmte danach dennoch weiter, Arterienverstopfung (wohl nach dem Tod seiner Frau, oder war das Herbert Grönemeyers seine?).

Stress
"Abends, die kafkaeske Wenn-man-heute-schreibt-schafft-man-morgen-nichts-hält-die-Doppelbelastung-Schreiben-Büro-nicht-durch-'das-ist-ungesund'-Angst vor dem Schaffen der morgigen Arbeit setzt ein... Wenn ich was mache, erreiche ich auch was, wenn ich nichts mache, erreiche ich auch nichts. Nicht die Fehler bei anderen suchen, ich mache mich selbst langweilig, Selbstlangweiler. Ich bin 23, heiße Josie und bin arbeitslos, beim Redigieren des 2011-Manuskriptes."

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