Mittwoch, 13. September 2017

Elektra/Trauer/Telefonnumer/Erzählform/Ein bestimmte Frau zu baggern

"Wenn man es nicht in 5 Minuten blickt, dann auch nicht in 5 Jahren!"
Und jetzt kommt eine Überraschung des 09.10.01, ich notierte mir, wie ich Elektra ansprechen wollte, nüchtern: "Hallo, schöne Frau, ich weiß immer noch nicht, wie du heißt?" Ich bekam ihren Vornamen nur indirekt durch andere mit, redete sie aber dann doch durchaus mit ihrem Vornamen an, die Nachfrage wäre mir echt zu dösig gewesen (möglicherweise ein Hinweis, dass ich damals wohl eher die Nach-"Zeit für '2011'"-Zeiterlebnisse las; -da ich etwas in den 2011-Seiten rum blätterte, die ich damals redigierte, keinen Hinweis auf manuskriptrelevante Sachen fand), die Elektra-Chose erinnert daran, dass ich ihre Telefonnummer herausfinden wollte: "Deine Telefon-Nummer kenne ich ebenfalls nicht, meine ist l11" (Bemerkung beim Redigieren: "ein absoluter Notfall", very good), "ich muss morgen früh auf, hast du Böcke mitzukommen?" "Ich habe kein Auto, bin arbeitslos, aber kreativ und potent, kann vieles, fast alles." Den letzten Spruch hätte ich wohl kaum jemals so verkündet; an planlosen Tagen habe ich Chancen bei Frauen, dacht ich, da denke ich weniger nach, deswegen, und dann ließ ich mich hängen, war nur Kaffee-, Zeit- und Rauch-geschädigt, dann überwand ich mich zum Lesen von Stefan Zweig, etwas plastic, der Män (von 2008 aus gesehn, früher fand ich ihn tragbar, habe das "Weltgeschichte"-Buch immer noch nicht beendet, große Momente oder so, wie Zweig meinte, die Schöpfung der Marseillaise, Abbruch; der jetzigen französischen Nationalhymne, und ich hatte sie sofort richtig geschrieben, immerhin etwas; so sieht halt ein Abbruch bei mir aus): "Sternstunden der Menschheit".
Den Kick kriegt man immer, irgendwann: "Ob ich mich heute wohl besaufen könnte? Sicherlich..." Bemerkte ich am 09.10.01, einem Dienstag, in der Nacht, ich fühlte mich, als ob ich den Kick nicht kriegen würde, selbstverständlich nicht sofort (ähnlich fühlte ich 2008 auch schon mal, bevor ich absoff). Im Original geht der Satz auch folgendermaßen: "Ob ich mich heute wohl besaufen könnte? Wollens nicht probieren! Sicherlich..." Diese Konstellation stärkt ebenfalls die These, dass ich wohl eher 2001er als 2000er Schriften von mir gelesen habe, denn besonders in BN nervte mich diese rhetorische Figur, deren Namen ich immer noch nicht kenne, dass ich erst eine Frage stellte, einen Satz schrieb, dann etwas anderes erwähnte, die Frage dann beantwortete; die Rückbezüge waren nicht immer leicht zu interpretieren, auch für mich nicht, keine stringente Reihenfolge, Gedankensprünge; personale Erzählform, wie bei Kafka, Joyce, da Berger: "Bad News! Ein Ärgernis".

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