Freitag, 25. Dezember 2015

Just a Prayer/You don't fool me/Madonna und Queen/Franz Kafka: "Ein Kommentar" (Primärtext)/Brods "Gibs auf!"/Atemlos am Morgen

"Just like a prayer, I wanna be there
Im Traum gefickt, in Frankreich, Ticketreisen, langsam wurde mir alles langweilig, in deutschsprachige Länder wollte ich nicht, nach England, Irland, wenn nichts passiert, dann wollte ich mir wenigstens paar Klamotten kaufen; ohne Kommunikation ist alles Scheiße; das Kaufhaus war kalt, sagte ich der Verkäuferin auch, wie man es da aushalten könnte, sie sei nicht so empfindlich, war mir eigentlich zu dick, ne Freundin kam, die die Kälte auch nicht ab konnte, meinte, ich hätte wohl Chancen; Kiddies kamen zum Einkauf, kauften drei Jeans, ich lehnte mich an die Verkäuferin an, sie ließ es sich gefallen, etwas Weißes blitzte von unter dem Rock vor, ich streichelte sie, noch beim Kassieren, dann waren die Kunden weg, ich machte sie auf dem Tisch platt, kam, machte weiter, sie streichelte sich, stöhnte, erinnerte etwas an das 'You Don't Fool Me'-Video von Queen, die Nummer, dann wollt ich sie noch ablecken, zog weiter: http://www.youtube.com/watch?v=9enOd3Z7vcY
New und noch ein weiterer Bekannter waren dabei, sie wollten zum Pferdewetten, eigentlich ich, ich zog sie mit, dann verlor ich die Böcke, die Boys blieben noch, wollten sich engagieren, notfalls wäre ich doch wieder eingestiegen, dachte an Einsatzteilung; New baggerte ne Perle, ich packte meine Sachen zusammen, machte mich nach einem Überlegungsmoment auf den Weg, wollte zum Bahnhof, abfahren, irgendwie erreichte ich die richtige Bahn nicht, es wurde dunkel, ich latschte weit, verpasste dann noch nen Bus, eine Straßenbahn fuhr zu einem Vorort nur, nach 21 Uhr; es war kurz vor 10 abends, als ich an der Endstelle ankam, hoffentlich krieg ich überhaupt noch nen Zug, es schien Melk zu sein, hier war ich schon mal, lag am Meer, der Weg zum Bahnhof war dann doch nicht so weit, zum Fährenablegeplatz."
Vom 16.07.2013; erinnert mich an die Kurzgeschichte "Gibs auf!" von Franz Kafka: "Ein Kommentar". Zeitverwirrungsgeschichte, mehr was die Örtlichkeiten anbelangte, also echte Verirrung (nicht Verwirrung).

"Ein Kommentar"
"Es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich dass schon viel später war als ich geglaubt hatte, ich musste mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung ließ mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus, glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm und fragte ihn atemlos nach dem Weg. Er lächelte und sagte: 'Von mir willst du den Weg erfahren?' 'Ja', sagte ich, 'da ich ihn selbst nicht finden kann.' 'Gibs auf, gibs auf', sagte er und wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen."

Und warum heißt das Stück "Ein Kommentar"?
Das ist schon eine berechtigte Frage; Kafka hat den Titel explizit geschrieben, Brod nannte das Stück "Gibs auf!"
Das war ja der Kommentar.
Ein Schutzmann ist eine Autoritätsperson, von der man vermuten könnte, dass sie den Weg zum Bahnhof kennt, in heimischer Stadt, der Ort nicht so groß, denn der Frager war noch nicht zu sehr mit der Stadt vertraut, aber etwas kannte er sie schon, und ging trotzdem zu Fuß dahin (zum Bahnhof), wenn er sich nicht verirrt hätte. Er war verwirrt, da die Turmuhr als Autoritätsobjekt nicht synchron zu seiner ging, also vermutete er, dass es später sei, als gedacht, aber dem musste gar nicht so sein, denn genauso wie ihn der Polizist abwies, genauso konnte auch die Turmuhr falsch gehen und seine richtig. Und was hat er überhaupt den Schutzmann gefragt, nach dem Weg zum Bahnhof oder dass er einen bestimmten Zug erwischen musste, und die Antwort beinhaltete, dass er das an jenem Tage nicht mehr schafft, er es durchaus aufgeben könnte.

Schutzmann
Mich frägst du nach dem Weg? Gibs auf!
Auch ohne Schutzmann möglich.

 

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