"Gibs
auf!"
Eine
Erzählung von Franz Kafka (der Titel stammt von Max Brod; lt.
Anhang, in Franz Kafka: "Sämtliche Erzählungen",
herausgegeben von Paul Raabe; Fischer Taschenbuch Verlag; Frankfurt
am Main 1970; Seite 405, Anmerkung 32), a.a.O (am aufgeführten Ort,
d.h. in den sämtlichen Erzählungen), Seite 358; hier von mir
nacherzählt (Versuche machen Männer klug, eh): In "Gibs auf!"
von Franz Kafka geht es um einen Mann, der gedankenverloren durch die
Straßen einer ihm nicht wohl bekannten Stadt zum Bahnhof eilt, sich
bei einem Schutzmann nach dem Wege erkundigt, vom Schutzmann
abgewiesen wird.
"Gibs
auf!" in meinen Worten
Hallo,
geliebter Vater Hans!
Etwas
muss ich dir doch noch erzählen, und zwar über ein Ereignis, das
sich gestern morgen zugetragen hat. Ich befand mich in Wien auf dem
Weg zum Bahnhof (ich wollte ein paar Schilinge auf dem Schwulenstrich
machen), als ich auf die Stephansdom-Kirchturmuhr schaute, sah ich,
dass es schon später war als erwartet, ich beschleunigte meinen
Gang, wurde jedoch unsicher, ob der Weg, den ich ging, der richtige
sei, fragte einen Polizisten, der mir glücklicherweise in den Weg
kam, nach dem Weg, doch er sagte: "Ich bin hier in eine
Terroristenfahndung involviert, ich kenne den Weg nicht",
entschuldigte sich bei mir, da fragte ich einen Passanten, der mir
helfen konnte.
Tschau,
Daddy Ow.
2.
Version
"Küsschen,
Hans.
Heute,
sehr sehr früh morgens, als ich gerade mein Hotelzimmer in Wien
verlassen hatte und mich auf dem Weg zum Bahnhof befand, wurde ich
meines Weges unsicher, weil es auch schon spät war; fragte einen
Polizisten nach dem Weg, er fragte mich, was ich denn um diese
Uhrzeit am Bahnhof wolle. "Unverschämtheit", dachte ich,
"der ist wohl rattig", und ging stolz erhobenen Hauptes die
Straße weiter, Gott sei Dank war der Weg zum Bahnhof doch richtig
gewesen, der Zug auch noch nicht abgefahren.
Aber
jetzt fahre ich ab.
Zusammenfassung
in einem Satz
In
der kurzen Erzählung "Gibs auf!" von Franz Kafka geht es
um einen Menschen, der morgens durch die Straßen einer Stadt zum
Bahnhof eilt, sich bei einem Schutzmann nach dem Wege erkundigt, vom
Schutzmann abgewiesen wird.
3.
Version
Heute
morgen war ich schlecht drauf, aufgestanden fern der Heimat,
verspätete ich mich auf dem Weg zum Bahnhof, verirrte mich fast,
Gott sei Dank war ein Polizist in der Nähe, der mir den Weg sagte,
nachdem ich ihn gefragt habe.
Was
mir an "Gibs auf!" besonders auffiel
Es
fällt auf, dass es scheinbar Leute geben soll, die mit ihrem Lachen
allein sein wollen.
Nach
dem Motto "Lese sorgfältig, Eckhard, was mir so auffällt"
(Ja, Frau Lehrerin, Amen!), denn mir ist echt die Sache mit dem
Lachen zuerst aufgefallen (aber das passte irgendwie nicht zum
Brod-Titel und auch nicht zu unseren bisherigen "Ergebnissen"
der Analyse), dennoch finde ich meine Deutschlehrerin zumindest gut
(der Trend geht höher), man kann sich so schön mit ihr fetzen (auch
wenns manchmal frustet): Beim sorgfältigen Lesen des Textes fällt
einem auf, dass der Schutzmann einen Fragenden duzt, und dass Leute,
die lächeln und sich mit einem großen Schwunge abwenden, mit ihrem
Lachen allein sein wollen. Zumindest meint dies der Ich-Erzähler zu
erahnen.
Ich
gebe es auf!
Jedenfalls
ist das wichtigste Ergebnis der Analyse für mich gewesen, dass eine
Mitschülerin uns darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Hauptperson
von "Gibs auf!" nicht geschlechtsspezifisch definiert ist,
dass es sich also durchaus um eine Frau handeln könnte (alle anderen
SchülerInnen, und ich mit, haben die Hauptperson als Mann "erkannt",
das Geschlecht in die Person hinein interpretiert, obwohl der Franz
sicher auch einen Mann intendiert hat)...
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