Dienstag, 24. April 2018

Lebensplanung/Felice Bauer/Zwiespalt Arbeit, Schreiben, Lieben und Schlafen/DasSchloß


Mal wieder
Ich hätte mal wieder Böcke, Kafka zu lesen.

Kein totales Happyend im "Schloss"
K. erreicht es nicht; nur die Frauen.

Kafka
"Das Schloss" hat nichts mit Gott und der Welt zu tun, eher mit Kafka, Franz K., und Felice B. (B. wie Bauer, Kafkas zweimalige Verlobte), noch viel wahrscheinlicher aber mit dem Zwiespalt Arbeit, Schreiben - Lieben und Schlafen: Büro, die diversen Kanzleien (stark an den "Prozess" erinnernd), Beamten, Sekretäre, etc.; Frieda = Felice (Kafkas unerfüllte Liebe); K. war kräftig, am wesentlichen, Erreichung des Schlosses, Kafka an dem Schreiben, hinderte ihn immer der Schlafmangel, die Müdigkeit, als K. das Schloss zu Fuß erreichen, den Schlossberg erklimmen wollte, im 1. Kapitel (danach erinnerte K. sich an diese Möglichkeit nicht mehr), im Duell mit Jeremias um Frieda, Kapitel 22, und auch im Monolog des "Verbindungssekretärs Bürgel", Kapitel 23, der das Ganze, was K. während des gesamten Romans treibt, getrieben hat, gleichnishaft erklärt (da pennt K. ein). Zufällig besteht das Wort Schreiben genauso aus 9 Buchstaben wie der Name des Romans: "Das Schloß", mit Esszett; nach Franz Kafka: "Das Schloß", Roman in der Fassung der Handschrift, herausgegeben von Malcolm Pasley, FfM (Frankfurt am Main), S. Fischer, 1982; 501 Seiten; früher, nach der Titel-Handschreibweise der Gesammelten Werke, herausgegeben von Max Brod, habe ich den Titel irrtümlicherweise "Das Schlofs" gelesen, hielt das "fs" für die Sütterlin-Schreibweise eines Doppel-S, habe das Wort Schloss immer mit Doppel-S geschrieben.

Noch einmal
"Das Schloß" hat nichts mit Gott und der Welt zu tun, eher mit Franz K. und Felice B., noch viel wahrscheinlicher aber mit dem Zwiespalt Arbeit und Schreiben. Kafka war Jurist, schrieb in seiner Freizeit, hatte Schwierigkeiten mit der Liebe und dem Schlaf, war krank, starb an Lungentuberkulose; der Held des Romans, K., ist kräftig, am wesentlichen, der Erreichung des Schlosses, scheitert er (wie Kafka am Schreiben); Schlafmangel und unerklärliche Müdigkeiten lassen K. fast verzweifeln.
K. will alles verstehen, versteht nichts, findet aber Lieben.
Und Neudeutsch wird "Das Schloss" ja selbstverständlicherweise mit Doppel-S geschrieben, wann werde ich es endlich mal wieder mit einer Frau treiben?

Kafka hatte, wie ich auch, Schlafschwierigkeiten
Er war vermutlich ein Morgenmuffel, wie ich, hatte Lebensplanungsschwierigkeiten, war zwischen Pflichterfüllung, dem Schreiben und den Frauen gefangen; dazu kam dann ja noch seine Krankheit.

"Büro- und Schreibstand"
Nach einem halben Jahr Redigier-Pause war ich wieder bei Kafka, Brod angelangt, Juni/November 2001: "2011"-Kapitel "KAFKA" und "Kafka, Ado, Brod und Schminke" (Ende von 2011, "Zeit für '2011'! Ein Episodenroman", November 2000, vs. Tagebuchbeginn Juli 2000, vorher las ich Kafka).
Beim "2011"-Redigieren las ich "Das Schloß", zusätzlich noch den "Verschollenen", lernte Armenia S. kennen; nach diversen, leichten, sexuellen Austauschungen bzw. Frauen.

Kafka brachte mich dem Schreiben nah
Vielleicht auch das erste Mal, da ich meine Deutschklausur unterbewertet fand, über eine Kafkaerzählung? Es ist zwar merkwürdig, aber auch ne Frau sagte mir, dass sie Kafka im 8. Schuljahr durchgenommen hätte; so früh (sie verstand ihn nicht; mich auch nicht, by the way). Nun ist ja alles klar; ich sehe alles klar.

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