Donnerstag, 12. Juli 2018

Bedienungen/Zugehfrau/Kleine Aufschneiderin/Lustobjekte/Tanzlehrerin Frau Alba


"Blase"-Kellnerin in Heldas Tanzstube
Sie war Asiatin, sah ganz gut aus, konnte auch Deutsch sprechen: Kellnerin aufs Aussehen reduziert; okay, fast alle waren jung, sollten Männer auch zum Trinken animieren, zumindest indirekt; sie labberten auch mit einigen, die an der Theke hingen, auch schon was springen ließen.
Bei Kafka waren die Bedienungen ja auch oftmals sagen wir mal Lustobjekte, keine Ahnung über die reale Funktion dieses Jobs damals, sie jobbten, weil sie über die Runden kommen mussten, was die meisten bürgerlichen Frauen nicht machten, deshalb vielleicht auch die Diskriminierung, und wenn man direkt an der Quelle arbeitet, trinkt man schon mal einen, geht mit Kerlen mit; auch Hausmädchen, die auf einen Mann warteten, hast du einen Schatz, und wenn nicht, dann wollten sie einen, der sie befreit, ihnen Kinder macht, nicht Schatz, nicht Geliebten, Liebsten, genau; das heißt natürlich nicht, dass Kafka es auch machte, mal mit einer Kellnerin mitgehen (ich das ja auch nie regelte, trotz Pille); er und Brod zogen schon mal in den Prager Puff (Äquivalente dazu, "Liebes"-Häuser; auch da muss ja qualitativ nichts gelaufen sein).

Reiferer Bruder Ado
Also was die normale Freundinebene anbelangte bestimmt, und er konnte Leute durchaus für Sachen begeistern, die er entdeckte, liebte, Autoren, Platten, Comics, Hobbys (teilweise überschnitt sich das; Darts spielen), also so die normalen Sachen, dazu bin ich selten fähig, höchstens indirekt; ich besitze ja den kompletten Taschenbuchsatz der Kafka-Werke, aber Winnie las davon kein einziges Stück, obwohl sie sogar im Flur sich befinden, allgemein zugänglich, einen Band sogar doppelt, "Beschreibung eines Kampfes und andere Schriften aus dem Nachlass", irrtümlich gekauft; oder mich als Autoren.
Oder Filme.

