So
ganz wahr war die These nicht, dass alles zu spät war
Im
10. Schuljahr hatte ich mein überhaupt bestes Schulzeugnis, in der
frei gewählten Oberstufe ab August 1995 kam ich dann kaum klar,
wählte zu viele Fächer auch in Anlehnung an Neustadto (bis auf
Französisch und Sozialwissenschaften, die Soziologie); nach dem
ersten Halbjahr war meine Versetzung gefährdet, ich bekam nen blauen
Brief, so genannter Elternsprechtag war am 02.02.96: "Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Versetzung in die Jahrgangsstufe 12
gefährdet." In Deutsch, Geschichte mit Sozialkunde und Physik
hatte ich die Note befriedigend, in den Leistungskursen Englisch und
Soziologie und Französisch, Ökonomie ausreichend, in Erdkunde,
Mathematik und Sport ungenügend. Außer in Mathe wäre ich auch
sonst noch aus der Falle gekommen, mit versautem Maturazeugnis, das
ist klar, Mathematik hätte ich mit Stützkursen oder Nachhilfe
gerafft, sonst nicht: In Sport waren "Hochsprung",
"Volleyball" und "Geräteturnen" die Aufgaben, in
den ersten beiden Bereichen war ich potenziell zumindest
befriedigend, im Turnen vielleicht 4 -. Von "Mechanik I" in
Physik hatte ich keine Ahnunq, bekam aber ne 3. In Mathe hätte ich
vielleicht gar ne 5 – verdient gehabt, bei der
"Infinitesimalrechnung" und den "Grundlagen der
Analysis I" (wüsste ich auch heutzutage nicht, was das ist,
obwohl ich die Oberstufe mit ner knappen Eins abschloss), die
Englischnote war wohl korrekt, 4, für "Discrimination and
Emancipation"; in dem Fach habe ich mich fast immer
niedergemacht, aber außer in Sport und Schwimmen war ich in den
anderen Fächern immer notenbesser; ne 4 in der "Einführung in
die Wirtschaftswissenschaften" war okay, eher etwas zu hoch
angesetzt (Bonus von früher), bei der "Einführung in die
Erdkunde" raffte ich was, die "Wetterkunde" blickte
ich nicht, deshalb war die Sechs meines Erachtens unter Wert, simple
Geschichte interessierte mich damals, deshalb auch ne Drei:
"Solonische Verfassung", "Portugal",
"Geschichtsrückblick" (ganz, ganz weit zurück, Ägypten
und so). Die 4 + in Französisch war ne glatte Unverschämtheit, ich
war mindestens der Zweitbeste, es wurden auch Einsen verteilt, bei
der "Arbeit mit 'La France en direct'"; andere Leute aus
meiner Clique störten, ich hatte drunter zu leiden, hatte aber als
einziger von den Leuten Ahnunq (Neustadto war wohl doch dabei; er
machte nur keinen Sportunterricht mit), in Deutsch die 3 war okay:
"Sprache und Gesellschaft", "Literatur
(Interpretation)", doch erst da, Kafka? Na, ich weiß nicht;
"Sozialisation I" in Soziologie war auch eher unter meinem
Level; ich machte zu oft blau, meinte mein Dozent. In meinem
Studienbuch jener Zeit habe ich nur die Themen eines Faches der 11/2
vermerkt, und zwar des Faches Deutsch (nach einem Lehrerwechsel), zum
Erdkundelehrer aus 11/1; vielleicht zählten die Noten von 11/1 gar
nicht für die Matura, dann wäre das ja ein Doubleslapper von
Neustadto und mir gewesen, nicht mehr anzutreten; der Erdkunde-Boy
war mir gegenüber negativ vorbelastet, aber ich in Deutsch einfach
zu gut (er managte seinen Lehrer-Job dann auch nicht, war wohl grüner
Kommunist, versuchte sich im Arbeitsprozess, wurde
Betriebsratsmitglied in der Firma, in der mein Dad arbeitete, aber
nur mit wenig positiver Resonanz): "Übungen mit fiktionalen und
expositorischen Texten am Beispiel 'Stadt' und Büchners 'Woyzek'";
ich bin mir nicht sicher, dass ich Büchners Drama richtig schrieb,
schaue im Lexikon nach: tatsächlich mit "ck", wie ich 2008
auch dachte: "Woyzeck"; den Georg konnte ich damals nicht
ab, bei der Gedichtinterpretation produzierte ich mich mega,
vielleicht wars auch ein Song, der von Franz-Josef Degenhardt
nachgespielt wurde (ich habe momentan kein Werke-Literaturlexikon zur
Hand)?
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