Montag, 18. Dezember 2017

Mein Wien heute! Jetztzeitblog/Brunelda/Amerika-Kritik/Feinde

Herrn Green die Peitsche geben
Das dachte ich beim Lesen, Redigieren von "Ein Landhaus bei New York", das hätte der verdient, von Josie Rossmann, der da gerade Reiten lernte (es vorher getan hat, ja sogar eine Reitstunde durch die Reise zu dem Bankier Pollunder versäumte, beim Herrn Mack).
Die Klara-Liebe, die ich subjektiv als romantisch empfand, vom ersten "Amerika"-Lesen in Erinnerung hatte, bis es so viele Missverständnisse gab, das kecke Mädel, das verlobt ist, mit Herrn Mack, das mehr will, dass sie zu Josies Feindin wird, zumindest benennt er sie so, wie viele andere Antagonisten oder vielmehr Helden, Auftretenden des Romans auch, Delamarche, den Oberportier und Oberkellner im Hotel Occidental, ob sie es sind oder nicht, also ist das Wort ja nicht so ernst gemeint, Feind fast als Füllwort.
Da ich den Roman "Der Verschollene" von Franz Kafka jetzt ja von hinten nach vorne lese, erst kapitelweise, dann die vor dem Bloggen auch noch ca. 10-seitig unterteile, ist mir die Romantik erst im Zusammenhange mit dem vorhergehenden Kapitel "Der Onkel" aufgegangen, dass mit Klara vielleicht mehr hätte gehen können, der Roman auch einen Zweikampf um Klara enthalten könnte, obwohl Rossmann die ja dann doch nicht mag (oder vielleicht doch?), auch als Kampfgenossen gegen den Onkel (und Green), Magnaten-Familiensaga.
Oder später Therese, die ja bestimmt in Rossmann verliebt war, im Hotel occidental, da als Name klein geschrieben, wie das im Englischen üblich ist, aber gerade als Eigennamen nicht: Abendland, Westen (von Jerusalem), im Westen geht die Sonne unter, verschwindet da am Horizont, beinahe Wrestler-Hotel: Westler.
Oder die in der Oklahama-Theater-Werbetruppe als wieder auftauchend geschilderte Fanny, die es im vorherigen Romanverlauf nicht gab.
Auch Delamarche und Robinson wurden erst komische Figuren, waren sie am Anfang nicht.
Und mit der amerikanischen Währung hatte Kafka wohl auch so einige Probleme, gabs da paar Ungereimtheiten, Schillinge und so statt Dollars.
Das Konzept des ins Unendliche angelegten Romans kommt schon in fast jedem Kapitel rüber, aber andererseits dass auch sehr wenig zur Vollständigkeit fehlt. Ob es mir gelingen wird, weiß ich nicht, mir an guten Tagen aber durchaus vorstellen kann ein Kapitel neu zu schreiben. "Bruneldas Ausreise" war zwar auch eine Sackgasse, warum sollte sie so geheim verschwinden, z.B. da sie von Delamarche (und Robinson) abgezockt wurde, die gen Kalifornien verschwanden, dort dann gehenkt wurden, für andere Vergehen, nachdem sie das Geld Bruneldas durchbrachten, solch eine Dame sei sie, vorher ja noch Sängerin, und warum sollte ihr Exmann sie dann plötzlich im Stich lassen, als er die Option hatte, sie wieder zu gewinnen, und warum sollte Rossmann so lange bei ihr bleiben?

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