Fox nicht tanzen können
Okay, das war als Mann in meinem Bekannten-Kreise nicht angesagt, obwohl sogar mein Onkel so Perlen aufriss, an sie ran kam, obwohl er verheiratet war und noch ist: Seine Frau duldete es, dass er auch alleine ausging, sie gingen auch schon mal gemeinsam ins Pornokino, um sich Inspirationen fürs Bett zu holen, möglicherweise waren sie auch schon in einem Swingerclub, das weiß ich aber nicht, da die Kontakte erloschen, als ich von Heiligenstadt weg zog; solche Sachen erzähltE Ma mir nicht, die sonst nur am Rande mitbekam; deren Tochter, die auch nicht zu uninteressant fand, war die "Bademeisterin" (das Bademeisterwesen), nun Mutter und arbeitslos (sie konnte nicht schwimmen, wie ich; nein, natürlich nicht wahr, wie gut dass sie Blogs nicht liest, auch sonst nicht so viel, als Analphabetin); ihr Stecker, Mann verdient was dazu, zur Sozialhilfe; GelegenheitsarbeiterInnen, auch wenn sich schwarz was ergibt, unter der Hand.
Was ich sagen wollte ist aber, dass ich in der Schule einen Tanzkurs besuchte, den aber nicht abraffte, Neustadto verweigerte sich da, er riss die Perlen über Alkohol auf, tanzte auch selten solo; ich hätte lieber getanzt, dafür weniger getrunken (also gab es doch einmal ein reales Peergroupleben, aber die falschen Freunde?); ich hatte auch Schwierigkeiten an attraktive Tanzpartnerinnen zu kommen (die normalen wollt ich nicht!), mag sein, dass sogar Mademoiselle Alba die Tanzlehrerin war, in die ich verliebt war, und die anderen dann nicht aus ihrem Schatten treten konnten. Auch beim Sport, Gruppenarbeiten hatte ich diese Schwierigkeiten oftmals, obwohl in der Schule zumindest ich der Gute war, auch ein Problem, da die anderen dann meistens die Loser waren, von denen ich wiederum wenig gefordert, befördert wurde.
Und also schließt sich dann der Kreis zu Neustadto, den anderen Freunden, guten Bekannten, denn es gab doch viele davon, aber nur Jungs, nur Jungs.
Objektiv beurteilen kann ich das nicht, okay, es gab wirklich durchaus ein paar Damen, die Kafka lasen, über die ich damit ein Thema hatte; auch Winnie meinte, fahr doch mal nach Prag, er ein Wohnhaus Kafkas sah, weiß aber nicht, wann das war, Prag sei schön, aber noch nicht hin gekommen, mich würde auch mehr der Friedhof interessieren, das Grab zu sehn (nicht schänden, anpinkeln, da meditieren). Und so weit ist das wirklich nicht weg, aber außer zu gelegentlichen Dates ja selten das Wiener Zentrum kaum verlasse, jetzt wo auch noch meine urgroß- und großelterliche Verwandtschaft bis auf einen Opa alle gestorben sind, und natürlich der Bock, mit dem ich mich am wenigsten verstand (von der Oma was erbte, sie schob mir auch schon mal paar Euro rüber, sie hatte es ja auch nicht so dicke, meistens aber Schillinge).
Den Fehler mit der Euroeinführung in einem Spielfilm vor Kurzem sah, dass ein Held Cents bekam, vor Jahrzehnten, nicht Groschen, Pfennige (es war ein deutscher Spielfilm), ein älterer Bock; und dabei sind das mal gerade 8 Jahr'.
Sind das verzeihbare Drehbuchfehler oder nicht, wie spricht da der normale Mensch, wenn die Sachen relevant sind (oder auch nicht), desto jünger, desto Euro, das ist auch klar.

So, nochmals zu Kafka zurück
Den Faden irgendwie verloren habe, so viele Informationen strömen auf mich ein: Felice sagte, dass sie einen Kafka-Druck besäße, angeblich original, ich denke mal höchstens einen Nachdruck, es kann sein, dass sie aus Verliebtheit in mich, aber das weiß ich nicht, sich das nur ausdachte, als sie ein Buch auslieh, sich kaufte, daraus ein Zitat im Bravo-Chatguestbook aber schrieb, das mit den Bergwerken (eine der ersten erhaltenen Kafka-Postkarten), merkwürdige Liebe: "Wie viele Worte in dem Buche stehn!
Erinnern sollen sie! Als ob Worte erinnern könnten! Denn Worte sind schlechte Bergsteiger und schlechte Bergmänner. Sie holen nicht die Schätze von den Bergeshöhn und nicht die von den Bergestiefen! Aber es gibt ein lebendiges Gedenken, das über alles Erinnerungwerte sanft hinfuhr wie mit kosender Hand. Und wenn aus dieser Asche die Lohe aufsteigt, glühend und heiß, gewaltig und stark und Du hinein starrst, wie vom magischen Zauber gebannt, dann -
Aber in dieses keusche Gedenken, da kann man sich nicht hineinschreiben mit ungeschickter Hand und grobem Handwerkszeug, das kann man nur in diese weißen, anspruchslosen Blätter. Das that ich am 4. September 1900,
Franz Kafka".
Was taten die Bergleute also, wurden sie Berger?
An Selma Kohn.
Auch Felices kleine "Eigentumswohnung" mit deren Empore war nur ein Appartement im Schwesternheim, mit anderthalb Zimmern, die meisten anderen hatten nur eins; nun bereits abgerissen.
Saß ich einer Aufschneiderin auf?
Wie gut, dass ich auch ein paralleles Leben führte.
Und also kann ich ja mal wieder hoffen, dass auch der Krebs nicht wahr war, ist.
Leider.

"Der Pazifist/Zeiten der Selbstbedauerung"
All diese Gedanken kamen mir bei einem Kafka-Eintrag, der gestern kurz vor Mitternacht nicht gebloggt werden konnte (ich las ihn mir heute nochmals durch).

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