Sonntag, 7. Februar 2016

Amerika/Der Verschollene/Bildungsroman/Coming of Age/Irrungen und Wirrungen/Musil, Goethe

Amerika, Der Verschollene
Wie würde ich den Initiations-Roman nennen?
Denn sowohl die Brodsche Version "Amerika" (für den dortigen Markt), als auch "Der Verschollene" leuchtet mir nicht unbedingt ein (Kafka erwähnte mal, dass er an so einem Werke arbeite; aber mehr als ein Arbeitstitel war es nicht). Nicht so klar und einleuchtend wie beim Prozess oder dem Schloss; Amerika schon eher.

Also doch Bildungsroman?
Karl Rossmann erlebt erstmal Sex, dann zwei unglückliche Lieben, die perfekte Verknüpfung fehlt; dann in Amerika sofort den Traumjob beim Onkel, was ihm aber gar nicht so gefällt, er sucht seine Stellung im Berufsleben noch heraus zu finden.
Verblendungsroman.

Irrungen und Wirrungen führen zur Bildung
Etwas an Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre orientiert; ich weiß nicht mehr, ob das so selbst von Goethe benannt wurde, von wem der Terminus stammt (Karl Morgenstern, nach 1802).

Entwicklungsroman, Coming of Age
Natürlich nicht geradlinig, und eigentlich auch fast ohne Rückblenden verläuft die Entwicklung von Karl Rossmann, folgend dem Schema, Erfolg, Absturz, Erfolg, Absturz und erst dann folgt die Bildung, die Selbstfindung, in ganz langsamen Schritten; da Kafka die Terminologien wohl kannte, aber Amerika nicht so sehr, wollte er wohl ein Gegenwerk schaffen, und dann das Paradies auf Erden (Oklahama).
Also ein Selbstfindungsroman? Ich glaube nicht, dass Karl die geistige Reife hatte; bei Musil fällt der Begriff Verwirrungen, handelt es sich dabei um meine Verirrungen?

Negativer Bildungsroman
Eigentlich lernt Rossmann nichts; ein Grund, das Werk nochmal zu lesen?
In meiner Version (Cover, Josie statt Karl; neue deutsche Rechtschreibung).
Wenn gebloggt...

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