Sie
fuhren zwei Tage und zwei Nächte. Jetzt erst begriff Josie die Größe
Amerikas. Unermüdlich sah er aus dem Fenster und Giacomo drängte
sich solange mit heran, bis die Burschen gegenüber, die sich viel
mit Kartenspiel beschäftigten, dessen überdrüssig wurden und ihm
freiwillig den Fensterplatz einräumten. Josie dankte ihnen —
Giacomos Englisch war nicht jedem verständlich — und sie wurden im
Laufe der Zeit, wie es unter Kupeegenossen nicht anders sein kann,
viel freundlicher, doch war auch ihre Freundlichkeit oft lästig, da
sie z.B. immer, wenn ihnen eine Karte auf den Boden fiel und sie den
Boden nach ihr absuchten, Josie oder Giacomo mit aller Kraft ins Bein
zwickten. Giacomo schrie dann, immer von Neuem überrascht, und zog
das Bein in die Höhe, Josie versuchte manchmal mit einem Fußtritt
zu antworten, duldete aber im Übrigen alles schweigend. Alles, was
sich in dem kleinen, selbst bei offenem Fenster von Rauch überfüllten
Kupee ereignete, verging vor dem, was draußen zu sehen war.
Am
ersten Tag fuhren sie durch ein hohes Gebirge. Bläulich schwarze
Steinmassen gingen in spitzen Keilen bis an den Zug heran, man beugte
sich aus dem Fenster und suchte vergebens ihre Gipfel, dunkle,
schmale, zerrissene Täler öffneten sich, man beschrieb mit dem
Finger die Richtung, in der sie sich verloren, breite Bergströme
kamen eilend als große Wellen auf dem hügeligen Untergrund und in
sich tausend kleine Schaumwellen treibend, sie stürzten sich unter
die Brücken, über die der Zug fuhr, und sie waren so nah, dass der
Hauch ihrer Kühle das Gesicht erschauern machte.
Der
Zug raste auf die nächste Brücke zu, so hoch, so hoch,
sie
brach ein, der Zug stürzte den Abgrund hinab, konnte Josie sich
retten oder blieb er für immer verschollen? Und was geschah mit
Giacomo?
Fortsetzung
folgt (nicht)...
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