Amerika,
Der Verschollene
Wie
würde ich den Initiations-Roman nennen?
Denn
sowohl die Brodsche Version "Amerika" (für den dortigen
Markt), als auch "Der Verschollene" leuchtet mir nicht
unbedingt ein (Kafka erwähnte mal, dass er an so einem Werke
arbeite; aber mehr als ein Arbeitstitel war es nicht). Nicht so klar
und einleuchtend wie beim Prozess oder dem Schloss; Amerika schon
eher.
Also
doch Bildungsroman?
Karl
Rossmann erlebt erstmal Sex, dann zwei unglückliche Lieben, die
perfekte Verknüpfung fehlt; dann in Amerika sofort den Traumjob beim
Onkel, was ihm aber gar nicht so gefällt, er sucht seine Stellung im
Berufsleben noch heraus zu finden.
Verblendungsroman.
Irrungen
und Wirrungen führen zur Bildung
Etwas
an Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre orientiert; ich weiß nicht
mehr, ob das so selbst von Goethe benannt wurde, von wem der Terminus
stammt (Karl Morgenstern, nach 1802).
Entwicklungsroman,
Coming of Age
Natürlich
nicht geradlinig, und eigentlich auch fast ohne Rückblenden verläuft
die Entwicklung von Karl Rossmann, folgend dem Schema, Erfolg,
Absturz, Erfolg, Absturz und erst dann folgt die Bildung, die
Selbstfindung, in ganz langsamen Schritten; da Kafka die
Terminologien wohl kannte, aber Amerika nicht so sehr, wollte er wohl
ein Gegenwerk schaffen, und dann das Paradies auf Erden (Oklahama).
Also
ein Selbstfindungsroman? Ich glaube nicht, dass Karl die geistige
Reife hatte; bei Musil fällt der Begriff Verwirrungen, handelt es
sich dabei um meine Verirrungen?
Negativer
Bildungsroman
Eigentlich
lernt Rossmann nichts; ein Grund, das Werk nochmal zu lesen?
In
meiner Version (Cover, Josie statt Karl; neue deutsche
Rechtschreibung).
Wenn
gebloggt...
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